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New European Bauhaus – auch vor meiner Haustür

Wo gibt es eine Stadtsanierung und eines von fünf europaweit einzigartigen Leuchtturm-Projekten des New European Bauhaus? In München-Neuperlach. Mit dem Stadtteilladen „Quidde 35“ begann die Stadtsanierung, jetzt geht das New European Bauhaus – NEB – mit „Creating NEBourhoods together in die Vollen. Was das alles ist? Lest hier weiter!

Stadtsanierung ist das, was damals Giesing auch dort sexy machte, wo es noch nicht so sexy war. 
Bauhaus ist das, was Deutschland mal zu einer europäischen Speerspitze in Sachen Modernität und spartenübergreifender Kreativität machte. In Anlehnung an das historische Bauhaus ist das New European Bauhaus als kulturpolitischer Teil des European Green Deals der Europäischen Kommission entstanden. Hier ist das New European Bauhaus, kurz NEB, erklärt. 

Mitmachen für mehr Lebensqualität und Klimaneutralität

Das Münchner Projekt Creating NEBourhoods Together ist eines der fünf Leuchtturm-Projekte der EU-Kommission zum NEB. Dabei soll jedoch nicht Betongold geschürft werden, sondern Lebenswelt im Sinne einer nachhaltigen, „schönen“ Gemeinschaft – oder um es es mit den drei Schlagworten zum NEB zusammenzufassen: „beautiful, sustainable, together„. Konkret bedeutet das, dass die Menschen vor Ort nicht nur eingebunden werden sollen, sondern selbst planen und gestalten, dass Nachbarschaften und Kreative aus den Vierteln Dinge in die Hand nehmen – eigene Räume, eigener Raum, guter Raum – auf Dauer.

In, aus und für Neuperlach

Beim Abend im Landtag zum Thema “Mit dem Neuen Europäischen Bauhaus schöne, nachhaltige, inklusive Orte schaffen”, zu dem meine Fraktionskollegin Ursula Sowa geladen hatte, ging es um die praktische Umsetzung des NEB-Konzepts. Ein Vertreter des Silicon Vilstal, wo man NEB schon lange lebt, ein Philosoph, der zum Thema forscht und publiziert, und zwei Vertreterinnen der Landeshauptsadt München erklärten Ansätze und Ideen. Spannend war, dass einige anwesende Immobilienentwickler*innen den Mehrwert von „schönen, nachhaltigen, gemeinschaftlichen“ Nachbarschaften sehen konnten und gar nicht so enttäuscht waren, dass jetzt nicht für die 5 Millionen Euro irgendwas gebaut werden soll, sondern es eher um soziokulturelle Ansätze und Nachbarschaften geht. Als Mama aus dem „Drei-Länder-Eck“ Perlach-Neuperlach-Ramersdorf – wir leben tatsächlich fast genau auf den imaginierten Grenzen – war meine erste Frage an dem Abend natürlich:

„Wer ist denn heute hier aus Neuperlach?“

Die Menge an Menschen, die sich dann meldeten, war – ja – überschaubar.

To Do: Dazu beitragen, dass das NEB-Projekt in Neuperlach auch eines von Neuperlach für Neuperlach wird! Ich will da kräftig anschieben helfen! Gemacht von Leuten von hier. Dazu haben wir noch zwei Jahre Zeit. Wichtig ist jetzt, dass die Menschen vor Ort erfahren, dass es das NEB gibt und wie sie aktiv werden können. Tragt die NEB-Idee darum weiter! Erzählt allen davon, und wenn Ihr Kreative seid, Kreatives im Angebot habt, bringt Euch ein!

Denn um dem Projekt und damit auch dem European Green Deal echtes Leben einzuhauchen, braucht es konkrete Ideen, die dazu beitragen, dass Leben und Arbeiten vor Ort tatsächlich schön, nachhaltig und von Gemeinsinn getragen werden.

Spread the word! Entwickelt mit und gestaltet mit!


Graphik: María Foulquié García for Visuality EU

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„Kleine Anfrage“ – AzP „Passivhauszertifizierung“

Ich frage die Staatsregierung:

Wie bewertet die Staatsregierung aktuell die Anweisung des Gesundheitsamtes an staatliche auch als Passivhaus zertifizierte Gebäude, nach baulicher Möglichkeit statt Umluftlüftung kontinuierlich Frischluft zu zuführen, in Bezug auf die Wirksamkeit für den Infektionsschutz, wie kann die Passivhauszertifizierung, ob dieser Anordnung erhalten bleiben, werden hierzu Vorgaben passgenau für die verschiedenen Gebäudetypen erarbeitet, so dass als Passivhaus zertifizierte Gebäude Ihre Zertifizierung nicht verlieren?

Hier geht’s zur Antwort:

Bauen und Wohnen als Genossenschaft. Online-Veranstaltung mit Christian Hadaller (Kooperative Grossstadt), Tina Hohmann (Baugenossin), Kathrin Ungar (Ortsvorsitzende). Anmeldung unter gruene-ush.de

Veranstaltung „Bauen und Wohnen als Genossenschaft“

Alle, die schon einmal versucht haben in München eine bezahlbare Wohnung zu finden, wissen: bezahlbarer Wohnraum in München? – Mangelware! Mietpreise? – Horror! Könnte genossenschaftliches Wohnen eine Lösung für dieses zentrale Problem sein? Um das herauszufinden, habe ich an der Online-Veranstaltung „Bauen und Wohnen als Genossenschaft“ der GRÜNEN Unterschleißheim teilgenommen, organisiert von Kathrin Ungar, der Ortsvorsitzenden.

Lebenslanges Wohnrecht, Mitsprache bei allen Entscheidungen und eine konstante Miete über Jahre – so beschreibt Christian Hadaller, Gründungs- und Vorstandsmitglied der Baugenossenschaft KOOPERATIVE GROSSSTADT die Mitgliedschaft in einer Wohngenossenschaft. Zusammen mit Tina Hohmann, der Baugenossin und Bewohnerin des baugenossenschaftlichen Wohnhauses ‚San Riemo‘ in München-Riem in meinem Stimmkreis, gibt er interessante Einblicke in das Thema genossenschaftliches Bauen und das Zusammenlebeben in einer Baugenossenschaft wie etwa „San Riemo“, dem ersten realisierten Projekt der Baugenossenschaft KOOPERATIVE GROSSSTADT und Preisträger des DAM-Preises 2022.

Tina Hohmann erzählt begeistert von ihren Erfahrungen in San Riemo. Sie fühle sich sehr wohl in der Hausgemeinschaft und meint, dass man viel Unterstützung von den Bewohnerinnen und Bewohnern erfahre. Außerdem gibt es Räumlichkeiten, die gemeinsam genutzt werden können wie ein Dachgarten, Räume mit Fitnessgeräten und ein Appartement für Gäste. Spannend ist auch, dass die Wohnungen teilweise so flexibel gestaltet sind, dass man Zimmer abtrennen und an anderer Stelle hinzufügen kann – praktisch, wenn zum Beispiel ein Kind dazukommt oder auszieht.

Könnte das die Wohnform der Zukunft sein? So wie alle anderen Personen, die teilgenommen haben, bin ich begeistert und nehme viele tolle Inspirationen aus der Veranstaltung mit. Ich bin selbst Genossin bei einer Wohn- und einer anderen Genossenschaft und gespannt auf weitere wohngenossenschaftliche Projekte in München. Dass wir Grünen, wie hier die GRÜNEN Unterschleißheim, das Thema auf dem Schirm haben, freut mich sehr!

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Podiumsdiskussion: menschenwürdiges Existenzminimum – JETZT!

Über die (freiwlligen) Abschlussarbeiten unserer Praktis freue ich mich immer besonders. So unterschiedlich die inhaltlichen Schwerpunkte und Formen jedes Mal sind, so zeigt sich hier , was die jungen Menschen umtreibt, was sie von dem Einblick in meinen Arbeitsalltag mitnehmen und welche Highlights es dann sind, über die sie schreiben. Hier der Post unserer Schülerpraktikantin Nora.

Im Rahmen meines Praktikums durfte ich Sanne zwei Wochen lang begleiten. Von Plenarsitzungen im Landtag über Treffen mit dem Ortsverbänden bis hin zu persönlichen Gesprächen mit Bürger*innen war alles dabei.

So habe ich sie auch zu einer Podiumsdiskussion von ver.di begleitet. Das Thema war der Vorschlag einer Grundsicherung. Im Kontext der Veranstaltung ging es dabei vor allem über freischaffende Künstler*innen, Kulturschaffende, Selbstständige und Geringverdiener*innen. Hierzu kamen Vertreter*innen der SPD (Anne Hübner), FDP (Dr. Michael Ruoff), LINKE (Simone Barrientos) und Sanne Kurz für Bündnis 90/Die Grünen zusammen, um von ihrer Arbeit auf Kommunal-, Landes- und Bundesebene zu erzählen und sich den Fragen des Publikums zu stellen.

ver.di ist mit 30 000 Mitgliedern der größte Vertreter für Selbstständige in Deutschland. Traditionell stammen sehr viele von ihnen aus dem Kulturbereich. Diese Gruppe hat Corona schwer getroffen – geschlossene Theater und Bühnen, wenn überhaupt ein nur sehr kleines Publikum und eine ungewisse Zukunft manchen den Betroffenen schwer zu schaffen. Es stellt sich die Frage: Wie kann man am besten helfen und vor allem auch neue Rahmenbedingungen schaffen, um Kunst & Kultur nachhaltig zu unterstützen?

„Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei.“

Grundgesetz der BRD, Artikel 5 Absatz 3

Für Sanne bedeutet das, dass nicht nur das Werk, sondern auch das Wirken von Künstler*innen frei sein muss. Doch wie frei kann man wirklich sein, wenn man sich bei jedem neuen Projekt Sorgen macht, ob das dann auch die Miete am Monatsende bezahlt? Wenn man seine Kunst so verändern muss, damit auch sicher jemand dafür zahlt? Wenn sich die Kunst nur noch dem Kommerz unterordnet, dann hat das nichts mehr mit Freiheit zu tun. Außerdem braucht die Kunst Diversität. Diese ist allerdings schwer zu erreichen, wenn es nur um die „Verkaufbarkeit“ eines Werkes geht.

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eine freie Gesellschaft braucht eine freie Kunst

Ginge es nach Sanne, dann müssen wir weg vom Hartz IV als Sozialhilfe und hin zu einem bedingungslosen Existenzgeld. Gerade für Kulturschaffende gibt es absurde Vorschriften, die das ohnehin schon zu wenige Hartz IV noch weiter kürzen. Und auch die Grundrente ist noch keine ausreichende Verbesserung: etwas 75% der Kulturschaffenden werden sie nie bekommen. Viele fürchten sich also zu Recht vor Altersarmut.

Ein Grundeinkommen stellt sicher, dass sich Menschen vollkommen ihrer Kunst widmen können, ohne befürchten zu müssen, in finanzielle Not zu geraten, nur weil ein Monat mal nicht so gut gelaufen ist. Es ermöglicht auch weniger privilegierten Menschen, sich an der Kunst auszuprobieren oder sogar in Vollzeit Kunst und Kultur zu schaffen. Hierdurch erhöht sich die Diversität. Auch können mit einem Existenzgeld alle anderen Bevölkerungsgruppen leichter kulturelle Teilhabe pflegen, in Theater, Kinos und Ausstellungen gehen und somit Kunst & Kultur weiter unterstützen. Kunst machen und Kunst erleben ist hiermit nicht länger ein Privileg.

Eine bürokratiearme Selbstauskunft soll Geld sparen, aber auch den Betroffenen ein Stück Würde zurückgeben. Die Angst, sich „nackig machen zu müssen“, schreckt viele Bedürftige ab, sich Hilfe zu holen und treibt sie so nur noch mehr in die Armut.

„Es gibt keinen Grund zu denken, dass arme Menschen öfter lügen als Menschen mit Geld.“

Auch sonst wird nirgendwo ohne begründeten Verdachtsfall jede Ecke eines Lebens durchforstet, wieso sollte es dann bei der Sozialhilfe so sein? Den Betroffenen zu glauben, ist ein wichtiger Schritt, um ihnen aus der Armut zu helfen. Auch soll es keine Bedarfsgemeinschaften mehr geben. Denn es kann z.B. dazu kommen, dass eine Frau kein Hartz IV bekommt, weil sie mit ihrem Partner zusammenlebt, der ein Einkommen hat. Dies führt viel zu oft zu einer finanziellen Abhängigkeit, die es Frauen schwerer macht, aus etwaigen Missbrauchsbeziehungen zu entkommen.

Vielfalt Debattenkultur Demokratie Medien Netz Sanne Kurz Bayerischer Landtag

Wenn wir in Zukunft in einer lebenswerten Gesellschaft leben möchten, dann brauchen wir ein menschenwürdiges Existenzminimum. Für die Kunst, für Geschlechtergerechtigkeit, Chancengleichheit und Freiheit. Damit sich niemand zu einem Hungerlohn verkaufen muss, um die Miete zu zahlen. Damit wir frei in unseren Entscheidungen sind. Frei zu entscheiden, ob man in seinem Beruf bleiben oder sich weiterbilden will. Frei zu entscheiden, wann man eine Familie gründet, ohne Angst um das Einkommen zu haben. Frei zu entscheiden, für seine (mentale) Gesundheit eine Pause einzulegen, ohne dann die Miete nicht mehr zahlen zu können.

Frei das eigene Leben gestalten zu können, damit wir eine Gesellschaft formen, in der Zusammenhalt und Wohlstand unser Leben prägen.

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10-Punkte-Plan: Wie wir bayerische Innenstädte und Zentren stärken wollen

Unsere Zentren ächzen unter der Pandemie. Angesichts drohender Leerstände vergessen wir, dass sich Verödung schon lange breitmacht. Der Klammergriff des Kommerzes konnte dem vorrückenden Nichts keinen Einhalt gebieten. Wir Grüne hätten da ein paar Ideen, wie es gehen könnte, die Lebensräume im Herzen unserer Ortschaften wieder wachsen zu lassen.

Der öffentliche Raum in Städten und Dörfern bietet schon seit Jahrhunderten Möglichkeiten zu Austausch und Kommunikation, Handeln und Verweilen. Allerdings gleichen bayerische Zentren vielerorts eher Kommerztempeln oder innen ausgehöhlten Donut-Dörfern. Wir Grüne sind überzeugt: Die Pandemie kann auch eine Chance für einen Neuanfang bieten, wenn wir jetzt Infrastruktur erhalten und neue Perspektiven schaffen. Märkte, Feste, Kinos, Theater, Live-Bühnen und Clubs, aber auch konsumfreie Kulturorte wie Bibliotheken oder Kulturzentren mitten in unseren Städten und Gemeinden können dazu beitragen, die Wunden der Pandemie zu heilen und Leben in unsere Zentren zurückzubringen.

10 Punkte für mehr Lebensqualität

Wie schaffen wir die Rahmenbedingungen für einen nachhaltigen Wandel in unseren Ortskernen? Gemeinsam haben Barbara Fuchs, Christian Zwanziger und ich einen 10-Punkte-Plan ausgearbeitet, mit dem wir Grüne, zusammen mit den Kommunen, die bayerischen Innenstädte und Dorfzentren nachhaltig stärken und mehr Lebensqualität für die Bevölkerung erreichen wollen. Neben unbürokratischen Hilfen für die Gastronomie und neuen Mobilitätskonzepten steht selbstredend auch die Stärkung von Kunst und Kultur im Mittelpunkt unseres Konzepts.

Mehr finanzielle Förderung für lokale Kunst und Kultur

Nicht nur das Ladensterben ist ein Problem für unsere Zentren, es droht auch eine kulturelle Verödung. Dabei tragen Kunst und Kultur erheblich zu unserer Demokratie bei und bieten Raum für Diskurs! Damit die Kulturszene in unseren Gemeinden und Städten wieder erblüht, brauchen wir eine finanzielle Spritze für die Kulturschaffenden vor Ort. Das Ausbluten der lokalen Kulturszene kann etwa durch ein staatliches Förderprogramm zur Monetarisierung digitaler und lokaler Kulturangebote gestoppt werden. Denn bisher verdienen vor allem die großen Plattformen an den lokalen Kultur-Märkten. Unsere Alternative: digitale, lokale Kulturplattformen, die Kulturschaffenden die Möglichkeit geben, Dienstleistungen und Produkte online anzubieten. Obendrein müssen der Zugang zu den Mitteln des bayerischen Kulturförderprogramms „Kunst für uns“ für alle Sparten von Kulturschaffenden geöffnet und die Fördermittel angepasst werden.

Leerstand kreativ nutzen und Räume für Kultur-Dauernutzung schaffen

Leerstände und unbelebte Zentren laden nicht zum Verweilen ein. Das ist schlecht, denn es gilt der Grundsatz: Je mehr Menschen sich im Zentrum aufhalten, desto mehr innovative Geschäftsideen und Lokale ziehen in die Ortsmitte. Wenn der öffentliche Raum für mehr Menschen zum zweiten Wohnzimmer werden soll, brauchen wir attraktive Angebote in den Ortskernen. Das heißt konkret mehr Aufenthaltsflächen und gute Fuß- und Radwege, aber auch Museen, Bibliotheken, Galerien, Kinos und Clubs.

Auch konsumfreie Kulturorte bringen Mehrwert für alle

Damit kreative Konzepte für einen lebendigen Ortskern entstehen können, muss der Freistaat Bayern in seine Taschen greifen und die kommunale Stadtentwicklung fördern. Die Kommunen brauchen Unterstützung bei Erwerb und Anmietung von Immobilien im Zentrum und bei der Ermöglichung einer flexiblen Umnutzung und Modernisierung innerstädtischer Räume, Gebäude und Flächen.

Mir persönlich ist dabei sehr wichtig, dass Verbände, Kulturschaffende und Institutionen genau wie Nutzer*innen in den Gestaltungsprozess jeweils mit einbezogen werden:

Holt Euch eure Städte und Dörfer zurück!

Für lebendige Zentren statt Betonwüsten.

P.S. – Unser Beitragsbild zeigt nicht etwa eine der wirklich superschönen bayerischen Innenstädte, die es zu erhalten gilt, sondern Kopenhagen, die bunteste der Europäischen Radl-Kommunen. Kopenhagen hat früh auf eine gerechte Verteilung des öffentlichen Raums gesetzt, schafft Kulturorte auch durch Gestaltung in Vielfalt und Buntheit. Klar gibt es wie in allen Städten auch Beton – aber eben auch Grün. Wir fanden das Bild einfach wunderbar – und umgehen so hoffentlich innerbayerische wie auch fränkisch-schwäbische Neid-Debatten um die schönste Stadt!
Mehr über Kopenhagen erfährst Du hier.

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Pressemitteilung: Bayerische Innenstädte und Dorfzentren langfristig stärken

Grüner 10-Punkte-Plan für mehr Lebensqualität „im zweiten Wohnzimmer im Freien“

Die Landtags-Grünen wollen mit einem 10-Punkte-Plan (Anhang) die bayerischen Innenstädte und Dorfzentren langfristig stärken und die Lebensqualität der bayerischen Bevölkerung erhöhen. Denn nicht erst seit der Corona-Krise kämpfen diese mit zahlreichen Herausforderungen. „Der öffentliche Raum in Städten wie in Dörfern ist keine reine Konsumstätte. Er hat mannigfaltige Funktionen und dient dem Austausch, dem Handel, dem Verweilen“, erklärt die wirtschaftspolitische Sprecherin Barbara Fuchs. „Er ist ein zweites Wohnzimmer im Freien.“

Der grüne 10-Punkte-Plan verbindet dabei den lokalen Einzelhandel, die regionale Gastronomie und die ortstypische Kultur und schafft ein attraktives Angebot für Einheimische, Zuziehende und Touristinnen und Touristen. Barbara Fuchs: „Zusammen sind Handel, Gastronomie und Kultur die zentralen Pfeiler unseres gesellschaftlichen Lebens und bringen Vielfalt und Leben in unsere Stadt- und Ortskerne.

Im Bereich Einzelhandel fordert Barbara Fuchs kommunale Gebrauchtwaren-Kaufhäuser, finanziert durch Förderprogramme. „Täglich werden viele gebrauchsfähige Möbel, Elektronik und andere Alltagsgegenstände auf unseren Wertstoffhöfen abgegeben. Wieso dafür nicht ein Kaufhaus schaffen? So schonen wir Ressourcen, verringern das Müllaufkommen und bieten preiswerte Alternativen, für alle, die es brauchen können“, so Barbara Fuchs. „In Kombination mit einem Kleidertausch-Angebot und einer Plattform für gemeinsames Reparieren verknüpfen wir Umweltschutz und soziales Miteinander. Gleichzeitig schaffen wir so einen weiteren Anziehungspunkt für unsere Stadtkerne.

Ohne verstärkte kulturelle Nutzung wird man den Wandel nicht erreichen. Darum schlägt die kulturpolitische Sprecherin Sanne Kurz kreative Zwischennutzungen für Leerstände und leerstehende Räume vor, die bereits das Erscheinungsbild vieler Städte wie Dörfer prägen. „Vielfalt ist mehr als Shopping. Der Klammergriff des Kommerzes hat die Verödung bisher nicht verhindert. Wir wollen darum Kommunen helfen, eine flexible Umnutzung innerstädtischer Immobilien in privatem und öffentlichem Besitz für kulturelle Zwecke zu erleichtern“, so Sanne Kurz. „Dafür braucht es frische Mittel vom Freistaat für frische Ideen der Zwischen- und Dauernutzung von Leerständen für Museen, Bibliotheken, Verkaufs-Ateliers, Kinos oder Clubs.“  

Als Sprecher für Landesentwicklung und Tourismus sieht Christian Zwanziger dringenden Handlungsbereich im Bereich der Innenentwicklung. „Die Revitalisierung von leerstehenden Gebäuden und mehr öffentlich geförderter Wohnungsbau machen das Wohnen in unseren Innenstädten und Dorfzentren attraktiv und bezahlbar“, so Christian Zwanziger. „Bei gleichzeitiger qualitativer Aufwertung der innerstädtischen Grünflächen kann so die Lebens- und Aufenthaltsqualität verbessert und die Funktionsvielfalt in unseren Zentren erhalten werden.“ Der regionalen Gastronomie wollen die Grünen auf ihrem Weg aus der Krise helfen. Der Tourismusexperte fordert schnelle und unbürokratische Hilfen, eine Förderung vor allem der Gastronomie im ländlichen Raum und der bio-regionalen Küche und ausgeweitete Freischankflächen.

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„Kleine Anfrage“ – AzP „Nutzung der staatlichen Wohnungsbaugesellschaften durch Kultur- und Keativwirtschaft“

Ich frage die Staatsregierung, wie viele Quadratmeter Gewerbeflächen die Wohnungsbaugesellschaften des Freistaates für die kultur- und kreativwirtschaftliche Nutzung vorhalten, wie die Staatsregierung die gegenwärtige Raumsituation bewertet und welche Maßnahmen in Planung sind?

Antwort des Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr:
Die staatlichen Wohnungsbaugesellschaften Siedlungswerk Nürnberg GmbH, Stadibau GmbH und BayernHeim GmbH halten keine Gewerbeflächen explizit für die kultur- und kreativwirtschliche Nutzung vor. Bereits vorhandene und auch künftige Gewerbeflächen sind ausschließlich durch städtebauliche Vorgaben der Kommunen als Träger der Planungshoheit bedingt. Vorrangiges Ziel und Gegenstand der Geschäftstätigkeit der staatlichen Wohnungsbaugesellschaften ist die Schaffung und Bereitstellung von Wohnraum.

Dem Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr liegen keine Erkenntnisse zur Raumsituation der Kultur- und Kreativwirtschaft vor.

Aus der Anfrage zum Plenum „Nutzung der staatlichen Wohnungsbaugesellschaften durch Kultur- und Keativwirtschaft“ von Sanne Kurz vom 13.02.2020

Zur Anfrage nebst Antwort geht’s hier:
AzP „Nutzung der staatlichen Wohnungsbaugesellschaften durch Kultur- und Keativwirtschaft“

Hachinger Tal vor Bebauung schützen Sanne Kurz Grüne München Ost Ramersdorf Perlach Landtag Bayern

Hachinger Tal – Frischluftschneise für München schützen

Südlich von München, dort, wo auf offenen, weiten Flächen Wind frei wehen kann, da spürt man es: das Alpine Pumpen. Es bringt mit zirkulierenden Winden vor allem an sonnigen, heißen Tagen nachts kühle Frischluft in die Stadt. Im Sommer haben wir im Südosten Münchens dank des weiten, unbebauten Hachinger Tals so Toskana – statt Tropen-Nächte. Und können besser schlafen. Jeder weiß selbst, wie gut in einer heißen Sommernacht ein kühles Lüftchen tut.

Dass München Wohnungen braucht, steht außer Frage. Wie und wo man aber bauen soll, das ist jedes Mal heiß umstritten. Klar ist: Es macht Sinn, erst zu denken, bevor der Bagger kommt. Reicht „ein bisschen Frischluftschneise“? Oder muss man hier mehr Rücksicht bei der Bebauung nehmen? Schlimm, wenn es dann auch noch um große Gewerbebauten geht, bezahlbares Wohnen zu kurz kommt und man nicht mal aktuelle Ergebnisse einer Stadtklima-Studie abwarten will. Denn die Daten, mit denen die Stadt aktuell plant, sind von 2013. Ein Skandal.

Auf dem Stadtparteitag der Münchner Grünen werden wir daher den Antrag „Stadtklima schützen – Hachinger Tal freihalten!“ beraten.

Wenn Du Grünes Mitglied bist kannst Du schon jetzt hier den Antrag unterstützen – oder einen Änderungsantrag stellen.

Wenn Du noch kein Mitglied bist, kannst Du hier Grünes Mitglied werden.

Bei Fragen zur Mitgliedschaft kannst Du mich hier kontaktieren.


Links zum Weiterlesen:

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Pressemitteilung: Parking Day 2019 am 20.9.2019 in der Weißenburgerstraße

Mit OB-Kandidatin Katrin Habenschaden, Bundestags-Fraktionsvorsitzender Katrin Göring-Eckardt, Landtags-Fraktionsvorsitzendem Ludwig Hartmann und Landtagsabgeordnete Sanne Kurz.

Am Freitag, den 20.9.2019, findet wieder der Parking Day in Haidhausens Weißenburgerstraße statt. An diesem Tag gestalten Bürgerinnen und Bürger in Haidhausen Parkplätze seit 2007 in ihrem Sinne um: mehr Raum zum Flanieren, zum Spielen, zum Sitzen und Ratschen – und potenziell auch mehr Raum für Bäume und Grünflächen.

So prominent wie 2019 war der Aktionstag allerdings noch nie besetzt: Die Grüne OB-Kandidatin Katrin Habenschaden wird im Rahmen ihrer Reihe „Katrin hört zu“ von 16-18 Uhr für Gespräche mit den Menschen vor Ort zur Verfügung stehen. Eine weitere, prominente Katrin wird ihr dabei diesmal zur Seite stehen, die Vorsitzende der Grünen Bundestagsfraktion Katrin Göring-Eckardt. Zudem werden mit Ludwig Hartmann, Fraktionsvorsitzender im Landtag und Sanne Kurz, Stimmkreisabgeordnete für den Münchner Osten, zwei Landtagsabgeordnete dabei sein.

„Ich liebe den Parking Day! Er zeigt auf einfachste Wiese, wie eine Stadt sich positiv ändern kann, wenn der öffentliche Raum im Sinne der Anwohnerinnen und Anwohner genutzt wird.“

Sanne Kurz, Grüne Fraktion im Bayerischen Landtag

Kurz hat vor, eine Tischtennisplatte mitzubringen, um auch Spaß und Sport Raum in der Stadt zu bieten.

Für Interessierte beginnt die Aktion bereits um 14 Uhr mit dem Umgestalten der Parkplatzflächen. Kreative Ideen sind dabei immer willkommen.

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Wohnen statt Vergolden

München wächst am Rand. Giesing ist das neue Schwabing und mit dem vorwärtsdriften des Luxuswohnungs-Segments in Richtung Rand wird auch Ramersdorf zum Objekt willfähriger Spekulanten.

Grüne Position ist, dass man erst einmal bereits versiegelte Flächen bebauen sollte. Und ja, höher bauen dort, wo schon bebaut ist, ist sinnvoller, als ökologisch wertvolle Flächen zu zu bauen. Im Einzelfall ist es aber kompliziert:

So auch beim Bauvorhaben Siemensgelände St.-Martin-Straße/Nähe Balanstraße in Ramersdorf. Christian Smolka, Fraktions-Vorsitzender der Grünen im BA 16 Ramersdorf-Perlach, und ich waren vor Ort.

Um Hilfe gebeten hatte uns die Siedlervereinigung „Eigene Scholle e.V.“, bekannt durch ihr herrliches Sommerfest im Wendehammer St.-Ingbert-Straße. Viele der Menschen, die sich hier engagieren wissen, dass sie zu den Glücklichen gehören, die ausreichend Wohnraum in der Stadt haben. So wendet man sich auch nicht gegen Wohnungsbau vor der Türe nach dem Motto „NIMB – Not in my backyard“, sondern wehrt sich gegen die Auswüchse von „gewinnmaximierender Immobilienverwertung“, wie es euphemistisch heißt, wenn Investoren ohne wenn und aber das letzte aus einem Fleckchen Erde raus quetschen.

Ein Hotel soll gebaut werden in einem Viertel gänzlich ohne Tourismus. Dabei soll der „Fremdkörper“ Siemens-Bau im Nord-Ostteil abgerissen und in Höhe des Bauteils St-Martin-Straße neu gebaut werden. Nur: Genehmigt ist eine Erhöhung auf ein zur Sankt-Martin-Straße hin gelegenes – nun ja – Schmuckelement, hier auf Googlemaps zu sehen. Der massive Bau an einer Durchgangsstraße dient auch dem Lärmschutz, könnte man argumentieren. Aber wie 8 Stockwerke Hotel, ohne Abtreppung zu angrenzenden Einfamilienhäuschen hin geplant, irgendetwas Nützliches bringen sollen, ist uns beim Ortsbesuch ein Rätsel.

Wohnungen für Familien wären hier dringender nötig, findet auch Eigene Scholle e.V. Vorstand Michael Pettke. Wobei die Anwohnerschaft sich auch wünscht, dass mit Nachverdichtung Nahversorgung einher geht: an Schulen, Kindergärten aber auch Erholung und Einkaufen hat mal wieder niemand gedacht. Mit Wohnen alleine ist leben nicht getan. Wir unterstützen laufende Verhandlungen mit dem Investor und hoffen mit der Anwohnerschaft mit.

Zusätzlich schlugen wir ein Anwohnerparkhaus im Neubauviertel vor: Parksuchverkehr würde sich so reduzieren, die Straßen wieder für Menschen statt für Autos nutzbar werden und mit der sehr guten ÖPNV Anbindung des gesamten Viertels würde sich vielleicht ja mit Sharing-Stationen auch die ein oder andere Familie auf neue Mobilitätskonzepte einlassen und mit Lastenrad oder Car-Sharing Auto in die Berge oder zum Wocheneinkauf aufbrechen. – Neubauten wären es, wo die Stadt soetwas voran bringen könnte.

Wenn man wie die Rathaus GroKo aber nicht gestaltet, sondern nur investorenfreundlich gewerbliches Wohnbauen verwaltet, ist niemandem geholfen.


Fotocredit: Rufus46 lizensiert unter CC BY-SA 3.0

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Demografischer Wohnbau

Sechs Jahre lang wohnte ich mit Ende Zwanzig mit meinen damals zwei kleinen Kindern in einem als „Atelier“ angebotenen Zimmer: 10qm inkl. Bad und WC, die Dachschräge ließ keinen Platz für einen Tisch – aber immerhin Heizung und Fenster. – Willkommen in München!

„Atelier“ war na klar glatt gelogen. Ich nannte es euphemistisch „Büro“, weil ich mir als alleinerziehende Künstlerin nichts anderes leisten konnte. Meine Kinder nannten es wenig liebevoll „Loch“. Rund um mich wohnten einen langen Flur rauf und runter viele Menschen so wie ich, auch Familien. Wir hatten keine Klingeln, nur Briefkästen, die moderne Form der „Briefkasten-Firma“.

Aber günstig! Zumindest zu Beginn der sechs Jahre – denn für Gewerbemietverträge gilt kein Mieterschutz, in sechs Jahren hat der Vermieter die Miete insgesamt verdoppelt – und na klar bei Einzug „Vermittlungsprovision“ als Makler kassiert und bei Auszug die Kaution einbehalten. – Puh.

Anzeigen? Die Situation melden? Dann wären all meine Nachbarn ebenso wie ich obdachlos gewesen.

Etwas anderes als mein „Büro“ hätte ich mir zum Leben mit meinen Kindern damals nicht leisten können. Also lieber Augen zu und weiter. – Retrospektiv haben wir es mal in die Zeitung geschafft: „Münchner Familie leidet im Wohn-Loch“ titelte die tz. Und garnierte den Beitrag mit Bildern, die ich über die Jahre in meinem „Büro“ gemacht hatte und auf meinem Blog postete.

Irgendwann schlief der Blog dann ein. Irgendwann zog ich vom „Büro“ in ein Abriss-Haus (fließend Kalt-Wasser nur im Keller, aber Strom und Garten!). Irgendwann trat ich bei den Grünen ein und beschloss, mich für bessere Lebensbedingungen für alle Menschen einzusetzen.

Politische Arbeit zu Lebensbedingungen

Zwei meiner Herzensanliegen sind bezahlbarer Wohnraum und selbst-bestimmtes Leben im Alter. Wie viele Menschen wuchs ich in einem Einfamilienhaus in einer Kleinstadt auf. Bevor ich geboren wurde, lebten dort drei Familien in drei separaten Wohnungen. Heute gibt es in meinem Elternhaus aber kein Mehrgenerationen-Wohnen, sondern eine alleinstehende, ältere Dame (meine wunderbare Mama) und viel Platz. Platz, den sie gerne mit Menschen teilen würde. Separate Wohn-Einheiten herstellen! So einfach ginge das.

Aber welche Bank finanziert einer noch so fitten Lady Ü70 bitteschön die Rückverwandlung eines hammerschönen Ein-Familienparadieses in drei Mietwohnungen? Und wenn auch die zukünftige Miete noch so leicht Dinge wie separate Bäder, Teilung oder evtl. nötige Außentreppe rein spielen und sogar noch die Rente der Bauherrin aufbessern würde: die Bank schaut aufs Geburtsdatum und zuckt entschuldigend die Schultern.

Das Haus ist die beste Bank

„Altersdiskriminierung!“ schreit da die Grüne in mir und schwupp – schon war aus der Idee ein Antrag gestrickt. Zusammen mit meinem Grünen Kollegen Christian Hierneis vom BUND Naturschutz e.V., der die zweite unglaublich gute Sache an der Idee würdigte: nicht nur Einsamkeit wird vorgebeugt, Leben zieht ein und Gemeinschaft entsteht – es wird auch weniger Natur zubetoniert. Naturschutz, Menschenschutz – und nebenbei kann man sich bei der Gartenarbeit helfen!

#WeLoveDemografischerWohnbau!

Die Idee ist, dass dort, wo Menschen in einem Alter sind, dass Banken den Kopf schütteln, der Staat nicht nur wie bisher Förderkredite und Zuschüsse für barrierefreien Ausbau vergibt. Nein, wir möchten, dass es öffentliche Kredite oder Bürgschaften auch für die Schaffung von Wohnraum gibt, so dass neue Mietwohnungen in bestehenden, selbst-bewohnten Häusern entstehen können. Eigenheim als Flächenreservoir – endlich für alle, die es möchten, nutzbar gemacht. – Hier unser Grüner Antrag Demografischer Wohnbau zum Download!

Was soll ich sagen – nicht nur Christian Hierneis und Sanne Kurz fanden, dass das eine tolle Idee ist – die Münchner Stadtversammlung von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN nahm unseren Antrag einstimmig an! – Einstimmig. Wer Grüne kennt, weiß, was für eine Auszeichnung das ist. Damit wäre ein Anfang gemacht. – Ich bin Jahrgang 1974 und hoffe, dass ich als ältere Dame schon von diesen guten Ideen profitieren kann!

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Grüße aus dem „Atelier“

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Mikrophon OpenMic DisCorso beim Corso Leopold

6 Jahre / 6 Quadratmeter: Meine Familie, das Wohnloch und ich

Hinter einer Feuerschutztür, ohne Klingel, ohne Türschild. „Loch“ nannte es mein Zweitältester. Dort wohnte ich – damals alleinerziehende Filmemacherin – sechs Jahre lang auf sechs Quadratmetern unterm Dach ohne Kniestock – inklusive Toilette und Dusche.

Angepriesen als „Atelier“ wohnten in jedem dieser Orte Menschen. Genau wie ich waren sie wegen der „günstigen“ Miete – bei Einzug 110€ warm für 6qm – hierhergekommen.

Gegenüber konnte ich regelmäßig eine Waschmaschine hören, der Italiener von nebenan kam zu Essen vorbei, und ein hochgewachsener Herr mit amerikanischem Akzent hatte oft riesige Gegenstände dabei, wenn ich ihn im Gang traf.

In die „Wohnung“ passte kein Tisch, aber ein Mini-Grill zum Mini-Kuchenbacken am Geburtstag der Kinder war ein Muss.

Weil Wohnen und gerechte Verteilung von Raum für mich die große politische Frage unserer Zeit ist, will ich beim OpenMic des Corso Leopold über die damalige Zeit sprechen und lade herzlich ein:

„6 Jahre / 6 Quadratmeter: Meine Familie, das Wohnloch und ich“

10.09., 18:30-19:00, Sanne Kurz auf der DisCorso Bühne auf dem Corso Leopold.

Nach dem Auftritt habe ich vor Ort Zeit für Fragen und Gespräche.