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Elefant mit Blumenmuster auf Grünem Grund_Illustration Sanne Kurz Rede Tanzverbot Abschaffen_Novelle Feiertagsgesetz_ Grüne Bayern Landtag

Schlammcatchen und weiße Elefanten – Tanzverbot abschaffen

Heute steht im Plenum die zweite Lesung zum Gesetzentwurf zur Novelle des Bayerischen Feiertagsgesetzes an. Wir Grüne haben angeregt, an den sogenannten stillen Tagen in Bayern neben dem Sport auch Tanz zu erlauben. Denn bisher darf man ausgehen, feiern, trinken. Man darf auch (sportlich) tanzen, beispielsweise beim Cheerleading oder beim Turniertanz. Nur Tanzen im Club, das ist verboten. Muss keiner verstehen. Während CSU und FW von Schlammcatchen und weißen Elefanten fabulierten, sprach ich zur Sache. Hier meine Rede.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, verehrtes Präsidium,

wer auf Youtube “Politischer Aschermittwoch CSU” eingibt, der findet brechend volle Hallen, rhythmisch klatschende, im Takt skandierende Massen. Auch Musik gibt es selbstverständlich, 2019 zum Beispiel eröffnete die Blaskapelle. Auf den Tischen Maßkrüge. – Die Stimmung?! Nun denn, besonders still oder pietätvoll schaut es nie aus an diesem stillen Tag bei der CSU in Passau. So, liebe Kolleginnen und Kollegen, so stellt sich die CSU stille Tage vor!

Im November haben wir Grüne unseren Gesetzentwurf für eine Reform der stillen Tage eingebracht. Die hierfür nötige Neugestaltung des Bayerischen Feiertagsgesetzes hat zum Ziel, nicht mehr einseitig von oben herab das, was gerade genehm ist, als dem stillen Tag angemessen zu definieren.

Wer definiert, was pietätvoll und angemessen ist? Die CSU?

Während der Kollege Dünkel in seiner Erwiderung unseren Gesetzentwurf stets “Antrag” nannte und mit keinem Wort auf meine Einlassungen einging, während er fälschlich behauptete, Tanzverbote gäbe es, und ich zitiere aus dem Protokoll, “natürlich in Europa und in unzähligen Kulturen”, da kamen mir doch erhebliche Zweifel, ob er mir zugehört hatte – oder sich überhaupt je mit der Materie stille Tage je befasst hat.

Im Ausschuss gab Kollege Taubeneder dann ein besseres Bild ab, auch wenn er sich beschränkte auf die Aufzählung gesetzlicher Grundlagen und nicht auf die dringend notwendige Gleichstellung von Kultur mit Sport einging, die wir hier voranbringen wollen. Noch mal zur Begriffsklärung: Was sind stille Tage? Art. 140 Grundgesetz enthält den Art. 139 der Weimarer Reichsverfassung – darin steht:

Der Sonntag und die staatlich anerkannten Feiertage bleiben als Tage der Arbeitsruhe und der seelischen Erhebung gesetzlich geschützt.

Art. 147 Bayerische Verfassung sagt

Die Sonntage und staatlich anerkannten Feiertage bleiben als Tage der seelischen Erhebung und der Arbeitsruhe gesetzlich geschützt.

Das Bayerische Feiertagsgesetz definiert dann in Art. 3 sogenannte “stille Tage”.

Viele stille Tage sind ganz normale Werktage

Sie haben von den stillen Tagen noch nie gehört? Das kann daran liegen, dass Sie an diesen Tagen vielleicht arbeiten müssen, denn viele stille Tage wie z.B. Gründonnerstag, Buß- und Bettag oder Karsamstag sind ganz normale Werktage. Ja, “stille Tage” sind weder Sonntage noch Feiertage so wie der Tag der Deutschen Einheit, Fronleichnam, wie der 1. Mai, Pfingstmontag, Heilige Drei Könige oder der Ostermontag. Sie sind nur – still. Ich wohne in Hörweite einer achtspurigen Autobahn. Glauben Sie mir, ein paar mehr wirklich stille Tage würden mich und meine Familie sehr freuen!

Wir still muss es an stillen Tagen sein?

Wie still muss es an stillen Tagen denn eigentlich sein? Ist das öffentliche Gruppen-Besäufnis der CSU in Passau eigentlich “still” und darum am Aschermittwoch total ok? Verstehe nur ich das falsch? Das Feiertagsgesetz erklärt in Artikel 3, Absatz 2:

An den stillen Tagen sind öffentliche Unterhaltungsveranstaltungen nur dann erlaubt, wenn der diesen Tagen entsprechende ernste Charakter gewahrt ist. Sportveranstaltungen sind jedoch erlaubt.

Nicht nur Kollege Dünkel stellte unsere Initiative zur Schärfung und Reform des Feiertags-Gesetzes im November in die Ecke “Die Grünen wollen die stillen Tage abschaffen”. – Aber nein, liebe Kolleginnen und Kollegen, das wollen wir keineswegs. Stille, beispielsweise auf achtspurigen Autobahnen, finden wir gut! Entschleunigung tut gut – nicht nur auf der Autobahn. Das Tanzverbot ist es, das wir abschaffen möchten!

Europaweit einzigartiges Tanzverbot endlich abschaffen!

Tanzverbote sind im Iran oder in Afghanistan probate Mittel. Kein anderes Land in Europa kennt das Tanzverbot, Herr Dünkel! Lediglich sechs Schweizer Kantone von 26 kennen ebenfalls das Tanzverbot. Tanzverbote resultieren, wie ich im November versucht habe darzulegen, aus einer überkommenen, dualistischen Weltsicht des Mittelalters. “Böser” Tanz und “guter” Tanz. Wollen wir das heute noch so?

Genau: Tanz-“Sport” ist am stillen Tag erlaubt. Denn Sport ist erlaubt an stillen Tagen. Tanz beispielsweise in einer Musik-Livespielstätte, ist verboten. Obwohl auch Trinken in Bars erlaubt ist, trotz Besinnlichkeit. Unser Vorschlag steht für eine Ende dieser Doppelstandards!

Ende der Doppelstandards!

Unser Vorschlag für das Feiertagsgesetz Artikel 3, Absatz 2 lautet:

Sport- und Kulturveranstaltungen sowie Veranstaltungen in Live-Musikspielstätten und Clubs sind jedoch erlaubt, ausgenommen am Karfreitag und am Buß- und Bettag.

Sehen Sie. Und, tut das weh? Sport mit Kultur, Musik-Livespielstätten und Clubs gleichstellen. Tanzen erlauben, egal ob beim Cheerleading-Wettbewerb, beim Turniertanz oder im Club – in dem man übrigens trinken darf an einem stillen Tag, nur eben tanzen nicht.

Danken will ich der SPD, die sich immerhin mit unserem Gesetzentwurf beschäftigt hat und sich nach ihrer anfänglichen Ablehnung bei der ersten Lesung im Ausschuss zu einer Enthaltung durchringen konnte.

Seelische Erhebung

Weder im Grundgesetz noch in der Bayerischen Verfassung ist übrigens von stillen Tagen die Rede. Sonntage und Feiertage sind dort zu finden. Was die in Grundgesetz und Bayerischer Verfassung verankerte seelische Erhebung ist, ob es die nur beim Politische Aschermittwoch der CSU und beim Sport gibt?

Noch mal: Bei den stillen Tagen gehen wir gerne mit, wenn sie keine Ungleichbehandlung manifestieren. 2013 gab es die letzte Novelle des Feiertagsgesetzes, wir haben 2022! Das ist fast zehn Jahre her! Nehmen Sie unseren Gesetzentwurf zum Anlass, selbst über zeitgemäße und gerechte Regelungen für unser Land nachzudenken.

Wir freuen uns darauf!


Weiterlesen:

Und weil es so schön ist…
Sport! Erlaubt (und ich finde das übrigens gut, dass es erlaubt ist) unter anderem an stillen Tagen in Bayern:

Verboten das hier Folgende.
(Übrigens sowohl draußen als auch in Innenräumen, für die Emissionsschutz gilt, aus denen also nur eins nach außen dringt: Stille.)

Nachtkultur Clubs Subkultur Öffnung Corona 3G Sanne Kurz Grüne Bayern Landtag Rede

Dringlichkeitsantrag: „Jugend und Subkultur nicht in die Illegalität drängen“

Markus Söders „zuhause mit der Partnerin tanzen“ zeugt von eklatantem Realitätsverlust. Mit unserem Dringlichkeitsantrag fordern wir Grüne Bayern Landtag, Nachtkultur endlich als Teil der Lösung zu begreifen und nicht als Teil des Problems.

Ja, wer mit 3G Clubs öffnet, hilft mit bei der Pandemie-Bekämpfung!

Wo am Arbeitsplatz anders als von uns Grünen gefordert keine Testpflicht besteht, wird dank 3G öfter getestet. Wo Impfungen aus Nachlässigkeit oder Unwillen nicht angegangen werden, klemmt man sich dahinter. Das Virus zieht den Kürzeren. – Meine Rede im Landtag und unser Dringlichkeitsantrag.

Sanne Kurz – Rede zur Nachtkultur im Bayerischen Landtag hier zum Nachlesen

Liebe Kolleginnen und Kollegen, verehrtes Präsidium,
endlich Sommer, die Inzidenzen unten, die Temperaturen hoch. In
unseren bayerischen Städten sind die Zentren in den Hitze-Nächten
voll, sehr voll. Es sind nicht Hunderte, die sich zum Feiern draußen
treffen, es sind Tausende.

Festivals aus dem Nichts.

In einigen Städten wie aktuell in Augsburg, vorher aber auch schon in München oder Regensburg schlug das friedliche Gemeinschaftsgefühl der sich über alle senkenden Nacht durch einzelne Randalierende in Gewalt um. Daher warnt man ganz rechts nun pauschal vor zunehmender
“Aggressivität junger Feiernder”, fragt nach “Konsequenzen” und
streckt reflexartig die Fühler aus nach Sündenböcken aus. Das, meine Damen und Herren, das sind leider genau die falschen
Fragen, den Antrag lehnen wir ab!

Grüne DNA: gewaltfreie Konfliktlösung

Gewaltfreie Konfliktlösung gehört zur Grünen DNA. Auf Verhärtung, Polarisation und Drohstrategien reagiert man nicht mit Law und Order, sondern mit Deeskalation – und noch besser: mit präventivem Konfliktmanagement, das Szenarien der Eskalation vorausschauend vermeidet. Dazu gehört, klamme Kommunen mit Mitteln zum Konfliktmanagement auszustatten!

Aber auch, gerechtfertigte Bedürfnisse “junger Feiernder” endlich
anzuerkennen! Wo liegen die Ursachen der jüngsten Ereignisse? Warum treffen sich Menschen aktuell insbesondere an Wochenenden nachts im
Freien, hören gemeinsam Musik, erzählen, lachen, trinken – die
Haut oft noch heiß vom langen Sommertag am Wasser?

Krümel am Kindertisch der Pandemie

Die SZ schrieb gestern von der langen Solidarität jüngerer
Menschen mit der Risikogruppe. Von “Krümeln am Kindertisch der
Pandemie” spricht die SZ. Und ja es stimmt: nicht mehr als Krümel
bekommen die, die durch ihr laut SZ “besonnenes, vernünftiges
und vor allem solidarisches Verhalten gegenüber den
„Vulnerablen“ seit Jahr und Tag” zur Pandemiekontrolle beitragen.

Und die jetzt? Die jetzt wie mein Sohn seit einem Jahr studieren
und noch keinen einzigen Tag eine Uni von innen gesehen
haben! Die wie mein Ältester eine Ausbildung machen und in die
Ausbildungsstätte kommen dürfen, ja müssen! Aber am Abend
sollen sie wieder Abstand zum Leben halten und wie von unserem
Ministerpräsidenten empfohlen “zu Hause mit der Partnerin”
tanzen!

Zuhause mit der Partnerin tanzen

Was es braucht nach fünfzehn Monaten geschlossener
Nachtkultur sind pandemie-gerechte Freiräume und Angebote –
damit sich Druck gar nicht erst aufbaut.

Denn all diese Menschen, die sind nicht neu nachts in der Stadt! Sie
waren schon immer da! Sie fanden nur vor Corona in Clubs,
Diskotheken oder auf Festivals Orte, an denen sie sein durften,
Orte, an denen keiner ihre Kreise stört. Und wo sie auch nicht
störten: denn die Nachtkultur ist seit Jahrzehnten Partnerin im
Umsetzen von Regeln: Ob Jugendschutz, Nichtrauchergesetze oder Emissionschutz – verlässliche Partner der Behörden? Die Clubs! Trotz dieser Kontrolle bieten sie Raum für sinnstiftende Identitätsfindung, sind für Viele zentraler Dreh- und Angelpunkt der persönlichen
Biografie und des eigenen Lebensstils.

Geschmack der Freiheit.

Freiheit, die seit fünfzehn Monaten verwehrt bleibt. – Tanzen als
Sport? Erlaubt! Geburtstag feiern? Erlaubt! In der Bar trinken?
Erlaubt! Auf Stühlen Musikveranstaltungen besuchen? Erlaubt!
Natürlich müssen Rettung und Polizei ihren Job machen können!
Kann es nicht sein, dass Randalierende Menschen attackieren und
die sich friedlich Treffenden stören! – Wir müssen Druck aus dem
Kessel nehmen:

Druck aus dem Kessel nehmen: Subkultur mit 3G gestatten

Warum, liebe Staatsregierung, warum erlauben Sie nicht
unbestuhlte Kultur? Im Stehen gar? Mit Menschen, die sich
nach 3G-Regel geimpft, getestet, genesen mit Abstand und
Maske bewegen wie bereits in Niedersachsen, Berlin und
Österreich? Warum dürfen nicht mal Städte kommunale,
konsumfreie, kontrolliere Räume für Nachtkultur schaffen?
Warum reden Sie nicht endlich mit der Szene? Warum begreifen
Sie Clubs nicht als Teil der Lösung in der beim Infektionsschutz, statt als Problem?

Dem CSU Nachzieher stimmen wir zu. Danke.

dance again wieder tanzen nachtkultur clubkultur sanne kurz Grüne Bayern Landtag

Nachtkultur: Clubs sind Teil der Lösung!

„Hot town, summer in the city“ textete Joe Cocker und wir alle kennen es: den flirrenden Asphalt, die Nacht, in der es dich durch die Straßen treibt, die Musik, die leise aus den Clubs wummert, die Straßen, die von Lachen widerhallen und die Haut, die nach einem langen Tag am Wasser immer noch glüht. – Im Sommer 2021 wird all das unterteilt in Kästchen: „darf ich / darf ich nicht“. Die Grenzen der Kästchen sind wenig nachvollziehbar. Die Schlüsselfrage ist, ob Kulturgenuss in der Pandemie nur sicher ist, wenn man auf Stühlen sitzt. Hier unsere Grünen Ideen zum Thema!

Update 10. Juli 2021
Unser Grüner Dringlichkeitsantrag von Grüne Bayern Landtag zur Nachtkultur- und Club-Öffnung.

Besonders lustig wurde es am 13.7.2021 im Gesundheitsausschuss, als die CSU noch gegen unseren Dringlichkeitsantrag: „Jugend und Subkultur nicht in die Illegalität drängen“ wetterte, Markus Söder aber unsere Grüne Idee längst übernommen hatte!

Über den Ticker kam es live aus der Pressekonferenz zur Kabinettsitzung rein: der Häuptling will Clubs öffnen! Nur für Geimpfte. Kommt fast an unsere Forderung nach 3G Regel ran, oder?

Die Indianer hatten den Häuptling wohl noch nicht sprechen hören, auch nach meinem freundlichen Hinweis auf die neuen Söderschen Realitäten lehnten CSU und FW unseren Antrag ab – eine herrliche Posse, wenn es nicht so traurig wäre.


Schon letzten Sommer wurde deutlich, dass Ordnungspolitik, Law & Order keine Lösung ist, um eine Pandemie in den Griff zu bekommen. Kaum war es Herbst, sanken die Temperaturen, leerten sich die im Sommer oft in Hau-Ruck-Verfahren gesperrten öffentlichen Räume, zog sich die Szene für ihr Kulturerlebnis zurück ins Private. Darum hatten wir Grüne Bayern Landtag für die Clubs einen Runden Tisch für Öffnungsperspektive gefordert – im Herbst 2020 (Link).

Rückzug ins Private

Dass Markus Söders „Zuhause mit der Partnerin tanzen“ keine Option ist hörten wir Grüne bei unserer Nachtkultur-Tour landauf, landab. Die Lebensrealität der Akteurinnen und Akteure der Szene bietet keinen Raum, um „zuhause mit der Partnerin“ zu tanzen, oft gibt es übrigens auch keine Partnerin. Die CSU-FW-Koalition schuf sich eine eigene Parallelwelt, und wo die echte Welt nicht mithalten konnte, hagelte es Geldbußen.

„Es braucht jetzt ein Konzept, das drinnen und draußen unterscheidet und das die Clubs als Teil der Lösung anerkennt, nicht als Teil des Problems.“

Sanne Kurz, Kulturpolitische Sprecherin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Bayern Landtag

Dabei sind Clubs die Profis im einhalten von Regeln! Das beweisen sie seit Jahrzehnten! Egal ob als Partner beim Jugendschutz, Emissionsschutz, BTM-Missbrauch oder Nichtraucherschutz: Clubs zogen immer mit, ziehen immer mit – und zahlen nebenbei auch noch ein nicht zu verachtendes Sümmchen Steuern, denn sie werden legal betrieben und schaffen Arbeitsplätze.

„Nachtkultur einfach in die Illegalität drängen löst das Problem nicht, sondern ist eine Kapitulation vor den Bedarfen vieler Menschen in Bayern, denen das Erlebnis bei Tanzen und Clubbing sinnstiftender Dreh- und Angelpunkt ist. ‚Wir leben für die Wochenenden, für Festivals.‘ hat mir eine befreundete Mama mal gesagt. Vor Corona. Es ist also keineswegs nur ein Problem von „irgendwelchen Jugendlichen“, sondern betrifft sehr viele Menschen.“

Sanne Kurz, Kulturpolitische Sprecherin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Bayern Landtag

Von DJs kuratiertes Musikangebot und von VJs zusammengestellte Videokunst bereichert jede Nacht in jeder Stadt, na klar kann man auch mit Bekannten auf der Wiese happy sein, auch beim Geburtstag am See die Box mit der Musik anwerfen – aber im Club muss keine Polizei vorbei schauen, und kontrollieren, ob das Geburtstagskind auch wirklich Geburtstag hat, ob es sich wirklich um ein sportliches Angebot handelt. Man kann #einfachtanzen.

#einfachtanzen statt kriminalisieren

Denn das ist das absurde: statt legal und kontrolliert Nachtkultur – zumindest im Außenbereich! – zu erlauben, mit 3G Regel für getestet-genesen-geimpft, statt dessen drängt man Leute in die Illegalität.

  • Dass Tanzen als Sport erlaubt ist? Ja das ist gut, aber wo liegt der Unterschied?
  • Dass Biergärten und Pubs auf sind und Alkohol ausschenken? Super, finde ich prima! Warum ist das für die Nachtkultur gefährlich?
  • Dass private Feiern möglich sind? Ohne dass da jetzt überall kontrolliert würde, wer genau Geburtstag hat und ob auch alle die Hygienevorschriften einhalten? – Gut! Wenn die Inzidenz es zulässt alles gut!

Nachtkultur ist Teil der Lösung!

Darum: öffnet in Gottesnamen doch bitte, bitte endlich die Nachtkultur, auch in Bayern, wenigstens außen. Es wird helfen, die Infektion in Schach zu halten, Menschen zum Impfen zu bewegen, auch und gerade angesichts der Delta Variante.

Und es ist Sommer in der Stadt
Nach jedem Tief kommt ein Hoch, Hoch, Hoch
Wir waren grau, wir waren matt
Aber jetzt ziehen wir los
Und es ist Sommer in der Stadt
Alles leuchtet hellrot, -rot, -rot
'Ne Menge Glück liegt auf den Straßen
Komm, wir heben es hoch!
Prinz Pi & Bosse - Hellrot 

Und na logo…
…wenn ich den Post hier schon damit anfange, darf er natürlich nicht fehlen!

AlarmstufeRot_Nachtkultur_Rocket_Club_Landshut_Sanne_Kurz_Erhard_Grundl_rosi_Steinberger_07-11-2020

Nachtkultur-Tour – Landshut: Live-Musik und Tanzen auch nach der Krise

Wieder im Teil-Shutdown haben viele Orte verständlicherweise ihre Nachtkulturtermine mit uns Landtags-Grünen verschoben. Die Probleme sind deswegen aber nicht weg. Im Gegenteil. Es gilt jetzt dringend, die Nöte der Veranstaltungsbranche zu hören und über den Erhalt der Infrastruktur und Perspektiven für die Nachtkultur zu sprechen. Ein Besuch im Rocket Club in Landshut.

Eigentlich wollte ich „nur“ einen 5cm dicken Stapel Papier übergeben. Papier, um das mich Katrin Göring-Eckardt gebeten hatte. Papier, das nicht einfach nur Papier ist. Sondern eng bedruckt mit Seiten um Seiten anonymisierter Schicksale, Berichte, Hilferufe. Von Institutionen, Unternehmen, Einzelpersonen. Menschen, die mir seit Beginn der Krise bis Mitte Oktober geschrieben haben. Menschen, die hoffen, dass wir, dass die Politik sie nicht hängen lassen wird in der tiefsten und existenziellsten Krise, die sie je erlebt haben.

Die Corona-Files

Ja, „Corona-Files“, so könnte man sie nennen, die Berichte. Auch mein Bundestags-Kollege Erhard Grundl hat mehrere solcher Stapel bekommen. Bei mir sind es rund 150 Mails am Tag. Mal mehr, mal weniger. Immer dringlich, eindrücklich, bewegend. Ich lese alle – und bin viel zu langsam beim Beantworten. Die allermeisten Mails enthalten wirklich wertvolle Hinweise dazu, was nicht klappt, wo nachgebessert werden muss, wo es hakt oder ein Programm der Regierenden gut gemeint ist, aber eben doch danebenliegt. Viele Mails zeigen auch auf, wo es noch gar keine Hilfe gab.

Übergabe an den Bund

Gemeinsam mit meiner Landshuter Kollegin Rosi Steinberger konnten wir diese Berichte nun an Erhard Grundl übergeben, der sie mit nach Berlin nimmt, um die Situation in Bayern gezielt in Ministerien und im Bundestag einzuspeisen. Es hat mich besonders gefreut, dass wir die Übergabe in Landshut im Rocket Club machen konnten. Denn so konnten wir gleich live noch Eindrücke und Bedarfe aus dem neuen Teil-Shutdown mitnehmen.

Nachtkultur ist möglich

Mit viel Hingabe und Liebe zum Detail haben die Betreiber Thomas Widmair und Oliver Rösch vor nicht allzu langer Zeit einen alten Getreidespeicher flott gemacht und zum Club umgebaut. Direkt am Bahnhof Landshut steht er, keine 5 Minuten vom Bahnsteig entfernt. Nachtkultur für Landshut und Niederbayern bietet der Rocket Club schon länger: am Freitag, dem 6.11.2020 war Elfjähriges. Ohne Feier, denn der Rocket Club hatte wie viele andere Live-Musikspielstätten schon vor dem Teil-Lockdown seine Tore geschlossen. Man passt sich an das Pandemiegeschehen an, die Gesundheit von Publikum und Team geht vor.

2020 soll nicht das letzte Jahr Rocket Club sein

Der Rocket Club, der neben Live-Musik auch Charity-Events und „einfach Tanzen“-Abende anbietet, ist für viele Menschen soziokultureller Ankerpunkt im Leben.

„Kultur ist das, was uns als Menschen ausmacht“,

Rosi Steinberger, MdL, Grüne Landtagsfraktion Bayern

meinte denn auch meine Landshuter Kollegin, auf die Situation für Menschen angesprochen, die „ihre“ Kultur vermissen. Dafür, dass auch nach der Krise noch Kultur-Infrastruktur da ist, kämpft auch mein Bundestagskollege Erhard Grundl, Kulturpolitischer Sprecher der Bundestags-Grünen.

„Ich war selbst Ministrant, da darf ich das ruhig mal sagen: Für viele ist ein Konzert wie ein Gottesdienst. Es gibt einfach Kraft und Halt.“

Erhard Grundl, MdB. Kulturpolitischer Sprecher der Grünen Bundestags-Fraktion

Zuhören ist ganz wichtig, wenn man Dinge richtig machen will. So gab es in Landshut zwar tolle Unterstützung für Open-Air-Veranstaltungen im Sommer, aber die Menschen, die die berühmte bayerische „Infektionsschutz-Maßnahmen-Verordnung“, kurz BayIfSMV, geschrieben hatten, hatten nicht bedacht, dass man sich durchaus auch auf einem festen Platz stehend bewegen kann: Das Wörtchen „tanzen“ kommt in der gesamten BayIfSMV kein einziges Mal vor. Das führte im Sommer zu absurden Situationen, so die Betreiber, die uns von Möglichem und Unmöglichem berichteten und auch die soziale Lage ihres Personals nicht aussparten. Denn: Sie selbst haben sich in ihre Zweitjobs rübergerettet. Aber ihr Personal, zum Teil Top-Leute und lange dabei, das müsse natürlich überleben.

„Wer ein mal weg ist, ist weg. Neue Leute lernst Du nicht so schnell ein. Wir können dem Personal auch keine Perspektive geben. Mit Bookern, die wir lange kennen, verabreden wir zwar schon mal mündlich was, aber wann und wie es weiter geht, das steht in den Sternen.“

Betreiber Rocket Club Landshut

Ich bin nach wie vor fest davon überzeugt, dass man gemeinsam gute Lösungen finden könnte, die allemal sicherer sind als die Party im Keller von Onkel Otto oder Tante Tilda. Speziell im Herbst und Winter halte ich den Rückzug ins Private für fatal. Unser Antrag zur Nachtkultur in Pandemiezeiten fordert hier einen Austausch auf Augenhöhe statt des puren Abblockens, das aktuell regiert.

Bewegung statt Stillstand

Spätestens im Frühjahr wolle man auch mit Angeboten im Außenbereich wieder loslegen, so die Betreiber des Rocket Club. Wir drücken die Daumen – und hoffen, dass wir mit unserem dicken Stapel „Corona Files“, bereichert um die Geschichte des Rocket Club Landshut, in Berlin die Türen der Ministerien einrennen werden. So wie ich unsere Grünen kenne, bin ich da sehr zuversichtlich!

Stationen der Nachtkultur-Tour:

Auftakt PressekonferenzNürnbergMünchenBayreuth – Augsburg – Rosenheim – Regensburg – Passau – Bamberg – Landshut

Auch bei der Nachtkultur-Tour dabei sein? Kurze Mail an Sanne Kurz genügt!

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Nachtkultur-Tour – Bayreuth: Mit einer Perspektive durch den Winter

Mit ungeheuer viel Kreativität und Verantwortungsbewusstsein versuchen Veranstalter*innen den Einschränkungen zu trotzen. Doch die Staatsregierung erkennt oft nicht, welche guten Ideen und Pandemie-Konzepte in diesem Bereich entwickelt werden – dagegen müssen wir Grüne etwas unternehmen. Sonst gilt für die Nachtkultur bald: Was einmal weg ist, ist mit einiger Wahrscheinlichkeit endgültig weg.

Sieben Monate lang war der Bayreuther Club „Fabrik“ pandemiebedingt geschlossen. Man nutzte die Zeit, war kreativ, baute um, wurde mit viel Herzblut eine hippe Bar. Dann, Mitte Oktober endlich die Öffnungsperspektive – mit Sperrstunde um 23 Uhr, aber immerhin. Doch jetzt gilt nach Neuerfindung der „dunkelroten“ Corona-Ampel-Stufe eine Sperrstunde um 21 Uhr. Für Clubbetreiber*innen wie den Bayreuther Gastgeber unserer Nachtkultur-Tour,  Ahmad Kordbacheh, eine Katastrophe. Denn Aufsperren lohnt sich für ihn damit überhaupt nicht mehr, trotz aller Umbauten in eine loungige Bar, trotz eines ausgetüftelten Hygienekonzepts. All die Investitionen: umsonst.

De facto Tätigkeitsverbote

Mein Landtagskollege Tim Pargent und ich trafen in Bayreuth neben Ahmad Kordbacheh auch Pascal Fachner, Vorstandsmitglied bei Glashaus e.V., einem ehrenamtlichen Verein an der Uni Bayreuth, sowie Matthias Mayer, Geschäftsführer der Eventagentur Motion zu einem Runden Tisch. Sie alle fühlen sich ohnmächtig angesichts der Situation. Denn das De-facto-Tätigkeitsverbot trifft sie hart. Nicht nur Umsätze, auch Arbeitskräfte oder Ehrenamtliche brechen weg. Ein Ende ist nicht in Sicht. Hilfsprogramme greifen in der Veranstaltungsbranche bisher so gut wie gar nicht. Und da sind bisher immerhin 1,5 Millionen Menschen in Lohn und Brot. Dass die Bemühungen von Clubbetreiber*innen und Konzertbetreiber*innen, Konzepte zu entwickeln, die ein deutlich sichereres Feiern ermöglichen als im unkontrollierten Privatbereich, von der Staatsregierung nicht gesehen werden oder nicht gesehen werden wollen, frustriert die Betroffenen verständlicherweise.

Risikoreicher als streng kontrollierte, funktionierende Clubs sind zu Privatdiscos umfunktionierte Hobbykeller.

Dabei wäre es naiv zu glauben, dass alle Menschen automatisch in eine Art „Feier-Winterschlaf“ verfallen, wenn die Orte der Nachtkultur zusperren müssen. Nicht wenige werden in private Räume abwandern, wo eine Infektionsnachverfolgung schlicht unmöglich wird und wo die ultra-starken Lüftungssysteme der Clubs fehlen. Gleichgesinnte treffen, sich ausprobieren, man selbst sein, dem Leben Sinn geben: Tanzen, Musik und Feiern ist Teil der Identität vieler Menschen in Bayern.

Deshalb ist es wichtig, den Profis zuzuhören und im Dialog mit ihnen und den lokalen Gesundheitsbehörden zu überlegen, was sich unter welchen Bedingungen umsetzen lässt. Das galt schon vor vier Wochen, als wir bei unserer Pressekonferenz den Austausch forderten, und das gilt heute kein bisschen weniger. Und wenn die Regierungsparteien Hilfestellung brauchen, wir hätten da einen Grünen 10 Punkte-Plan zur Rettung der Veranstaltungswirtschaft.

Stationen der Nachtkultur-Tour:

Auftakt PressekonferenzNürnbergMünchenBayreuth – Augsburg – Rosenheim – Regensburg – Passau – Bamberg – Landshut

Auch bei der Nachtkultur-Tour dabei sein? Kurze Mail an Sanne Kurz genügt!

Perspektiven_Nachtkultur_Sanne Kurz_Gruene-Landtag-Bayern

Nachtkultur-Tour – Auftakt Pressekonferenz: Der Nachtkultur in Bayern wieder eine Perspektive geben!

Pandemie-Herbst. Die Temperaturen sinken, und das Leben verlagert sich wieder zunehmend in Innenräume. „Zuhause mit der Partnerin tanzen“ ist eine weltfremde Idee für die Nachtkultur. In Innenräumen illegal feiern wir auf unserem Bild geht mitten in der Pandemie aber na klar auch nicht. Was tun? Wir hätten da eine Idee!

Der Pandemie Herbst ist da. „Mit der Partnerin zu Hause tanzen“ zeigt Unkenntnis und Ignoranz gegenüber einer lebendigen Nachtkultur. Wir Grüne haben darum einen Antrag gestellt, der dafür sorgen soll, dass Nachtleben wieder möglich wird. Wir fordern, dass die Betreiber*innen von Clubs und Live-Musikspielstätten und Verteter*innen von Gesundheitsämtern im Austausch miteinander ausloten, wie ein Pandemie-Notbetrieb aussehen kann – selbstredend unter Berücksichtigung des Infektionsschutzes.

Ideen und Konzepte sind da.

Etliche Ideen und Konzepte sind da, nur zuhören, zuhören will niemand den Vertreter*innen der Nachtkultur. Außer „geht nicht“ hört man wenig. Miteinander reden wäre wichtig! Denn im Privaten unkontrolliert Soziokultur und Nachtkultur zu zelebrieren wäre nicht zu verantworten. Es wäre keinerlei Kontaktnachverfolgung möglich. Einfach nur weiter zusperren und auf das Ende der Coronazeit warten, ist darum definitiv keine Lösung.

„Alles geschlossen“ ist keine dauerhafte Lösung.

Bzw. die Lösung sähe dann so aus, dass es in absehbarer Zeit flächendeckend kaum noch Orte der Nachtkultur mehr geben würde. Das wäre in kultureller, wirtschaftlicher wie auch sozialer Hinsicht fatal. Markus Söder, der lieber daheim mit der Partnerin tanzt, würde solch einen Kahlschlag vielleicht gar nicht merken. Viele, viele andere Menschen aber schon. Unsere Städte würden ausbluten. Urbanes Flair wäre bald tot.

Pressekonferenz im Landtag

Flankierend zum Auftakt unserer Nachtkultur-Tour durch mehrere bayerische Städte lud unsere Grüne Landtagsfraktion am 2. Oktober 2020 zu einer Pressekonferenz in den Landtag. Gemeinsam mit Daniel Hahn (u.a. Alte UttingBahnwärter Thiel, Kulturverein Wannda e.V.) und Patrick Oginski (Geschäftsführer von Südpolmusic, Betreiber des Live-Musik-Clubs Zehner, Vorstandsmitglied des Verbands der Münchner Kulturveranstalter VDMK e.V.), die stellvertretend für unzählige andere Kulturveranstalter sprachen, diskutierte ich die Möglichkeiten einer verantwortungsvollen Rückkehr in eine Teilnormalität. Denn so, wie es jetzt geht, geht es – auf Dauer – nicht.

Hier die gesamte Pressekonferenz zum Nachhören:

Es braucht mehr Dialog!

Patrick Oginskis Appell an die Politik, mit den Veranstalter*innen und Clubbetreiber*innen zum reden, trifft bei uns auf offenen Scheunentore. Ob das auch so bei der CSU-FW-Regierung ist, darf derzeit bezweifelt werden. Es wäre jedoch bitter nötig.


Stationen der Nachtkultur-Tour:

Auftakt PressekonferenzNürnbergMünchenBayreuth – Augsburg – Rosenheim – Regensburg – Passau – Bamberg – Landshut

Auch bei der Nachtkultur-Tour dabei sein? Kurze Mail an Sanne Kurz genügt!

Nachtkultur-Tour – München: So, wie es jetzt geht, geht nicht.

Clubs, Szene-Treffs, Live-Musikspielstätten: Wo vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie das Leben pulsierte, herrscht jetzt Totenstille. Das Nachtleben macht unterdessen keine Corona-Pause. Gefeiert und getanzt wird nun in Parks, auf öffentlichen Plätzen und in Privaträumen. Vorschriften und Verbote greifen hier kaum, eine konsequente Kontrolle ist nicht möglich. Der düstere Ausblick ist für uns Grüne nicht Anlass zum Abgesang, sondern Ansporn zum Suchen von Lösungen in der Krise.

Die einst vielfältige bayerische Nachtkultur-Szene hungert aus. Junge Menschen werden ihrer Kultur- und Sozialorte beraubt, Clubs und Veranstalter*innen leiden unter dem Berufsverbot, Gelder aus Hilfsprogrammen reichen nicht aus, um ein Überleben zu sichern. Wenn die Clubs und Veranstaltungsorte weiterhin nicht öffnen können, werden viele sehr bald schließen müssen. Eine Nachtkultur-Infrastruktur wird sterben und für unsere Städte für immer verloren sein.

Nachtkultur und Subkultur sind für viele Menschen sinnstiftender Dreh- und Angelpunkt ihres persönlichen Lebens. Sie sind Teil ihrer Identität. Der Corona-Sommer hat gezeigt, dass eine Schließung von Orten der Nachtkultur wie Clubs- und Live-Musikspielstätten dazu führt, dass sich die Zentren der Nachtkultur verlagern: raus aus geordneten Milieus, hinein in den öffentlichen Raum – und ins Private. Im privaten Raum kennt man jedoch keinen Lärmschutz, keinen Brandschutz, keine Lösungen für Müll, Kohlenmonoxid, Toiletten und vor allem:

keine Hygiene-Konzepte, keinerlei Nachverfolgbarkeit von Infektionsketten.

Betreiber*innen als erfahrene Partner*innen und Profis im Einhalten von Regeln begreifen, mit der Szene in Dialog treten und letztlich Nachtkultur wieder an eingespielte Orte zurückverlagern – das muss die Devise sein!

Denn klar ist: Die Komplett-Schließungen von Clubs haben unter Aspekten der Pandemie-Bekämpfung nicht zum erwünschten Erfolg geführt. Zahlen schnellen nach oben, das Robert-Koch-Institut warnt vor privaten Treffen als den Infektionstreibern. Eine kontrollierte Öffnung der Nachtkultur kann hier Schlüssel zur Lösung sein.

Denn es gibt längst etliche Ideen und Konzepte von Veranstalter*innen, die effektiven Infektionsschutz und sichere Infektionsketten-Nachverfolgung ermöglichen.

Wir fordern einen Runden Tisch, an dem die Ideen der Profis Gehör finden.

Die Nachverfolgung von Infektionsketten, eine Verringerung des Ansteckungsrisikos sowie das gezielte Eingehen auf das lokale Infektionsgeschehen werden dort möglich, wo man Nachtkultur aus dem Privaten wieder an bekannte und eingespielte Orte der Nachtkultur zurück verlagert. Sicherheit wird dort möglich, wo statt zugesperrter
Clubs und florierenden Privat-Partys in irgendwelchen Kellern und Schuppen privates Party-Hopping verhindert wird, Contact-Tracing, Schnelltests, Online-Ticketing mit ID-Verifikation und sinnvolle
Hygienepläne umgesetzt werden.

Die Szene hat viele Ideen. Hören wir ihnen zu! Setzen wir die guten Ideen gemeinsam um!

Die Weiterentwicklung des “Stuttgarter Modells” durch den Verband der Münchner Kulturveranstalter e.V. (VDMK) sieht u.a. vor, dass durch ein Online-Ticketing-System Party-Hopping verhindert wird und durch einen effektiven Raumluftaustausch das Ansteckungsrisiko minimiert wird. Das alles ohne pauschalen Deckel hinsichtlich der Zahl erlaubter Gäste, sondern mit je nach Pandemie-Geschehen vor Ort prozentualer Auslastung, die sich nach der bereits bestehenden baurechtlichen Genehmigung richtet. Bereits bestehende Vorgaben und Auflagen würden so für den Pandemie-Notbetrieb effizient genutzt. Auch Schnelltests vor dem Wochenende, Tanz-Cluster mit Absperrungen in größeren Clubs und Contact-Tracing im Club mit Tracking, wem man denn nun genau wie nahe kam, sind Ideen der Szene.

Brandschutz, Jugendschutz, Emissionsschutz, Baurecht: Seit Jahrzehnten sind Clubs Profis im Umsetzen von Regeln.

Dass etliche politische Entscheider*innen der Nachtkultur nicht gerade nahestehen, überrascht wenig. Trotzdem sollte man anerkennen, wie gut hier über Jahrzehnte gearbeitet wurde. Denn so, wie es jetzt geht, mit einer Verlagerung ins Private, und das ohne jegliche Kontrolle, so geht es jedenfalls nicht. Die Infektionszahlen sprechen hier eine klare Sprache.

„Zu Hause mit der Partnerin tanzen“ verkennt die Lebensrealitäten einer gesamten Generation.

Vom Publikum der Nachtkultur zu fordern, es möge doch „zu Hause mit der Partnerin tanzen“, verkennt die soziale Funktion der Nachtkultur, den wirtschaftlichen, touristischen und kulturellen Wert, aber auch den Lebensstil einer ganzen Generation.

Wir fordern in unserem Antrag einen Runden Tisch Nachtkultur für Bayern.

Jede Idee, jedes der Konzepte der Branche trägt dazu bei, dass Infektionen nach dem Wochenende nicht in Unis, Schulen, Arbeitsstätten und Kindergärten hineingetragen werden. Nur mit gemeinsamem Vorgehen, guten Konzepten und einer kontrollierten Öffnungsperspektive für die Nachtkultur können wir ein weiteres Hochschnellen der Infektionszahlen in Bayern vermeiden.


Pressekonferenz im Landtag – 02.10.2020

Die Grüne Landtagsfraktion Bayern hatte am 2. Oktober 2020 zur Pressekonferenz zum Thema Nachtkultur in den Bayerischen Landtag geladen. Für die Szene sprachen Daniel Hahn, u.a. Alte Utting, Bahnwärter Thiel, Kulturverein Wannda e.V., und Patrick Oginski, Geschäftsführer von Südpolmusic, Betreiber des Live-Musik-Clubs Zehner, im Vorstand des Verbands der Münchner Kulturveranstalter VDMK e.V., deren Veranstaltungen jährlich ca. 10 Millionen Menschen besuchen. Der VDMK hat das „Stuttgarter Modell“ weiterentwickelt, ein Hygienekonzept für Live-Musikspielstätten. Stand heute diskutiert die Branche neben SMS-gestütztem Online-Ticketing (Mobilnummer-Verifikation) die Auslastung nach baurechtlichen Genehmigungen in Zusammenhang mit jeweiliger Lüftungsanlagen-Kapazität und im Zusammenwirken mit lokalem Infektionsgeschehen. Auch Abstands-Möglichkeiten durch räumlich getrennte „Tanz-Cluster“ (z.B. Absperrungen), Schnelltests vor dem Wochenende und Masken sind im Gespräch.

Runder Tisch München mit Dieter Janecek und Sanne Kurz – 26.09.2020

Vergangenes Wochenende trafen Dieter Janecek, Bundestagsabgeordneter der Grünen, Ludwig Sporrer, Grüner AK Kulturinitiative München AK KIM und ich bereits Bernd Schweinar, bayerischer Rockintendant und Geschäftsführer vom Verband für Popkultur in Bayern VPBY e.V., Hans-Georg Stocker, Geschäftsführer des Backstage, das in der Not „Biergarten-Konzerte“ anbietet, und den VDMK, vertreten durch Patrick Oginski.

Wir sprachen über die Wichtigkeit von Pilotprojekten, die Unsinnigkeit einer pauschalen Deckelung der Publikumsgröße bei Kultur und der sinnvollen Regelung der ungedeckelten Personenzahl in der Gastro. Mehr als einmal wurde im Gespräch klar, wie die CSU-FW-Regierung den Gleichheitsgrundsatz immer wieder verletzt:

  • Musik + Schweinshaxe = \infty Personen erlaubt.
  • Musik – Schweinshaxe = 200 Personen erlaubt.
  • Konzert + Staatsoper = ein Pilotprojekt wert.
  • Konzert + Rock/Pop = kein Pilotprojekt wert.
  • Privat-Feier + Keller von Opa = Soll: 25 Personen
  • Privat-Feier + Restaurant = \infty Personen
  • Privat-Feier + angemietete Location = 50 Personen

Auch gefühlt im Stundentakt veränderte Regeln und Auflagen und Intransparenz von Entscheidungen machen neben der eklatanten Ungleichbehandlung zu schaffen.

Aber es gibt viele Ideen und Lösungen. Die Branche setzt auf Gesundheitsschutz, denkt den „Montag nach der Party“ mit und hat bereits viele konstruktive Ideen entwickelt. Dabei ist zu beobachten, dass unterschiedliche Nutzung und unterschiedliche Lokalitäten durchaus unterschiedliche Bedarfe und Möglichkeiten haben. Immer jedoch sind die, die zum Teil seit Jahrzehnten verantwortlich Nachtkultur anbieten, sehr detailliert informiert. Dieses exzellente Wissen gilt es zu nutzen: Partnerschaft statt Wegschauen. Runder Tisch statt Pauschalverbote. Denn:

So, wie es jetzt geht, geht es nicht.


Fotocredits:
Landtag und Pressekonferenz: Lambert Strehlke
Gruppenbild Backstage: Stella Deborah Traub

Stationen der Nachtkultur-Tour:

Auftakt PressekonferenzNürnbergMünchenBayreuth – Augsburg – Rosenheim – Regensburg – Passau – Bamberg – Landshut

Auch bei der Nachtkultur-Tour dabei sein? Kurze Mail an Sanne Kurz genügt!


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Antrag zur sicheren Perspektive für die Nachtkultur: Infektions-Hot-Spots im Herbst-Winter verhindern

Der Landtag wolle beschließen:

Die Staatsregierung wird aufgefordert, einen Runden Tisch einzuberufen mit Vertreterinnen und Vertretern von staatlichen und kommunalen Gesundheitsämtern und Vertreterinnen und Vertretern der bayerischen Nachtkultur, insbesondere der Veranstaltungsbranche, der Clubs und der Live-Musikspielstätten, und dem Ziel, Öffnungsperspektiven mit Infektionsketten-Nachverfolgung und Infektionsketten-Unterbrechung für die noch bestehende Nachtkultur in Bayern zu erarbeiten.

Hier geht’s zum Antrag:

Sichere Perspektive für die Nachtkultur: Infektions-Hot-Spots im Herbst-Winter verhindern

presse-mitteilung-Logo Sanne Kurz Bayerischer Landtag Grüne Fraktion Grüne Bayern Landtag

Pressemitteilung: Clubszene nicht sterben lassen

Sanne Kurz fordert Öffnungsperspektive für Clubs und Musik-Livespielstätten in Zusammenarbeit mit lokalen Gesundheitsbehörden

Die kulturpolitische Sprecherin der Landtags-Grünen, Sanne Kurz, sieht die bayerische Clubszene nach den Kabinettsentscheidungen am Dienstag endgültig in einer existenziellen Bedrohung. „Die Ungleichbehandlung der Kneipen- mit der Clubszene und das mangelnde Vertrauen in die Verantwortlichkeit der Clubbetreiber sind für mich nicht nachvollziehbar“, kritisiert Sanne Kurz den Beschluss, Kneipen und Bars die Wiederöffnung zu ermöglichen, Clubs und Musik-Livespielstätten jedoch nicht.

Nach mehr als einem halben Jahr Zwangsschließung werden wir schon bei den Kneipen eine sehr ausgedünnte Landschaft wiederfinden“, prognostiziert Sanne Kurz, „für die Nachtkultur ist jetzt klar: Sie hat in Bayern mittelfristig keine Zukunft. Das ist ungut.Sanne Kurz fordert eine Öffnungsperspektive nach dem „Stuttgarter Modell“ (Online-Ticketing mit Kontrollen je nach Infektionsgeschehen) und einen Runden Tisch mit der Clubszene. „Gemeinsam mit den lokalen Gesundheitsbehörden kann so je nach Infektionsgeschehen Party-Hopping verhindert werden bei gleichzeitiger Eindämmung von Hotspots bei illegalen Partys“, unterstreicht Sanne Kurz.

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Nachtkultur-Tour: Nürnberg. „Vertrauen in Konzepte statt Rasenmäher-Verbote!“

In manchen Wirtschaftsbereichen sind trotz der anhaltenden Coronapandemie mittlerweile deutliche Lockerungen spürbar, doch die Clubkultur wartet nach wie vor auf ein Signal, dass sie bald wieder ihre Türen öffnen kann. 

Messen? Mit Massen-Publikum aus aller Welt? Gehen in den Augen von CSU und FW, aber man schafft es nicht, auf Club-Betreiber*innen zuzugehen und mit ihnen darüber zu reden, wie ein coronakonformer Restart gelingen kann. Welche Auswirkungen die nicht vorhandene Wertschätzung der Staatsregierung gegenüber einer lebendigen Club- und Konzertszene bei den Betroffenen hat, wurde bei einem Treffen letzte Woche mit Vertreter*innen der Nürnberger Club- und Live-Musik bzw. Konzertszene deutlich. Geladen hatte meine Grünen-Kollegin Verena Osgyan, stellvertretende Fraktionsvorsitzende im Landtag.  Zu Gast waren Peter Harasim (Concertbüro Franken, Hirsch), David Lodhi (Nürnberg Pop, Club Stereo), Thomas Wurm (Nürnberg Pop, freier Künstler), Barbara Hofmann, (Desi Stadtteilzenrum e.V.),  Sabine Limmer (Desi Stadtteilzenrum e.V. , Kulturliga), Marc Klages ( Latin Club Fogon u.a.) und ich.

Clubs mit sorgsam ausgearbeiteten Hygienekonzepten statt unkontrollierbarer, illegaler Feiern

Statt durch immer mehr Repressalien behindert zu werden, müsste die Clubszene gerade jetzt in den öffentlichen Raum zurückkehren dürfen, um zu zeigen, dass mit gut durchdachten Einlass- und Hygienekonzepten wieder ein lebendiges und trotzdem sicheres Nachtleben stattfinden könnte. Das ist auch dringend nötig, denn sonst besteht die Gefahr, dass feierfreudige Jugendliche illegale Partys veranstalten, die sich schnell zu Hotspots entwickeln können, ohne die Möglichkeit, im Nachhinein alle Kontakte nachzuvollziehen. Doch offensichtlich fehlt das Vertrauen in die kompetente und verantwortungsvolle Arbeitsweise der Clubszene. 

In unzähligen Clubs werden die Lichter dauerhaft ausgehen, wenn nicht schnell gehandelt wird.

Der Staatsregierung scheint dabei völlig egal zu sein, dass die Kulturwirtschaft ein wichtiger Wirtschaftszweig ist – sowohl in Bezug auf die 400.000 Beschäftigten als auch im Hinblick auf die regionale Wertschöpfung. Mit schicken, großen Autos lässt sich offenbar mehr Staat machen als mit einer wunderbar lebendigen Vielfalt an Clubs, Bars und Konzert-Locations. Doch wenn nicht bald Öffnungsperspektiven geschaffen werden, werden wohl in vielen Clubs über kurz oder lang die Lichter endgültig ausgehen.  Das gilt es zu verhindern – und deshalb werde ich auch in den nächsten Monaten quer durch Bayern auf Nachtkultur-Tour gehen, um auszuloten, wo konkret man politische Schützenhilfe leisten kann.


Stationen der Nachtkultur-Tour:

Auftakt PressekonferenzNürnbergMünchenBayreuth – Augsburg – Rosenheim – Regensburg – Passau – Bamberg – Landshut

Auch bei der Nachtkultur-Tour dabei sein? Kurze Mail an Sanne Kurz genügt!

Talk im Club statt Tanz im Club Sanne Kurz Grüne Fraktion Bayern Kultur

Klare Linie für jegliches Feiern

Der Sommer macht’s möglich: draußen treffen, essen, trinken, Musik hören oder einfach nur chillen. Ohne Konsumzwang. Frei. Auch in Zeiten von Corona. Wenn es Herbst wird, werden viele Menschen aber nicht einfach heim gehen und, wie von MP Söder vorgeschlagen „zu Hause mit ihrer Partnerin tanzen“. Findige Leute werden Innenräume finden, die Donau- und Isarufer ersetzen werden. Trotz Corona. Eine kontrollierte Cluböffnung mit professioneller Infektionsketten Nachverfolgung, nachvollziehbaren und sicheren Regeln für alle – statt des Hin und Her von Söder & Co – kann hier allen helfen.

Ich habe mich wahnsinnig aufgeregt, als ich den Satz des Kurz vor der Heiligsprechung stehenden Herrn Söder hören musste „Sie können ja zuhause mit Ihrer Partnerin tanzen“. Schon mal überlegt, dass Mendchen selten verheiratet auf die Welt kommen, dass Partner*innen irgendwann erst mal gefunden werden müssen, dass das genau wie Idenditäts- und Sinnsuche oft in Gruppen und oft an Orten der Subkultur und Partyszene statt findet, und – ja – Intimität und Nähe erfordert? Schon mal überlegt, dass viele Clubgänger*innen sich keine eigene Wohnung leisten können und in WGs wohnen, dass die Räume in Städten oft so winzig sind, dass man da nirgendwo „mit der Partnerin“ tanzen kann, sogar wenn man eine hätte und gerne zu Hause tanzen wollen würde?

In Bayerischen Städten überlegt man mancherorts allen Ernstes bereits, öffentliche Räume zu sperren. alkoholverbote sind da nur die Vorhut einer restriktiven, wenig lösungsorientierten Politik. In München lebe ich da noch auf der Insel der Glücksseeligen. Aber Bayern ist groß! Der öffentliche Raum gehört allen!

„Zu Hause mit der Partnerin tanzen“ – dieser Satz bewies einmal mehr, wie weltfremd die CSU ist.

Statt gemeinsam Lösungen zu suchen, die pandemiegerecht sind, ignoriert man komplett, dass es Menschen gibt, für die Ausgehen ganz wesentlich ist. Man ignoriert das, obwohl man Lösungen z.B. für die Luftfahrtindustrie gefunden hat, für Menschen, denen nach Malle fliegen wesentliches Bedürfnis ist. Oder war das wegen der Arbeitsplätze der Luftfahrtindustrie?! Hm… aber Moment mal: was ist mit den Arbeitsplätzen in der Nachtkultur? Weil das alles sehr ärgerlich ist, und vor allem im Herbst/Winter zu noch mehr illegalen Parties führen wird – ohne Infektionsschutz, ohne Infektionsketten-Nachverfolgung – darum braucht es endlich einen Runden Tisch mit Party-Veranstalter*innen und Club-Betreiberinnen.

Professionelle Garanten für Brandschutz, Emissionsschutz, Einhaltung von Hygiene-Auflagen. – Verlässliche Partner*innen auch in Zeiten von Infektionsschutz & Pandemie.

Die Kopf-in-den-Sand Politik der CSU-FW-Regierung hilft leider gar nicht weiter. Gemeinsam mit meinem Bundestags-Kollegen Erhard Grundl und meinem Grünen Stadtrats-Kollegen aus München, David Süß, haben wir überlegt, was helfen könnte. Zu den verschiedenen Konzepten der Cluböffnung in Bayern sagen wir klar:

Söders vermeintliches Krisenmanagement ein Desaster für die Kultur.

Ministerpräsident Söder gefällt sich als vermeintlich starker Krisenmanager. Für die Kulturbranche in Bayern aber ist ein ständiges hin und her von Ankündigungen, von Hilfen, die zu spät kommen, von
ausbleibender Unterstützung für Solo-Selbständige und einem babylonischen Durcheinander an Maßnahmen zu verzeichnen. Die Staatsregierung gibt ein unkoordiniertes Bild ab.

Hart trifft die Planlosigkeit der Staatskanzlei wieder einmal die von der Corona-Krise stark gebeutelte Clubkultur. So teilte das vom stellvertretenden Ministerpräsident Hubert Aiwanger geführte Wirtschaftsministerium in einem Brief mit, dass bayerische Clubs für von Privatpersonen gemietet und für private Feste geöffnet werden dürften. Auf welcher konzeptionellen Grundlage für Hygienestandards blieb völlig unklar. Stunden später wird der Vorstoß des Wirtschaftsministeriums wieder zurückgepfiffen.

Ob MP Söder gemerkt hat, dass in seiner Regierungsmannschaft jeder macht was er will?

Und was ist dazu vom Kulturminister Sibler zu hören? Leider gar nichts! Die Unkenntnis gegenüber der Clubkultur, die Markus Söder preisgab, als er Anfang Juli sagte: „Sie können ja zum Beispiel zu Hause mit Ihrer Partnerin tanzen“, ist zweitrangig. Eigene Zuständigkeit zu Subkultur, Nachtkultur und Clubkultur sieht der Kulturminister offenbar nicht. Aber Unkenntnis, die Expertise ausschlägt, ist in Zeiten von Corona grob fahrlässig.

Den Veranstalter*innen und Betreiber*innen von Clubs und Livemusikspielstätten dann obendrein Tricksereien zu unterstellen, wenn diese versuchen durch ihr Raumangebot z.B. Kunst-Ausstellungen
oder kleinen Kulturveranstaltungen zu unterstützen, zeugt von einem übertriebenen, nicht zu rechtfertigenden Misstrauen in die Arbeit dieser Branche.

Der verfassungsgemäße Gleichbehandlungsgrundsatz wird bei der Frage von Feiern im privaten oder im gemieteten Raum ebenso missachtet wie bereits bei Kultur in der Gastro, wo Hintergrundmusik ohne Grund von deutlich weniger Infektionsschutzmaßnahmenbegleitet ist, als eine
Kulturveranstaltung
.

Aus der Clubszene ist immer wieder der Wunsch nach sehr viel mehr Bereitschaft für einen Austausch des Freistaates mit den Clubbetreiber*innen über Ideen und Konzepte zu hören. Denn eins ist klar:

Menschen tanzen und feiern. Seit Jahrtausenden.

Menschen tanzen und feiern. Neue Corona-Hot-Spots auf illegalen Veranstaltungen aber müssen wir verhindern. Die Expertise der Betreiber*innen kann eine zweite Welle verhindern helfen

Unser Appell:

  • Wir brauchen eine kontrollierte Öffnung der Clubs für professionelle Infektionsnachverfolgung!
  • Wir fordern daher einen runden Tisch mit Clubs, Livemusikspielstätten und den zuständigen Ministerien, um eine geordnete und kontrollierte Öffnung unter Berücksichtigung von Infektionsschutz und Infektionsnachverfolgung vorzubereiten.
  • Das Hin und Her unter der fehlenden Regie von Ministerpräsident Söder muss ein Ende haben.
  • Wie andere Branchen auch, brauchen Clubs und Livemusikspielstätten eine langfristige Perspektive, damit sie uns erhalten bleiben. Und das schnell.
  • Wir Grüne fordern klare und sicher Regeln für alle. Es braucht gute Konzepte für eine Öffnung der Clubs. Stuttgarter Clubbetreiber haben hier einen Vorschlag gemacht, die Clubcommission Berlin und viele weitere Verbände arbeiten an Lösungen, die auch für Bayern umsetzbar wären.

Das Zaudern muss ein Ende haben.

Das Zögern muss ein Ende haben. Gesprächsbereitschaft und politischer Gestaltungswille statt warten auf Gerichtsentscheide sollte auch in Bayern regieren.


Foto: Lambert Strehlke bei „Marry Klein @Harry Klein“ – diesmal mit mehr sitzen und talken statt tanzen und Feminismus feiern.

Bühne_Spielstättenprogramm_Corona_Sanne Kurz_Gruene_Bayerischer Landtag

Das bayerische Spielstättenprogramm ist da – auf die Plätze, fertig, los!

Seit Mitte März tragen wir an die CSU/FW-Regierung unsere Ideen und Forderungen heran. Erst höflich mit Briefen, zuletzt auch mit lautem Protest. Dass dieser wirkt, beweist das Spielstättenprogramm. Etliche unserer Forderungen von fiktivem Unternehmerlohn bis zur Förderfähigkeit von Kosten aus Werk- und Honorarverträgen stecken hier drin. – Unsere einzige Sorge: Wie lange reichen 30 Millionen??

Zugegeben, wir Grüne hätten uns ja gewünscht, dass es erheblich schneller geht. Aber immerhin haben unsere Forderungen zur Rettung kultureller Spielstätten die Ohren des bayerischen Staatsministers für Wissenschaft und Kunst mittlerweile offenbar erreicht. Im Spielstättenprogramm, das jetzt endlich lanciert wurde und ab dem 1. Juli greift, wurden viele Grüne Forderungen umgesetzt. Nachdem ich mir bei zahlreichen Gelegenheiten den Mund fusselig argumentiert hatte, freut es mich umso mehr, dass drei Monate nach der Forderung der Landtags-Grünen und vier Monate nach Corona-Krisenbeginn Kultur-Spielstätten endlich, endlich finanzielle Hilfen bekommen können.

Viele Grüne Anliegen umgesetzt

Kommerzielle wie auch nichtkommerzielle Betreiber von kleineren und mittleren Spielstätten sowie Freilichtbühnen, die weder öffentlich getragen sind noch institutionell von öffentlicher Hand gefördert werden und mindestens 24 Veranstaltungen jährlich anbieten, dürfen nun Hilfe beantragen – und können sogar den von uns so dringlich geforderten fiktiven Unternehmerlohn in Höhe des pfändungsfreien Existenzminimums – also 1.180 EUR im Monat – veranschlagen. Auch Personalkosten, z.B. aus Werk- und Honorarverträgen, sind jetzt förderfähig. Na also.

Wenn’s alle ist, ist’s alle?

Der Bewilligungszeitraum umfasst maximal sechs Monate. Aber wird das Geld reichen? 30 Millionen klingt erst mal nach einer Summe. Aber wenn man bedenkt, dass allein 600 Clubs in Bayern – neben all den privaten Theater-, Musik- und Freilichtbühnen, Kleinkunst oder Kabarett – aus diesem Topf Hilfe erhalten sollen, dann dürfte das veranschlagte Budget schneller aufgebraucht sein als man „hopp“ sagen kann. Sprich: Es gilt schnell zu sein mit dem Antrag!

Das Rätsel der unterschiedlichen Maßstäbe

Abgesehen davon kann ich zumindest nicht nachvollziehen, warum jeder Bereich der Kultur eigene Regeln für Finanzierung erhält. So ist die Förderung von Laienmusikvereinen im Prinzip sicherlich eine gute Sache. Warum hier Krisenhilfe aber sehr wohl rückwirkend ab Mitte März gezahlt wird, Menschen die von Kultur leben müssen, aber erst jetzt Hilfe erhalten, erschließt sich mir auch mit viel gutem Willen nicht.

Laienmusik-Dachverbände in der Partei mit dem C im Namen bestens vernetzt

Ob hier die Vorsitzenden der Laienmusik-Dachverbände eine Rolle gespielt haben? Immerhin sind 5 von 8 Vorsitzenden CSU-Abgeordnete, Ex-Abgeordnete oder gar Ex-Staatssekretär oder Ex-Minister… (Ja, gendern nicht nötig – alle CSUler dort sind: Männer). – Ein Schelm, wer Böses dabei denkt oder sich gar an Amigo- und andere Affären erinnert fühlt…

Schade auch, dass mit der Lösung über die Laienmusik-Dachverbände alle die ausgeschlossen sind, die nicht Mitglied der Dachverbände sind, und wenn sie noch so engagiert und gut Laienmusik machen. Das betrifft z.B. die neue Volksmusik oder viele Kirchenchöre – unfair, wie ich finde.

Kurzum: Etappensieg, aber noch nicht am Ziel…

Übrigens: Alle wichtigen Infos zum Programm und den Online-Antrag findet man auf der Homepage von Bayern Innovativ GmbH.

Kultur ist mehr als nur „Don Carlos“

Was wir Grüne seit Wochen betonen, kommt tröpfchenweise in den Köpfen der Söder-Regierung an: Autos, Biergärten und Fußball sind schön, aber ohne Kultur bleiben Herzen und Hirne kalt und leer. Jetzt wurden Hilfen und Öffnungskonzepte vorgestellt. Dabei denkt die CSU/FW-Regierung aber leider nur an die Sommersaison der sogenannten Hochkultur. – Ich fordere weiter Planungssicherheit für die gesamte Kulturszene.

Spannungsvolle Erwartung lag im Raum, als wir Kulturschaffende bei Lockdown Learning am Vorabend der Pressekonferenz der Söder-Regierung über die zu verkündenden Inhalte sprachen. Würden die vor fast vier Wochen versprochenen Künstler*innen Hilfen endlich kommen? Könnten gar wie von uns Grünen gefordert endlich klare Aussagen zu Art und Umfang einer „Großveranstaltung“ den Lippen des Landesvaters entweichen?

Enttäuschung nach der Pressekonferenz macht sich breit

„Nach Fußball und Biergarten gibt es endlich auch in Bayern ein Konzept für die Kultur. Leider hat die Söder-Regierung nicht verstanden, dass neben klassischen Konzerten auch die Popkultur und die Freie Szene zur Kultur gehören. Denn Kultur ist nicht nur „Don Carlos“, Kultur lässt sich nicht nur in Sitzreihen genießen.“

Sanne Kurz, Sprecherin für Kultur und Film Grüne Fraktion Bayerischer Landtag

Wir Grüne haben mit unserem Antrag vom 29. April Planungssicherheit für unsere Veranstalterinnen und Veranstalter gefordert. Allerdings für den gesamten Kulturbereich und nicht nur für einzelne Teilbereiche.

„Klare Leitplanken für den gesamten Kulturbereich würden es den Kulturschaffenden ermöglichen, Corona-taugliche Formate zu entwickeln. So könnte Kultur stattfinden und für alle zugänglich sein – niemand soll angst haben müssen, sich anzustecken.“

Sanne Kurz, Sprecherin für Kultur und Film Grüne Fraktion Bayerischer Landtag

Überlebenskonzept für Clubs und Subkultur

Für Musik-Livespielstätten wie beispielsweise Clubs wären Open-Air
Veranstaltungen mit Abstand im Sommer ein Überlebenskonzept gewesen.

Die CSU/FW-Regierung verschenkt hier eine Chance. Popkultur ist genauso wie Ballett oder Oper im Freien mit Abstandsmarkierungen möglich.

Sanne Kurz, Sprecherin für Kultur und Film Grüne Fraktion Bayerischer Landtag

Eine WG könnte so mit Abstand zu anderen gemeinsam tanzen. Performative Formate wie Video-Walks gehen komplett kontaktfrei. Längst gibt es für Tanzveranstaltungen unter freiem Himmel Funk-Kopfhörer für das Publikum, so dass auch der Emissionsschutz kein Problem sein sollte. – Wenn der politische Wille da ist und man den Umbau auf Corona-taugliche Kultur für alle Bereiche der Kultur fördert.

Politischer Wille fehlt

Der grünen Antrag auf Planungssicherheit für Veranstaltungen wurde im Ausschuss für Gesundheit und Pflege mit den Stimmen der Regierungsfraktionen abgelehnt. Im Ausschuss für Wissenschaft und Kunst wird er höchstwahrscheinlich am Mittwoch, 27. Mai 2020, ab 9.15 Uhr, behandelt. Corona bedingt wird die Sitzung live im Kanal des Bayerischen Landtags auf YouTube übertragen. Die Tagesordnung mit der Reihenfolge der Themen findet man hier.

Antrag finanzielle Soforthilfe Formular Musik Kunst Theater Literatur Corona Sanne Kurz Kulturpolitik Grüne Fraktion Bayern

Soforthilfen in Bayern jetzt abrufbar

Update:
Ende März hat sich nochmal einiges getan. Seit 1. April gibt es auch für Vereine Klarheit. Aktuelle Antragsbedingungen und Infos zur Soforthilfe Corona Bayern und Soforthilfe Corona Bund hier. Infos zur Soforthilfe für Vereine hier.
Links zu Beratungsstellen hier ganz unten.


Kulturschaffende, Freie und Künstler*innen können jetzt die Soforthilfen des Bayerischen Wirtschaftsministeriums abrufen. Hier unten auf der Seite gibt es noch Hilfe zum Ausfüllen und Antworten auf häufige Fragen.

Für Minijobber*innen und Saisonkräfte sowie den Umgang mit zugesagten Fördermitteln kämpfe ich mit der Grünen Fraktion Bayern weiter um eine Lösung.

Das ist jetzt wichtig, damit viele rasch Hilfe bekommen:

  1. Eigene Ausfälle gut dokumentieren, damit diese längerfristig überprüfbar bleiben. Dokumentationsvorlagen z.B. hier bei ver.di.
  2. Sich unbedingt mit den Antragsunterlagen und Richtlinien befassen, bevor man vorschnell einen Antrag stellt. Richtlinien Soforthilfe Bayern zum Nachlesen hier.
  3. Bearbeitungsaufwand der Behörden gering halten, Anträge vollständig mit allen Unterlagen einreichen.
  4. Keine Förderanträge an das Bayerische Staatsministerium schicken oder mailen.
  5. Bitte nur an die örtlich zuständige Vollzugsbehörde wenden. Adressen zur Beantragung von Soforthilfe hier.
  6. Anforderungen, Richtlinien und Formulare können sich ändern. Bitte unbedingt auf der Seite des Ministeriums immer auf aktuellen Stand bringen! Link hier.

Hier klicken – Link zu Information und Antrag Corona-Soforthilfe Freistaat Bayern

In meinem Stimmkreis München Ost und in meinem Betreuungsstimmkreis Ingolstadt sind zuständig:

Gebiet München:
Landeshauptstadt München
Referat für Arbeit und Wirtschaft
Herzog-Wilhelm-Straße 15
80331 München
Tel: 089 233-22070
E-Mail: wirtschaft-corona@muenchen.de
Internet: www.muenchen.de/arbeitundwirtschaft

Gebiet Oberbayern:
Regierung von Oberbayern
Maximilianstraße 39
80538 München
Telefon: 089 2176-0
E-Mail: soforthilfe_corona@reg-ob.bayern.de
Internet: www.regierung.oberbayern.bayern.de

Ausfüllhilfen und FAQ

Die Antragsformulare des Wirtschaftsministeriums zur Soforthilfe sind nicht für alle Menschen leicht zu verstehen. Wir haben Fragen gesammelt und beim Kompetenzteam Kultur- und Kreativwirtschaft München nachgehakt. Das Münchner Team erarbeitet gerade eine Handlungsanweisung, die ich hier teilen werde. Einstweilen die Kurzinfos:

  • Telefon-Hotline zu Fragen hinsichtlich Unterstützungsangeboten: 089 233 289 22, Di-Fr, 10-13 Uhr, Zusatz-Nummer, über die Auskünfte erteilt werden: 089 233 22 070 – allerdings häufig überlastet
  • Handelsregisternummer: Wer keine Handelsregisternummer hat, sollte unter „Rechtsform/Handelsregisternummer“ seine Steuernummer eintragen.
  • Betriebsstätte: da, wo gearbeitet wird. Also Atelier, Werkstätte, Arbeitszimmer, Studio etc. – Auch wechselnde Betriebsstätten sind möglich.
  • Liquiditätsengpass: Wenn z.B. die Rücklagen nicht reichen, um die Miete zu bezahlen. Es kommt auf die individuelle Situation an. Es gibt keine vorgegebene Mindestgrenzen. Rat: Persönliche wirtschaftliche Lage schildern.

Weitere Hilfen


21.04.2020 – Grünes Webinar „Veranstaltungsverbote und Drehstop: Wer zahlt die Zeche?“ mit Sanne Kurz MdL Grüne Fraktion Bayern, Erhard Grundl, Musiker und Mitglied des Bundestages, David Süß, VDMK und Stadtrat, Annette Greca, ver.di filmunion und Satu Siegemund, Bundesverband Regie. Info und Anmeldung hier.


Musik Kopfhörer Kultur Kunst Sanne Kurz Grüne Kulturpolitik

10 Millionen Menschen und kein Club – beschlossene Hilfen greifen nicht

Gestern, 13.03.2020, gab es umfangreiche Hilfszusagen für die Wirtschaft und die Kulturszene.

Schon am 11.03.2020 kam der Hilferuf des Verbands der Münchener Kulturveranstalter (VDMK e.V.) mit aktuell über 70 Mitgliedern, deren 15.000 Kulturveranstaltungen von Klassik bis Rock und Pop, von Kino bis Straßen-Festival pro Jahr rund 10 Millionen Menschen besuchen.

Service-Hinweise an die Regierungen: Eure Hilfen sind echt ein guter Anfang! Bei den sehr speziellen Bedarfen der Kulturszene kommen etliche der Hilfen aber nicht an und greifen nur bedingt. Hier eine Service-Liste mit Infos aus der Branche:

Kurzarbeitergeld greift nicht

Banken geben keine Kredite – KfW kann nicht helfen

  • Unbegrenzte Kreditzusagen helfen nur jenen, die von Banken auch Kredite bekommen sowie jenen, die Kredite auch zurückzahlen können. Im Kulturbereich bewegt sich aber ein Löwenanteil im Mini-Sektor: Rücklagen gleich null, Möglichkeiten, weitere Lasten abzustottern, gleich Doppel-Null. Finanziert wird oft mit Brauereien, ab und an mit Crowd-Funding, selten mit Genossenschaftsmodellen, noch seltener mit Banken.

Handschlag besiegelt Abmachungen

Kulturelle Bildung, Darstellende Kunst: öffentliche Mittel für unter 25€/h auf Rechnung – Anrechnungs-Tage für ALG-I fehlen

  • Kulturelle Bildung und Lehraufträge sind ein enorm wichtiges Standbein für Künstler*innen. Hier arbeitet man auf Rechnung oder mit „Entschädigungen“, oft zu Stundensätzen, die keinerlei Mindestgagen entsprechen und nach Abzug der Kosten weit unter dem Mindestlohn für Angestellte oder Arbeiter*innen liegen. Oft handelt es sich – ja! – um öffentliche Aufträge zum Mini-Tarif. Das jahrzehntelange Versagen fairer Entlohnung rächt sich jetzt. Ein Kredit hilft hier nicht, wenn alle Aufträge wegfallen.
  • Die Anrechnungstage für Arbeitslosengeld bekommen wegen der Kleinteiligkeit der Aufträge selbst gut beschäftigte Theater- und Filmleute fast nie zusammen. Bei Auftrags-Wegfall stehen diese Menschen vor dem Nichts.

Veranstaltungs-Verbot kommt Enteignung gleich

  • Kulturveranstaltungen, die öffentliche Fördermittel erhalten, müssen immer auch Eigenanteile erbringen. Sie verlieren nicht nur alle Einnahmen und Umsätze, auch die öffentliche Hand hat bisher nur zugesagt, schon getätigte Ausgaben zu decken. Nicht verausgabte Mittel rückfordern bedeutet einen weiteren Einkommenseinbruch, da niemand die laufenden Kosten (Handlungskosten/Overhead) deckt und meist nur Projektmittel bewilligt werden.
  • Ein Verbot von Veranstaltungen kommt einer Enteignung gleich. Es muss wie bei Enteignungen entschädigt werden.

Kultur ist kein Selbstzweck:
auch an Millionen von Nutznießer*innen denken

Allein in München besuchen pro Jahr laut Auskunft des Verbands der Münchener Kulturveranstalter (VMDK e.V.) rund 10 Millionen Menschen die Kulturveranstaltungen der über 70 Mitglieder des VMDK.

Ist die Kultur erst einmal weg, werden alle merken, dass man zum Klimpern von Geld nicht tanzen kann.

Meine aktuellen Forderungen und tägliche Info-Updates zur Corona-Krise der Kulturszene in meinem Corona Service-Post.


21.04.2020 – Grünes Webinar „Veranstaltungsverbote und Drehstop: Wer zahlt die Zeche?“ mit Sanne Kurz MdL Grüne Fraktion Bayern, Erhard Grundl, Musiker und Mitglied des Bundestages, David Süß, VDMK und Stadtrat, Annette Greca, ver.di filmunion und Satu Siegemund, Bundesverband Regie. Info und Anmeldung hier.