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Schriftliche Anfrage zur Staatshaftung für Leihgaben von Kunstwerken

Bayern ist das einzige Bundesland, das eine Staats- bzw. Landeshaftung für Leihgaben von Kunstwerken verweigert. Auch international ist die Übernahme des Haftungsrisikos durch den Staat gegenüber den Leihgebern die Regel. Deutschland kennt die Staatshaftung seit 1992, als die Bundeskunsthalle in Bonn eröffnet wurde. 2007 sprach sich die Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“ für die Staatshaftung aus. Seither sind bis auf Bayern alle Bundesländer in unterschiedlichen Ausgestaltungen der Empfehlung gefolgt. Das Fehlen einer Staatshaftung ist ein nicht unerheblicher Wettbewerbsnachteil gegenüber der nationalen und internationalen Konkurrenz.

Zur Anfrage geht’s hier:

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Haus der Kunst: Grüner Tropfen höhlt den Stein

Es sieht so aus, als hätten die Kollegen von der CSU meine 10 Thesen zum Neubeginn am Haus der Kunst tatsächlich gelesen. Und vielleicht hat unser Antrag dazu ebenfalls Wirkung gezeigt. Jedenfalls wurde in der Ausschusssitzung am 9. Oktober zurückgerudert. Plötzlich war nicht mehr von zwei Drittel der Belegschaft die Rede, die vor die Tür gesetzt werden sollten, um die Arbeit mittels Outsourcing aufzufangen. Vielmehr geht der Ausschussvorsitzende Robert Brannekämper (CSU) offenbar nur mehr von „einer Handvoll“ Betroffener aus. Und er versicherte, dass Kündigungen nicht ausgesprochen werden würden, bevor nicht der Ausschuss für Wissenschaft und Kunst den entsprechenden Bericht erhalten habe. Das steht in der Januar Sitzung auf dem Programm. Immerhin. Vielleicht war ja auch die Angst vor einer öffentlichen, medial getragenen Welle der Empörung groß, denn engagierte, dem Haus eng verbundene Leute zu feuern, treibt Sympathiewerte nicht unbedingt in die Höhe.

Jetzt wäre es höchste Zeit, die von mir und Grüne Fraktion Bayern geforderten Maßnahmen zur Unterstützung des Personals umzusetzen! Mit Seminaren oder Workshops kann man denen, die die Arbeit tun, den Rücken stärken, um interne Krisen künftig besser zu bewältigen. Also, CSU/FW: Hausaufgaben machen!

Und auf die neue künstlerische Leitung warten wir ebenfalls noch…

**UPDATE** Eine neue Künstlerische Leitung ist gefunden: Wir gratulieren Andrea Lissoni! Lest mehr zu ihm bei monopol oder in der SZ.

No Outsourcing Massenentlassungen Haus der Kunst Aufsichten Sanne Kurz HdK

Haus der Kunst: Entlassungen im Ausschuss

Auf unseren Antrag hin berät der Ausschuss für Wissenschaft und Kunst am 9. Oktober zu den geplanten Entlassungen. Wir stehen klar gegen das Outsourcing.

⏰ Spassige Randnotiz: Heute um 15:20 sind die Fraktionen der CSU/FW Staatsregierung aufgewacht und haben bemerkt, dass es doch ein bissl blöd ausschaut, wenn man zum Haus der Kunst nur schweigt. Darum haben sie mit Nachtragstagesordnung einen Berichtsantrag zu den geplanten Entlassungen eingereicht. Dumm nur, dass man Transparenz unter Ausschluss der Öffentlichkeit herstellen will: in streng geheimer Sitzung.

Wir haben im Sommer bereits vorgearbeitet. Unsere Thesen zum Haus der Kunst und wie es dort besser laufen könnte finden sich hier.

Waldram Föhrenwald Sanne Kurz Museen Museum Grüne Landtag Bayern Badehaus Ortsbesuch

Museen in Bayern: Erinnerungsort Badehaus

Wie funktionieren lebendige Museen in Bayern? Nach dem Haus der Bayerischen Geschichte, dem Museum für Konkrete Kunst Ingolstadt und der Landesstelle für nichtstaatliche Museen war ich im Badehaus in Waldram. Gemeinsam mit Gabriele Triebel (Sprecherin Erinnerungskultur) und Hans Urban (Abgeordneter für Wolfratshausen) der Grünen Fraktion besuchte ich den Erinnerungsort in der Siedlung, die, nur einen Steinwurf von der S-Bahn Wolfratshausen entfernt, vielen besser bekannt ist als Föhrenwald.

Was im Badehaus im vergangenen Jahr durch unzählige Stunden ehrenamtlicher Arbeit entstand, ist von besonderem Wert für die Erinnerungskultur in unserem Land. In den Räumen passiert etwas, was nur Museen leisten können: Die mit dem historischen Ort eng verwobene Geschichte, genau so wie die Geschichten der sehr unterschiedlichen Menschen und der verschiedenen Personengruppen werden an eben diesem Ort gleichwertig gewürdigt und: lebendig.

Das Badehaus nimmt Gäste mit auf eine Reise durch diese Geschichte und diese Geschichten: Zwangsarbeit für die Rüstungsindustrie, Durchgangsort für einen KZ-Todesmarsch, Ziel für KZ-Überlebende aller Opfergruppen, dann Ruhe- und Hoffnungsort für jüdische Überlebende des Völkermordes der Nationalsozialisten aus ganz Europa, und schließlich Ziel und neues Zuhause der nach Kriegsende enteigneten und vertriebenen Deutschen aus unseren heutigen Osteuropäischen Nachbarländern. Unsere Geschichte gehört zu uns. Sie schafft in ihrer bewegenden und oft tragischen Gesamtheit unsere Identität mit: aus Föhrenwald wurde Waldram. Aus der Föhrenallee die Pennsylvania Street und die Fauhalber Straße.

Dr. Sybille Krafft, die Vorsitzende des Vereins “Bürger fürs Badehaus Waldram-Föhrenwald”, führte uns durch das Museum. Der lebendige Erinnerungsort brachte uns die bewegte Geschichte des Hauses und des ehemaligen DP-Lagers Föhrenwald näher. Das motivierte Team des Badehauses leistet hier professionelle und pädagogisch wertvolle Erinnerungsarbeit. Überregionale Strahlkraft trifft hier lokale Verankerung.

Diese beachtliche museale Leistung: Die besondere Geschichte der Umbrüche und Widersprüche, die sich hier manifestiert, ist berührend, spürbar und erlebbar. Sie verdient Anerkennung. Und sie leidet unter dem nicht vorhandenen Gesamtkonzept zur Erinnerungskultur und zu Gedenkstätten im Freistaat. Kultur von unten – sie verdient mehr Förderung!


Hier kann man mitmachen und Mitglied werden im Verein “Bürger fürs BADEHAUS Waldram-Föhrenwald e.V.”
Und hier kann man die wertvolle Arbeit des Badehaus unterstützen und spenden.

Haus der Kunst Christian Steinau Sanne Kurz Landtag Bayern

Haus der Kunst – 10 Thesen zu einem Neubeginn

Wir Landtags-Grünen setzen auf einen inhaltlichen & strukturellen Neuanfang beim Münchner Haus der Kunst. Darum habe ich über den Sommer mit Christian Steinau von der LMU Forschungsgruppe Kreativität & Genie recherchiert, vielen Menschen zugehört, diskutiert und analysiert. Heraus kam unsere Grüne Vision zum Haus der Kunst. Denn: Wir wollen dem trudelnden, führungslosen Schiff, das orientierungslos im Kunstmeer treibt, wieder eine Richtung geben!

Wir fordern auf die geplanten Massenentlassungen der engagierten, dem Haus wohl gesonnen & in der Kunstszene verwurzelten Belegschaft zu unterlassen, die komplette Sanierung des vor sich hin rottenden Gebäudekörpers schnellstmöglich & umfassend anzugehen und die künstlerische Leitung aufzuwerten & ranggleich zur kaufmännischen zu stellen.

Wenn man tief eintaucht, wird vieles klarer.

Wir wollen keinen Dirigismus des Geldes über die Kunst. Dass 2018 die Zahlen vielleicht besser sein werden, 2018, wo man keine künstlerische Leitung zu finanzieren hatte und wichtige, aber nicht billige Ausstellungen von Frauen absagte, wird mich nicht überraschen. Das hilft aber gegen die strukturelle Unterfinanzierung nicht!

Zur nachhaltigen Konsolidierung braucht es die Einführung einer Staatshaftung. Am Haus der Kunst und für alle anderen bayerischen Museen! Die teuren Versicherungsprämien für Leihgaben reißen gewaltige Löcher in die Kunstetats. In allen anderen Bundesländern, ja auch in vielen anderen Ländern hat man sie: die Staatshaftung. Statt weiter sechsstellige Versicherungssummen gierigen Versicherern in den Rachen zu werfen, baut man dort selbst vor und übernimmt, z.B. mit einem Haftungsfonds, die Verantwortung.

Verantwortung aber ist etwas, was diese Staatsregierung, in schöner Tradition zu den Ex-CSU-Kunstministern Spaenle, Kiechle und Co, gerne anderen überlässt: Wer leitet das Haus? Welche Rolle soll es haben in Bayern und der Welt? Wann wird saniert? Schließung während der Sanierung? Und wenn Schließung – wo und wie könnte man als Ausstellungshalle temporär auch ohne Haus weiter betreiben?

Mut und Verantwortung. Kommunikationsfähigkeit, Gestaltungswille und Transparenz. – Das sind meine Wünsche. Meine Wünsche für Dich, liebes Haus der Kunst!

Thesenpapier Sanne Kurz Grüne Landtag Bayern Haus der Kunst
♥ Haus der Kunst – 10 Thesen zu einem Neubeginn ♥ Lade das Thesenpapier hier herunter!

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Pressemitteillung: Haus der Kunst – 10 Thesen für einen Neubeginn

Schon lange steht im Haus der Kunst nicht die Kunst im Zentrum. Das Haus benötigt dringend eine öffentliche Debatte über seine Bedeutung für Bayern und München als international sichtbare Kultureinrichtung. Der anstehende Umbau, die Leitungssuche und die geplanten Massenentlassungen stellen uns vor die gemeinsame Herausforderung, Lösungen für die bestehenden strukturellen Probleme zu finden.

1. Die Krise im Haus der Kunst ist institutionell, nicht künstlerisch

Das Haus der Kunst befindet sich in der größten Krise seiner jüngeren Geschichte. Der Zustand des Hauses ist einzig und allein strukturell, nicht aber inhaltlich oder gar programmatisch bedingt. Im Gegenteil: Alle künstlerischen Erfolge der Vergangenheit waren trotz der strukturellen Unterfinanzierung dank des engagierten Teams möglich. Nach einjähriger Vakanz der künstlerischen Direktion des Hauses bedarf die Kulturpolitik der bayerischen Staatsregierung der kritischenKommentierung. Dabei steht die Verantwortung der Aufsichtsratsmitglieder ebenso zur Debatte wie auch die strukturelle Organisation des Hauses.

  • Vertrauen wiederherstellen: Vorwürfen der intransparenten, autokratischen und illiberalen Entscheidungsfindung durch regelmäßige Information und Transparenz begegnen!
  • Auf die beauftragten externen Berater*innen hören –es mangelt nicht an Expertise, es fehlt der Wille zur Umsetzung!

2. Das fragile Konstrukt der öffentlich-privaten Partnerschaft „Stiftung Haus der Kunst“ ist gescheitert

Das seit seiner Gründung 1992 fragile und nur dünn ausgestattete Konstrukt “Stiftung Haus der Kunst gGmbH” ist gescheitert. Hohe Aufwendungen, die nicht dem direkten Zweck der „Förderung von Kunst und Kultur“ dienen, sowie der Rückzug privater Sponsoren lassen die strukturelle Unterfinanzierung des Hauses offen zu Tage treten. §6 II der Satzung unterstreicht, dass der Gegenstand des Unterneh-mens „Förderung von Kunst und Kultur“ nur erreicht wird, wenn sich (private) Gesell-schafter finden, die als Mäzen wirken. Aus diesem Grund legt das Unternehmens-konstrukt größten Wert auf den Bestandteil „Stiftung“ des Firmennamens. Die gGmbH hängt am Tropf der zu wiederkehrenden „Stiftungen“ bereiten Gesellschafter. Aktuell herrscht ein Zustand geteilter Verantwortungslosigkeit: Der Freistaat wartet auf private Sponsoren, diese wiederum warten auf das Engagement des Freistaats.

  • Die Staatsregierung muss ihrer Verantwortung gerecht werden. Die Krise endlich mutig angehen, statt weiter auf Zeit spielen!
  • Die Frage der Rechtsform muss auf die Tagesordnung

3. Die Identität des Hauses definiert sich konzeptionell

Die Entwicklung neuer Formate ästhetischer und kultureller Reflexion helfen uns, globale Transformationsprozesse zu verstehen. In einem Prestigebau der Nationalsozialisten loten wir so die Bedeutung unserer Geschichte und Kultur als Gesellschaft in einer sich rasant verändernden Weltgemeinschaft aus. Ohne eigenständige Sammlung unterscheidet sich das Haus der Kunst von klassischen Museen, die sich durch ihre Sammlungen definieren. Die erfolgreiche Entwicklung seit den 90er Jahren beruht auf der kontinuierlichen Arbeit an der konzeptionellen Programmatik des Hauses. Es ist deswegen entscheidend,wie inhaltlich profiliert und präzise im Haus gearbeitet werden kann.

  • Die Öffentlichkeit muss über die Leitungssuche auf dem Laufenden gehalten werden. Eine neue Künstlerische Leitung ist schnellstmöglich zu finden!
  • Krisen der Vergangenheit bewältigt man durch Aufklärung und Informationdes Personals, nicht durch Massenentlassungenvon 2/3 der Belegschaft!

4. Das Haus der Kunst muss unabhängig arbeiten können

Es beschämt, wenn diese Institution Gefahr läuft, bedeutungslos oder seiner eigenen Geschichte nicht gerecht zu werden. Es ist notwendig, dass für das Haus der Zustand einer dauerhaften Planungssicherheit hergestellt wird, um die konzeptionelle Arbeit unabhängig von Marktmechanismen, Freundeskreisen oder wirtschaftlicher Leistungskraft von Sponsoren zu gewährleisten. Umfassende Arbeitsfähigkeit des Hauses wurde immer wieder allein durch das Geschick Einzelner hergestellt. Gerade in Hinblick auf den Umbau des Hauses ist es zentral, nicht auf Einnahmen aus Vermietung und Verpachtungfern der Förderung von Kunst und Kultur angewiesen zu sein. Im Haus der Kunst muss die Kunst im Zentrum stehen.

  • Das Haus muss dauerhaft mit solidem Etat ausgestattet werden!
  • Die künstlerische Leitung darf nicht durch eine “Geschäftsordnung für die Geschäftsführung” gegängelt werden!

5. Ein unabhängiges Haus der Kunst ist für Gesellschaft und Geldgeber*innen attraktiv

Private Stifter*innen werden von erfolgreichen Kulturinstitutionen angezogen. Es gilt: Wer viel hat, dem wird viel gegeben. Anders sieht es hingegen bei einer kriselnden Institution aus: niemand mag ein angeschlagenes und führungslos trudelndes marodes Schiff. Es ist erfreulich und bei der verfehlten Kulturpolitik der Staatsregierung leider auch bitter nötig, dass sich private Sponsor*innen für Kunst und Kultur in Bayern engagieren. Für die konzeptionelle Arbeit im Haus der Kunst ist es jedoch zentral, dass das öffentliche Interesse sowie der konzeptionelle Markenkerndes Hauses bewahrt bleibt.

  • Attraktivität des Hauses durch zeitgemäße Räumlichkeit,Technik & qualifiziertes, ausreichendes und angemessen bezahltes Personal stärken!
  • Kosten nicht bei für Betriebwichtigen Posten einsparen, sondern durch längst überfällige Einführung der Staatshaftung in Bayern!

6. Es darf keine Abhängigkeit von privaten Förder*innen entstehen

Die intransparente Entscheidung um die Ausstellungsabsagen von Joan Jonas und Adrian Piper war ein kulturpolitischer Super-GAU. Sie hat eine Schneise der Verwüstung hinterlassen, die verdiente Mitarbeiter*innen, internationale Partner*innen und renommierte Künstler*innen vor den Kopf gestoßen hat. Was folgte waren Ergebnisse von Männerfreundschaften – die Hintergründe der Kooperation zwischen dem Haus der Kunst und der Galerie Michael Werner sind bis heute diffus. Es ist beschämend, dass die Staatsregierung den Wunsch nach Vertraulichkeit bei Informationen zu Eigentumsverhältnissen an Leihgaben höher schätzt, als den transparenten Umgang mit Steuergeldern.

  • Das HdK darf nicht zur Wertsteigerung von Privateigentum genutzt werden!
  • Besitzverhältnisse von Leihgaben sind transparent zu machen,anstatt zu verschleiern!

7. Der Künstlerverbund im Haus der Kunst e.V. muss besser in die Strukturen des Hauses eingebunden werden

Die Geschichte des Künstlerverbunds im Haus der Kunst beruht auf den Prämissen der Selbstorganisation, der Partizipation und des weltweiten Kulturtransfers. In der Vergangenheit wurde der Künstlerverbund sukzessive seiner Rechte beschnitten. Er ist Gesellschafter der Stiftung, wird aber nicht als solcher behandelt. Es gilt, die Position der im Haus ansässigen bayerischen Künstler*innen zu stärken. Sie bieten dem Haus die herausragende Möglichkeit, den Austausch zwischen Künstler*innen in Bayern mit der internationalen Kunstwelt zu forcieren. Dies ermöglicht einen für alle Seiten gewinnbringenden Kulturaustausch, der sich sowohl in Ausstellungen als auch in individuellen Beziehungen manifestiert.

  • Die Position der im Haus ansässigen bayerischen Künstler*innen muss von der Staatsregierung gestärkt werden: Büro! Hauptamtliche! Entschädigungen für Ehrenamtliche!
  • DenKünstlerverbund als Gesellschafter ernst nehmen: unabhängige rechtliche Prüfung der mit dem Künstlerverbund geschlossenen Verträge und Verdienstausfall-Entschädigung für die Aufsichtsratsvertretung des Künstlerverbundes!

8. Das Museum muss mit der Sanierung in den Stadtraum integriert werden

Das Haus der Kunst hat Zukunft als Institution, die sich programmatisch und künstlerisch mit den umfassenden Veränderungsprozessen der Gegenwart auseinandersetzt. Dabei bietet der Umbau des Hauses die Chance, neuzu definieren, was eine Kunstinstitution und was Wissensformen leisten können. Der Umbau des Westflügels sowie die von Enwezor mit dem Architekten Chipperfield konzipierte Multifunktionsbühne setzen hier die institutionelle Entwicklung des Hauses fort. Nach jahrelanger Ignoranz und verfehlter Kulturpolitik geschuldetem Investitionsstau tut eine Sanierung von Baukörper und Technik Not. Zentraler Maßstab des geplanten Umbaus, und somit der zukünftigen Integration des Hausesin die bauliche Struktur der StadtMünchen, ist das Bewusstsein für die Geschichte des Gebäudes.

  • Die Stadtgesellschaft muss in die Umbaupläne eingebunden werden!
  • Personal, dass die neuen Möglichkeiten bespielt, muss mitgedacht werden!

9. Das Haus der Kunst ist ein zentraler Bausteinbayerischer Kulturpolitik

Als renommiertes Haus auf dem Gebiet der internationalen Gegenwartskunst stellt das Haus der Kunst einen zentralen Baustein in der bayerischen Kulturpolitik dar. Wie kaum eine andere Kulturinstitution in Bayern steht das Haus im Fokus der internationalen Öffentlichkeit. Es ermöglicht, die Auseinandersetzung der bayerischen Gesellschaft mit seiner wechselhaften Geschichte weit über die Landesgrenzen hinaus sichtbar zu machen. Es ist im Interesse des Freistaat Bayerns, die mit dem Haus der Kunst verbundene Erfolgsgeschichte fortzusetzen.

  • Die Staatsregierung braucht ein Gesamtkonzept, welches Ziel sie mit dem Engagement für das Hauses verbindet!
  • Als Zentrum für internationale Gegenwartskunst darf das Haus nicht unter der Konzeptlosigkeit der Staatsregierung für gegenwärtige, post-koloniale und feministische Kunst leiden!

10. Die Krise als Chance –Künstler*innen an die Macht

Seit über einem Jahr ist das Haus auf dem künstlerischen Auge blind. Dabei bietet die Krise die Chance, an die erfolgreiche Nachkriegszeit imHaus der Kunst anzuknüpfen. Unter dem kaufmännischen Gründungsdirektor Peter A. Ade genossen die im Haus ansässigen Künstler*innen umfassende Autonomie und Mitspracherechte. Künstler*innen, Betroffene und Expert*innen in eigener Sache, waren die künstlerische Leitung. Man vertraute ihnen. Die institutionelle Krise bietet die einmalige Gelegenheit, die Rechte und die Rolle der Künstler*innen im Haus der Kunst zu stärken.

  • In der Zeit der künstlerischen Vakanz soll der Künstlerverbund wie in der erfolgreichenNachkriegszeit in die Geschäftsführung des Hauses aufgenommen werden!
  • Ein Impuls mit Signalwirkung aus München: Stärkung von Künstlergruppen weltweit
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Antrag zu Massenentlassungen im Haus der Kunst verhindern

Die Staatsregierung möge sich dafür einsetzen, dass sich ihre Vertreterinnen und Vertreter im Aufsichtsrat des Haus der Kunst gegen die angekündigten Entlassungen aussprechen.

Zum Antrag geht’s hier:

Antrag zu Massenentlassungen im Haus der Kunst verhindern

Zum Abstimmungsergebnis geht’s hier:

Beschlussempfehlung und Bericht

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Schriftliche Anfrage zu Finanzierung und Konzept des Museums der Bayerischen Geschichte in Regensburg 1

Fragen zu den Baukosten, Mehr- bzw. Minderkosten; Durchführung des Termin- und Kostencontrollings für das Bauprojekt: jährliche Betriebs- und Bauunterhaltskosten; finanzielle Kooperation mit Dritten; erwartete Besucherzahlen; Konzept für das Museum

Zur Antwort geht’s hier:

Schriftliche Anfrage zu Finanzierung und Konzept des Museums der Bayerischen Geschichte in Regensburg 1

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Schriftliche Anfrage zum Neuen Museum Nürnberg I und II

Wir fragen nach. Uns interessiert u.a. Organisations- und Aufsichtsstruktur, Kooperation mit dem Staatlichen Museum für angewandte Kunst (München), Haushaltsvolumen, Einnahmen und Ausgaben u. Stellenplan

Zur Antwort geht’s hier:

Schriftliche Anfrage zum Neuen Museum Nürnberg I und II

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„Kleine Anfrage“ – AzP „Kunst am Bau-Museum der Bayerischen Geschichte“

Ich frage die Staatsregierung, warum das Haus der Bayerischen Geschichte in Regensburg die vorgeschriebene Maßnahme, Kunst am Bau zu verwirklichen, nicht bereits umgesetzt hat, warum nicht früher auf Künstlerverbände zugegangen wurde und bis wann eine Fertigstellung der Fassade geplant ist?

Zur Antwort geht’s hier:

AzP Kunst am Bau- Museum der Bayerischen Geschichte

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Antrag zu Museumseintritte sozial gerecht gestalten –Teilhabe an kulturellen Angeboten ermöglichen und Besucherströme gezielt steuern

Die Regelung der Eintrittspreisvergünstigungen in den staatlichen Häusern ist unausgewogen und sozial ungerecht.

Die Staatsregierung wird aufgefordert, freien bzw. ermäßgten Eintritt für bestimmte Personengruppen und reduzierten Eintritt an einem weiteren Tag pro Woche zu gewähren.

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Klausur der Grünen Fraktion Bayern – Besuch im Tempel Museum Etsdorf

20. Mai 2019

Öde, Verlassenheit, Schulsterben?! Es gibt gute Projekte, die da neues Leben bringen: im ehemaligen Etsdorfer Schulgebäude startete 2010 ein neues Impulsprojekt – Das Tempel Museum Etsdorf. Im Rahmen unserer Klausur der Grüne Fraktion Bayern besuchten wir am 20. Mai 2019 das Museum in der Oberpfalz, wo der „Europäische Gedanke“ einen kreativen und künstlerischen Ort findet.

Als der Verein „Freunde der Glyptothek Etsdorf e.V.“ das eigentlich zum Abriss bereitstehende Schulhaus von der Gemeinde Etsdorf überlassen bekam, errichtete er dort ein der Demokratie und Europa gewidmetes Kulturzentrum. Nach der Idee und Konzeption von Wilhelm Koch erfährt das Publikum von der frühen bayerisch-monarchistischen Antikenliebe, sieht das Etsdorfer Glyptothek-Modell in seinen Einzelheiten und erhält Kunde von den antiken und historistischen Vorbildern in Bild und Abguss aus ganz Europa. Im Tempelmuseum werden durch großformatige Bilder, Infotafeln, Filme, Animationen, Vortrags-, Musik-, Theaterveranstaltungen Themen und Hintergründe vermittelt. Zu den dauerhaften Ausstellungen gehören beispielsweise die Ausstellung „Rettet Europa“ oder „Aphaia Tempel von Ägina“.

Ich war super gerne dort, mich hat es echt berührt, insbesondere der Europa-Bezug – und einen Stein für die Glyptothek habe ich natürlich auch gleich gespendet.

Ein Gemeinschaftsprojekt von Bürgern für Bürger

Einen thematischen Mittelpunkt des Tempelmuseums bildet das Projekt „GLYPTOTHEK Etsdorf“ in Sichtweite der Europastraße E 50 (A6) Paris-Prag , als Symbol für 2500 Jahre Demokratie und Bürgersinn. Es soll Anstoß und Ort für die dauerhafte (künstlerische) Auseinandersetzung mit dem Thema Europa und dem „Europäischen Gedanken“ werden. Nach den prägenden Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs sollte es keine Unterdrückung von Minderheiten oder bewaffnete Konflikte mehr geben, stattdessen die Betonung der Verbindung der Europäer in Geschichte und Kultur, „In Vielfalt geeint“. Die GLYPTOTHEK Etsdorf ist ein geplantes Baukunstwerk in der Gemeinde Freudenberg mit dem Motiv der klassischen Säulenhalle, mit historischen Bezügen zur Glyptothek München und zur Walhalla in Regensburg.

Tempel-Marathon

Alle zwei Jahre findet am Tag der deutschen Einheit der sogenannte Tempel-Marathon statt, in Erinnerung an die Schlacht von Marathon, zu Ehren der über 2500 jährigen Geschichte der Demokratie und zu Ehren des Tages der Deutschen Einheit. Am 12.9.2011 war der 2500. Jahrestag der Schlacht von Marathon, in der sich das unterlegene Heer der Athener gegen die persische Übermacht bewährte und infolgedessen eine neue Regierungsform gründeten – die Volksherrschaft. Die Laufdistanz entspricht der historischen Entfernung Marathon-Athen: 38,5 km.

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Antrag zum Newseum Augsburg – Ministerpräsident Söder muss Versprechen halten!

Die Staatsregierung wird aufgefordert, dafür zu sorgen, dass dem Ausschuss für Bildung und Kultus sowie dem Ausschuss für Wissenschaft und Kunst ein ausgearbeitetes Konzept für die Einrichtung eines Newseums in Augsburg und für die Ausgestaltung der geplanten Außenstelle der Landeszentrale für politische Bildung in Augsburg bis Juli2019 zur Beratung vorgelegt wird. Bei der Erstellung des Konzepts ist die Aussage des Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder zu beachten, der für die neue Institution in Augsburg „etwa 15 Stellen“ in Aussicht gestellt hat.

Zum Antrag geht’s hier:

Antrag zum Newseum Augsburg- Ministerpräsident Söder muss Versprechen halten!

Zum Abstimmungsergebnis geht’s hier:

Beschlussempfehlung und Bericht

Antrag zum Haus der Kunst –Wie geht es weiter?

Die Staatsregierung wird aufgefordert im Ausschuss für Wissenschaft und Kunst im ersten Quartal 2019 schriftlich und mündlich über die finanzielle Situation des Hauses der Kunst, die geplante Sanierung sowie das zukünftige Nutzungskonzept zu berichten.

Zum Antrag gehts hier:

Antrag zum Haus der Kunst –Wie geht es weiter?

Zum Abstimmungsergebnis gehts hier:

Beschlussempfehlung und Bericht