Schlagwortarchiv für: Haus der Kunst

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Antrag „Haus der Kunst: Zeitplan für eine nachhaltige und nutzerorientierte Sanierung“

Der Landtag wolle beschließen:


Die Staatsregierung wird aufgefordert, dem Ausschuss für Wissenschaft und Kunst vor Pfingsten zur geplanten Sanierung des „Haus der Kunst“ schriftlich und mündlich zu berichten. Dabei soll auf die folgenden Punkte eingegangen werden:

  1. aktueller Planungsstand der Sanierungsarbeiten mit einem Fokus auf ökologische Nachhaltigkeit der Baumaßnahmen und der prognostizierten Kostenentwicklung
  2. detaillierter, aktueller Zeit- und Kostenplan der Bau- und Sanierungsmaßnahmen
  3. Überblick der bisher verausgabten Mittel für Ausschreibungsprozesse und die bisherigen Planungen

Folgende Fragen sollen in dem Bericht darüber hinaus konkret beantwortet werden:

  1. Inwieweit fließen Aspekte der Nutzungsorientiertheit und Barrierefreiheit vor dem Hintergrund der Leitlinien eines zukunftsfesten Kulturortes für das 21. Jahrhundert in die Planungen mit ein?
  2. Inwieweit ist die Staatsregierung mit dem Leitungsstab des Haus der Kunst dazu im Gespräch, ob der aus dem Jahr 2013 stammende Architekturentwurf mit den künftigen Anforderungen eines modernen Kulturbaus in Einklang steht, insbesondere in Bezug auf eine visuelle Transparenz des Eingangsbereichs und eine Öffnung des Hauses?
  3. Wie bewertet die Staatsregierung den aktuell vorliegenden Architektenentwurf zur Sanierung vor dem Hintergrund aktueller Debatten zur Erinnerungskultur und dem Umgang mit NS-Bauten?
  4. Wie stellt sich das vertragliche Verhältnis bzw. stellen sich die bisherigen Vereinbarungen seitens der Staatsregierung mit dem Architekten David Chipperfield, der mit seinem Entwurf die Ausschreibung im Jahr 2013 gewonnen hat, hinsichtlich etwaiger Änderungswünsche oder zeitgemäßer Neuausrichtungen dar?
  5. Welche Interimslösungen stehen für das Haus der Kunst während der Dauer der Sanierungen zur Verfügung, um den Ausstellungsbetrieb auch weiterhin zu gewährleisten?
  6. Welche Absprachen gibt es mit dem Leitungsteam des Hauses der Kunst für die Zeit der Sanierung hinsichtlich etwaiger Schließung am Standort bzw. Weiterbetrieb?
  7. Inwiefern ist die Staatsregierung mit der Landeshauptstadt München bzgl. der Baumaßnahmen und des geplanten Eingriffs in den Baumbestand an der Prinzregentenstraße im Austausch?
  8. Ist geplant, die Außenflächen, wie z. B. den Parkplatz zwischen Haus der Kunst und Englischen Garten, im Sinne einer Öffnung des Hauses und angestoßen durch die Sanierung einer neuen, mit dem Haus der Kunst in Zusammenhang stehenden Nutzung zuzuführen?
  9. Welche Lösungen sollen unabhängig von Frage 8 während und nach der Sanierung mit den Mieterinnen und Mietern der Parkplätze hinter dem Haus der Kunst gefunden werden?
  10. Welche Bemühungen gibt es vonseiten der Denkmalschutzbehörden und der Denkmalfachbehörde, Lösungen für eine nutzungsorientierte Sanierung des Hauses zu finden, die den Anforderungen an einen lebendigen Kulturort des 21. Jahrhunderts genügen?

Begründung:

Seit weit über einem Jahrzehnt wird über die Sanierung des Haus der Kunst diskutiert. Von Anfang an bestand Konsens, dass sie dringend notwendig ist, nachdem seit Anfang der 90er Jahre nichts mehr in das Haus investiert wurde. In einem Bericht auf Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (Drs. 16/3216) räumte die Staatsregierung bereits 2010 umfassenden Sanierungsbedarf ein. In einem nachfolgenden Bericht von November 2011 heißt es weiter: „Der Sanierungsbedarf am Gebäude des Hauses der Kunst ist im Vergleich zum letzten Bericht als unverändert zu bezeichnen. – Es ist notwendig, die dort dargelegten Sanierungsmaßnahmen zeitnah anzugehen.“ Die Kosten wurden auf 50 bis 60 Mio. Euro prognostiziert. Der Bund gab die Zusage, sich mit 20 Mio. Euro an den Kosten zu beteiligen.

2012 billigte der Ministerrat einen Bauantrag zur Generalsanierung. Die Oberste Baubehörde erteilte im Dezember 2012 den Planungsauftrag für die Erstellung der Haushaltsunterlage Bau (HU-Bau). Aus einem zweistufigen Vergabeverfahren ging 2013 das Architekturbüro von David Chipperfield als Gewinner hervor. Ihm gegenüber wurde eine Absichtserklärung zum Auftrag der Sanierung gegeben. Parallel dazu erstellte die Agentur AEA Consulting eine Machbarkeitsstudie, deren Ergebnisse in den Umfang der Sanierungsmaßnahmen einfließen sollten. Im Juli 2018 erhielt das Staatliche Bauamt München 1 den Auftrag zur Erstellung der Vorplanungen und der Höhe der voraussichtlichen Sanierungskosten. 2020 sollten die Ergebnisse vorliegen und anschließend der Landtag informiert und in die Entscheidung über die Sanierung eingebunden werden. Seither schweigt sich die Staatsregierung über die Sanierung aus. Nach wie vor herrscht Stillstand. Der Landtag wurde bisher weder beteiligt noch über den Fortgang des Projekts informiert. Staatsminister für Wissenschaft und Kunst Markus Blume blieb in seinem Bericht zur aktuellen Bayerischen Kulturpolitik im Ausschuss für Wissenschaft und Kunst am 10. Mai 2023 reichlich vage: „Für das Haus der Kunst würden derzeit Anpassungen vorgenommen, da die Kosten beherrschbar bleiben müssten.“ Der Landtag solle „voraussichtlich im nächsten Jahr damit befasst“ werden. Kürzlich kritisierte der Staatsminister in einem Interview gegenüber der AZ die alten Planungen als untauglich und kündigte zeitnah große Schritte an (Interview in der AZ von 4. Januar 2023).

Insofern ist es fraglich, wie und ob die Pläne von David Chipperfield angesichts des Sanierungsstaus bei den vielen maroden Kultureinrichtungen des Freistaates und des rasanten Anstiegs der Baukosten in den letzten zwei Jahren zu realisieren sind. Inzwischen sind Kosten von 150 Mio. Euro und mehr im Gespräch. Allerdings ist ein weiteres Hinauszögern keine Lösung. Dazu ist eine Sanierung zu drängend, außerdem würden die Kosten weiter steigen. Es ist im Sinne der Transparenz also dringend geboten, dass der Landtag vollumfänglich zu den Maßnahmen informiert wird.

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„Kleine Anfrage“- AzP „Stand der Dinge Sanierung Haus der Kunst“

Ich frage die Staatsregierung:

Welche vertraglichen Verpflichtungen es vonseiten des Freistaates Bayern gegenüber dem Architekten David Chipperfield, der 2013 den Wettbewerb für die dringen notwendige und viel zu lange aufgeschobene Sanierung des Hauses der Kunst gewonnen hat, gibt, die aktuell mit einer Summe von über 300 Mio. Euro betitelt wird, mit welchen Kosten und rechtlichen Konsequenzen hätte der Freistaat im Falle einer erneuten Wettbewerbsausschreibung zu rechnen und inwieweit entsprechen die dem Jahr 2013 entstammenden Planungen zur Sanierung dem aktuellen Zeitgeist und den Bedarfen der Institution und Gesellschaft?

Hier geht’s zur Antwort:

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Antrag Sanierungsbedarf staatlicher Kulturbauten

Der Landtag wolle beschließen:

Die Staatsregierung wird aufgefordert, dem Landtag über bereits beschlossene sowie notwendige Sanierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen bei den staatlichen Kultureinrichtungen zu berichten. Insbesondere soll der Bericht auf folgende Fragen eingehen:

  • Welche baulichen Sanierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen der staatlichen Kultureinrichtungen, die für den reibungslosen Betrieb der Einrichtungen u. a. aus Sicht des Denkmalschutzes, des Brandschutzes, des Umwelt- und Klimaschutzes, der Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, der Besucherinnen und Besucher sowie für Schutz und Erhalt der Exponate nötig sind, sind der Staatsregierung bekannt und mit welchen monetären Kosten ist für diese Sanierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen zu rechnen? Auch Maßnahmen, die noch nicht im Staatshaushalt veranschlagt, aber deren Notwendigkeit absehbar ist, sollen hier benannt werden.
  • Welche Sanierungsmaßnahmen für gemeinsam mit anderen öffentlichen Trägern betriebene Kulturbauten, Kulturbauten im Eigentum von Stiftungen mit Beteiligung des Freistaates bzw. Kulturbauten mit Gesellschafterbeteiligung des Freistaates sind in den letzten fünf Jahren durchgeführt worden und welche stehen in den nächsten fünf Jahren an? Wie hoch sind die Istkosten und Plankosten bei den abgeschlossenen und den derzeit laufenden Sanierungsmaßnahmen? Wie hoch sind die Schätzkosten für die geplanten, bisher im Haushalt nicht aufgeführten Sanierungen?
  • Welche der in Spiegelstrich eins und zwei genannten Bauten sind nach Meinung der Staatsregierung sanierungsbedürftig, welche davon stark sanierungsbedürftig und nach welchen Kriterien priorisiert die Staatsregierung Sanierungen, legt also die Reihenfolge der tatsächlichen Sanierungsmaßnahmen fest?
  • Welche Gründe gibt es dafür, dass die von der Staatsregierung als notwendig erachteten Sanierungsmaßnahmen nicht durchgeführt wurden und welche Priorität räumt die Staatsregierung der Sanierung von Kulturbauten mit Blick auf den allgemeinen Sanierungsbedarf staatlicher Bauten ein?
  • Welche Zusatzkosten wie z. B. Reparatur-, Wartungsmaßnahmen, Personalaufwendungen und höhere Energiekosten sind in den letzten fünf Jahren durch unterbliebene bzw. aufgeschobene Sanierungen und Instandhaltungen entstanden (soweit möglich, jeweils mit Angabe der Kosten für die einzelnen Einrichtungen und für die einzelnen Jahre)?
  • Wie schätzt die Staatsregierung den aktuellen Stand der barrierefreien Zugänglichkeit der staatlichen Kulturbauten ein und wie hoch ist der Bedarf an notwendigen Baumaßnahmen, um einen barrierefreien Zugang zu und barrierefreie selbstständige Orientierung in allen staatlichen Kulturinstitutionen zu gewährleisten?
  • Mittel in welcher Höhe wurden seit Anfang der 18. Legislaturperiode für die Sanierung von staatlichen Kulturbauten genehmigt und wie hat sich diese Summe über die vergangenen 4 Jahre entwickelt?
  • Sieht die Staatsregierung vor, bauliche Sanierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen an zertifizierte ökologische und energetische Standards zu knüpfen und findet das Zertifizierungssystem Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) Anwendung? Welche Teil-Zertifizierungen sind bei Sonderbauten möglich? Welche (Teil-) Zertifizierungen davon plant die Staatsregierung für welche Bauten zu bekommen?
  • Welches Einsparpotenzial durch energetische Sanierung sieht die Staatsregierung beim Primär-Energiebedarf der Kulturinstitutionen? Welche Kosteneinsparungen sind dadurch zu erwarten?
  • Welches Einsparpotenzial sieht die Staatsregierung bei Sanierungen aufgrund modernerer Energieversorgung (Photovoltaik, Solarthermie, Wärmepumpen, Fernwärmenetz-Anschluss, Geothermie usw.) und wo plant die Staatsregierung energetisch autarken Betrieb nach der Sanierung?
  • Sind der Staatsregierung Kulturinstitutionen (inkl. Depots) bekannt, deren sanierungsbedürftige bauliche Substanz eine Gefahr für die dort ausgestellten oder gelagerten Kunst- und Kulturgüter darstellt und wenn ja welche?
  • Welche Interims-Lösungen sind für die Zeit der Sanierungen angedacht?

Begründung:

Staatliche Kulturinstitutionen sind vielfach in einem desolaten Zustand, die notwendigen Sanierungen, um die Kulturinstitutionen weiterhin reibungslos betreiben zu können werden nicht immer mit der notwendigen Dringlichkeit verfolgt. Beim Haus der Kunst gibt es Sanierungsbedarf seit über 20 Jahren, seit 10 Jahren ist der Bau beschlossen, Staatsoper München, Residenztheater, Marstall, Pinakothek der Moderne, Depots – die Liste ist lang. Staatsminister für Wissenschaft und Kunst Markus Blume sprach in einem Interview (Abendzeitung vom 03. Juni 2022) von einem „Investitionsbedarf von grob geschätzt drei Milliarden Euro“ – alleine für München. Er gab an, „wir müssen also priorisieren“ und kündigte dafür einen „Masterplan Kultur“, der „noch in dieser Legislaturperiode“ fertig sein solle – eine Zeitspanne, die aktuell noch rund 24 Sitzungswochen des Landtages umfasst.In Zeiten steigender Energiepreise und zweistelliger Inflation schlägt der Sanierungsstau zweifach zu Buche: Planungsprozesse, Sanierungsmaßnahmen und Investitionen werden teurer, gleichzeitig rächt sich die verschleppte bauliche Sanierung durch die steigenden Energiepreise, die letztendlich auf den Freistaat zurückfallen. Gleichzeitig steigen die Zinsen. Um diese Problematik anzugehen, ist es dringend notwendig, auch dem Parlament einen Überblick über alle anstehenden und notwendigen Investitionen zu geben und Planungen öffentlich und transparent zu beraten. Nur so kann eine strategische Priorisie- rung mit breiter Unterstützung der Öffentlichkeit erfolgen und der Investitionsbedarf langfristig abgebaut werden. Es ist Aufgabe der Staatsregierung für den reibungslosen Betrieb der eigenen Institutionen zu sorgen und staatseigene Werte langfristig zu sichern. Dies ist nur mit der notwendigen Informationsgrundlage möglich.

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Pressemitteilung: Neue Leitung im Haus der Kunst

Sanierung jetzt zügig angehen!

„Ein Neubeginn bietet Chancen. Ich hoffe, mit der neuen künstlerischen Leitung wird es auch eine inhaltliche Neuaufstellung und ein Überdenken des gescheiterten und intransparenten Konzepts der gGmbH geben. Dass man seit Monaten nur von „dem neuen Leiter“ spricht, lässt mich aber wenig hoffen, dass man Fesseln und Anachronismen wie im Moma geschehen, abwirft“

Sanne Kurz, Grüne Fraktion Bayerischer Landtag

Im Sommer erarbeitete Sanne Kurz, kulturpolitische Sprecherin der Grünen Landtagsfraktion, gemeinsam mit dem LMU Doktoranden Christian Steinau „10 Thesen zu einem Neubeginn am Haus der Kunst“, mit denen sie der Neuaufstellung frischen Wind mitgeben will.


„Dass man sich im Alltagsgeschäft verliert, kann passieren. Dass dann aber Lösungen nur mit Bauernopfern gedacht werden, statt sich inhaltlich mit den strukturellen Problemen zu befassen und einen Neubeginn zu wagen, das ist arm.“

Sanne Kurz, Grüne Fraktion Bayerischer Landtag


Die aktuell im Schlichtungsverfahren beratenen Massenentlassungen von bis zu 2/3 der Belegschaft waren Gegenstand eines Antrages, den Kurz nach der Sommerpause in den Landtag einbrachte.

„Wir haben die Ideen, uns interessiert das Gesamtkonzept nach dem Ende des Kanons; wir wollen den Weg mit Publikum, mit den im Haus befindlichen und seit Jahren „wegen Sanierung“ ausgelagerten Künstlerverbänden und der Künstlerischen Leitung gehen. Gleichzeitig ist klar, dass es große Kunst nicht zum Nulltarif geben kann. Auch hier werden wir nachhaken!“

Sanne Kurz, Grüne Fraktion Bayerischer Landtag
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Schriftliche Anfrage zu den Gehältern an Staatlichen Museen und am Haus der Kunst

AEA Consulting hat in der Machbarkeitsstudie zur Renovierung des Hauses der Kunst von Dezember 2016 beklagt, dass die „Gehälter … unter denen in der Kulturbranche üblichen (liegen), und der Gehaltsanstieg … den staatlichen Vorgaben hinterher(hinkt)“. Vorgeschlagen wird, die Vergütung an das Niveau vergleichbarer Häuser anzupassen. Es ist nicht auszuschließen, dass das Haus der Kunst unter den staatlichen Einrichtun-gen kein Einzelfall ist.

 

Haus der Kunst Neubeginn Andrea Lissoni

Neue Leitung im Haus der Kunst: Willkommen Andrea Lissoni

Die Zeit des Wartens und Suchens hat ein Ende: Der Kurator und Kunsthistoriker Andrea Lissoni wurde am 22. Oktober als neuer künstlerischer Leiter am Haus der Kunst vorgestellt. Derzeit noch als Senior Curator an der Londoner Tate Modern beschäftigt, soll Lissoni die seit Sommer 2018 vakante Stelle, in Nachfolge von Okwui Enwezor, am 1. April 2020 antreten.

Gratulation und herzlich willkommen in München!

Sein erklärtes Ziel – ein offenes Haus, mit guten Kontakten zu HFF und Kunstakademie – kann ich natürlich nur laut und aus ganzem Herzen begrüßen! Und dass sein bisheriger Fokus, neben der internationalen Gegenwartskunst, dem Film gegolten hat, freut mich natürlich besonders.

Jetzt bleibt zu hoffen, dass der personellen Neuanfang tatsächlich als Chance begriffen – und genutzt – wird, auch die inhaltlichen und strukturellen Weichen neu zu stellen. Denn eine Neuausrichtung, die Mitarbeiter, Künstler und Publikum mitnimmt, ist längst überfällig!

Deshalb gibt es dazu hier auch eine Pressemitteilung meiner Fraktion.
Und vielleicht kennt Andrea Lissoni ja auch schon meine zehn Thesen zum Neubeginn am Haus der Kunst…

Und, last not least: Vielleicht sehen wir die von ihm kuratierte Joan-Jonas-Ausstellung, die im Haus der Kunst nach Gutsherrenart einfach abgesagtwurde, ja doch noch demnächst auch in München? Ich würde hingehen.


Fotocredits: 
Rufus46Haus der Kunst Muenchen-4, Lizenz CC BY-SA 3.0

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Haus der Kunst: Grüner Tropfen höhlt den Stein

Es sieht so aus, als hätten die Kollegen von der CSU meine 10 Thesen zum Neubeginn am Haus der Kunst tatsächlich gelesen. Und vielleicht hat unser Antrag dazu ebenfalls Wirkung gezeigt. Jedenfalls wurde in der Ausschusssitzung am 9. Oktober zurückgerudert. Plötzlich war nicht mehr von zwei Drittel der Belegschaft die Rede, die vor die Tür gesetzt werden sollten, um die Arbeit mittels Outsourcing aufzufangen. Vielmehr geht der Ausschussvorsitzende Robert Brannekämper (CSU) offenbar nur mehr von „einer Handvoll“ Betroffener aus. Und er versicherte, dass Kündigungen nicht ausgesprochen werden würden, bevor nicht der Ausschuss für Wissenschaft und Kunst den entsprechenden Bericht erhalten habe. Das steht in der Januar Sitzung auf dem Programm. Immerhin. Vielleicht war ja auch die Angst vor einer öffentlichen, medial getragenen Welle der Empörung groß, denn engagierte, dem Haus eng verbundene Leute zu feuern, treibt Sympathiewerte nicht unbedingt in die Höhe.

Jetzt wäre es höchste Zeit, die von mir und Grüne Fraktion Bayern geforderten Maßnahmen zur Unterstützung des Personals umzusetzen! Mit Seminaren oder Workshops kann man denen, die die Arbeit tun, den Rücken stärken, um interne Krisen künftig besser zu bewältigen. Also, CSU/FW: Hausaufgaben machen!

Und auf die neue künstlerische Leitung warten wir ebenfalls noch…

**UPDATE** Eine neue Künstlerische Leitung ist gefunden: Wir gratulieren Andrea Lissoni! Lest mehr zu ihm bei monopol oder in der SZ.

No Outsourcing Massenentlassungen Haus der Kunst Aufsichten Sanne Kurz HdK

Haus der Kunst: Entlassungen im Ausschuss

Auf unseren Antrag hin berät der Ausschuss für Wissenschaft und Kunst am 9. Oktober zu den geplanten Entlassungen. Wir stehen klar gegen das Outsourcing.

⏰ Spassige Randnotiz: Heute um 15:20 sind die Fraktionen der CSU/FW Staatsregierung aufgewacht und haben bemerkt, dass es doch ein bissl blöd ausschaut, wenn man zum Haus der Kunst nur schweigt. Darum haben sie mit Nachtragstagesordnung einen Berichtsantrag zu den geplanten Entlassungen eingereicht. Dumm nur, dass man Transparenz unter Ausschluss der Öffentlichkeit herstellen will: in streng geheimer Sitzung.

Wir haben im Sommer bereits vorgearbeitet. Unsere Thesen zum Haus der Kunst und wie es dort besser laufen könnte finden sich hier.

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Pressemitteilung: Kunst und Protest nur mit staatlicher Genehmigung

Sanne Kurz und Margarete Bause kritisieren Rauswurf von Ai Wei Wei durch kaufmännischen Leiter am Haus der Kunst.

„Die Freiheit der Kunst ist ein hohes Gut in unserem Land. Und auch Protest muss bei uns möglich sein. Wir sollten uns beim Umgang mit Künstler*innen nicht China zum Vorbild nehmen“

Sanne Kurz, Grüne Landtag Bayern

kommentiert Sanne Kurz das unschöne Ende der Solidar-Kunstaktion des chinesischen Künstlers und Dissidenten Ai Wei Wei am gestrigen Freitag im Haus der Kunst durch den kaufmännischen Direktor Bernhard Spies.

Ai Wei Wei hatte sich mit den von Kündigung bedrohten Einlass- und Kassenkräften solidarisiert und in einer performativen Protestaktion Tickets am Eingang zur Lüpertz Ausstellung abgerissen. Um Erlaubnis hatte er nicht gebeten.

„Der Rausschmiss von Ai Wei Wei aus dem Haus der Kunst ist eine unglaubliche Blamage! Welche eine Provinzposse!“

Margarete Bause, Grüne Bundestagsfraktion

kommentiert auch Margarete Bause, Bundestagsabgeordnete aus München und als Sprecherin für Menschenrechte mit dem Thema Kunst- und Protestverbote vertraut. Sanne Kurz sieht hier das Schema der letzten Jahrzehnte erfüllt:

„Man hätte hier auch souverän reagieren können: Regelbruch gehört zu Kunst und Protest! Aber von einer Staatsregierung, die nicht fähig ist, Verantwortung zu übernehmen, ein Konzept für das Haus zu entwerfen oder auch nur ein Datum für die dringend notwendige Sanierung zu nennen, kann man keine Souveränität erwarten. Man trampelt lieber auf den Schwächsten herum!“

Sanne Kurz, Grüne Fraktion Bayern Landtag

Die Forderungen von Sanne Kurz – Staatshaftung für das Haus der Kunst und alle staatlichen bayerischen Museen, mehr Mitspracherechte für Künstler*innen, Unabhängigkeit für die künstlerische Leitung, Termin und Konzept für die Sanierung sowie ein sofortiger Stop des Outsourcing-Plans – liegen auf dem Tisch. Man muss nur wollen.


Update:
Am Samstag, 14.9.2019, gab Ai Wei Wei bekannt, keineswegs hinaus geworfen worden zu sein. Hier der ausführliche Bericht.

Haus der Kunst Christian Steinau Sanne Kurz Landtag Bayern

Haus der Kunst – 10 Thesen zu einem Neubeginn

Wir Landtags-Grünen setzen auf einen inhaltlichen & strukturellen Neuanfang beim Münchner Haus der Kunst. Darum habe ich über den Sommer mit Christian Steinau von der LMU Forschungsgruppe Kreativität & Genie recherchiert, vielen Menschen zugehört, diskutiert und analysiert. Heraus kam unsere Grüne Vision zum Haus der Kunst. Denn: Wir wollen dem trudelnden, führungslosen Schiff, das orientierungslos im Kunstmeer treibt, wieder eine Richtung geben!

Wir fordern auf die geplanten Massenentlassungen der engagierten, dem Haus wohl gesonnen & in der Kunstszene verwurzelten Belegschaft zu unterlassen, die komplette Sanierung des vor sich hin rottenden Gebäudekörpers schnellstmöglich & umfassend anzugehen und die künstlerische Leitung aufzuwerten & ranggleich zur kaufmännischen zu stellen.

Wenn man tief eintaucht, wird vieles klarer.

Wir wollen keinen Dirigismus des Geldes über die Kunst. Dass 2018 die Zahlen vielleicht besser sein werden, 2018, wo man keine künstlerische Leitung zu finanzieren hatte und wichtige, aber nicht billige Ausstellungen von Frauen absagte, wird mich nicht überraschen. Das hilft aber gegen die strukturelle Unterfinanzierung nicht!

Zur nachhaltigen Konsolidierung braucht es die Einführung einer Staatshaftung. Am Haus der Kunst und für alle anderen bayerischen Museen! Die teuren Versicherungsprämien für Leihgaben reißen gewaltige Löcher in die Kunstetats. In allen anderen Bundesländern, ja auch in vielen anderen Ländern hat man sie: die Staatshaftung. Statt weiter sechsstellige Versicherungssummen gierigen Versicherern in den Rachen zu werfen, baut man dort selbst vor und übernimmt, z.B. mit einem Haftungsfonds, die Verantwortung.

Verantwortung aber ist etwas, was diese Staatsregierung, in schöner Tradition zu den Ex-CSU-Kunstministern Spaenle, Kiechle und Co, gerne anderen überlässt: Wer leitet das Haus? Welche Rolle soll es haben in Bayern und der Welt? Wann wird saniert? Schließung während der Sanierung? Und wenn Schließung – wo und wie könnte man als Ausstellungshalle temporär auch ohne Haus weiter betreiben?

Mut und Verantwortung. Kommunikationsfähigkeit, Gestaltungswille und Transparenz. – Das sind meine Wünsche. Meine Wünsche für Dich, liebes Haus der Kunst!

Thesenpapier Sanne Kurz Grüne Landtag Bayern Haus der Kunst
♥ Haus der Kunst – 10 Thesen zu einem Neubeginn ♥ Lade das Thesenpapier hier herunter!

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Pressemitteillung: Haus der Kunst – 10 Thesen für einen Neubeginn

Schon lange steht im Haus der Kunst nicht die Kunst im Zentrum. Das Haus benötigt dringend eine öffentliche Debatte über seine Bedeutung für Bayern und München als international sichtbare Kultureinrichtung. Der anstehende Umbau, die Leitungssuche und die geplanten Massenentlassungen stellen uns vor die gemeinsame Herausforderung, Lösungen für die bestehenden strukturellen Probleme zu finden.

1. Die Krise im Haus der Kunst ist institutionell, nicht künstlerisch

Das Haus der Kunst befindet sich in der größten Krise seiner jüngeren Geschichte. Der Zustand des Hauses ist einzig und allein strukturell, nicht aber inhaltlich oder gar programmatisch bedingt. Im Gegenteil: Alle künstlerischen Erfolge der Vergangenheit waren trotz der strukturellen Unterfinanzierung dank des engagierten Teams möglich. Nach einjähriger Vakanz der künstlerischen Direktion des Hauses bedarf die Kulturpolitik der bayerischen Staatsregierung der kritischenKommentierung. Dabei steht die Verantwortung der Aufsichtsratsmitglieder ebenso zur Debatte wie auch die strukturelle Organisation des Hauses.

  • Vertrauen wiederherstellen: Vorwürfen der intransparenten, autokratischen und illiberalen Entscheidungsfindung durch regelmäßige Information und Transparenz begegnen!
  • Auf die beauftragten externen Berater*innen hören –es mangelt nicht an Expertise, es fehlt der Wille zur Umsetzung!

2. Das fragile Konstrukt der öffentlich-privaten Partnerschaft „Stiftung Haus der Kunst“ ist gescheitert

Das seit seiner Gründung 1992 fragile und nur dünn ausgestattete Konstrukt “Stiftung Haus der Kunst gGmbH” ist gescheitert. Hohe Aufwendungen, die nicht dem direkten Zweck der „Förderung von Kunst und Kultur“ dienen, sowie der Rückzug privater Sponsoren lassen die strukturelle Unterfinanzierung des Hauses offen zu Tage treten. §6 II der Satzung unterstreicht, dass der Gegenstand des Unterneh-mens „Förderung von Kunst und Kultur“ nur erreicht wird, wenn sich (private) Gesell-schafter finden, die als Mäzen wirken. Aus diesem Grund legt das Unternehmens-konstrukt größten Wert auf den Bestandteil „Stiftung“ des Firmennamens. Die gGmbH hängt am Tropf der zu wiederkehrenden „Stiftungen“ bereiten Gesellschafter. Aktuell herrscht ein Zustand geteilter Verantwortungslosigkeit: Der Freistaat wartet auf private Sponsoren, diese wiederum warten auf das Engagement des Freistaats.

  • Die Staatsregierung muss ihrer Verantwortung gerecht werden. Die Krise endlich mutig angehen, statt weiter auf Zeit spielen!
  • Die Frage der Rechtsform muss auf die Tagesordnung

3. Die Identität des Hauses definiert sich konzeptionell

Die Entwicklung neuer Formate ästhetischer und kultureller Reflexion helfen uns, globale Transformationsprozesse zu verstehen. In einem Prestigebau der Nationalsozialisten loten wir so die Bedeutung unserer Geschichte und Kultur als Gesellschaft in einer sich rasant verändernden Weltgemeinschaft aus. Ohne eigenständige Sammlung unterscheidet sich das Haus der Kunst von klassischen Museen, die sich durch ihre Sammlungen definieren. Die erfolgreiche Entwicklung seit den 90er Jahren beruht auf der kontinuierlichen Arbeit an der konzeptionellen Programmatik des Hauses. Es ist deswegen entscheidend,wie inhaltlich profiliert und präzise im Haus gearbeitet werden kann.

  • Die Öffentlichkeit muss über die Leitungssuche auf dem Laufenden gehalten werden. Eine neue Künstlerische Leitung ist schnellstmöglich zu finden!
  • Krisen der Vergangenheit bewältigt man durch Aufklärung und Informationdes Personals, nicht durch Massenentlassungenvon 2/3 der Belegschaft!

4. Das Haus der Kunst muss unabhängig arbeiten können

Es beschämt, wenn diese Institution Gefahr läuft, bedeutungslos oder seiner eigenen Geschichte nicht gerecht zu werden. Es ist notwendig, dass für das Haus der Zustand einer dauerhaften Planungssicherheit hergestellt wird, um die konzeptionelle Arbeit unabhängig von Marktmechanismen, Freundeskreisen oder wirtschaftlicher Leistungskraft von Sponsoren zu gewährleisten. Umfassende Arbeitsfähigkeit des Hauses wurde immer wieder allein durch das Geschick Einzelner hergestellt. Gerade in Hinblick auf den Umbau des Hauses ist es zentral, nicht auf Einnahmen aus Vermietung und Verpachtungfern der Förderung von Kunst und Kultur angewiesen zu sein. Im Haus der Kunst muss die Kunst im Zentrum stehen.

  • Das Haus muss dauerhaft mit solidem Etat ausgestattet werden!
  • Die künstlerische Leitung darf nicht durch eine “Geschäftsordnung für die Geschäftsführung” gegängelt werden!

5. Ein unabhängiges Haus der Kunst ist für Gesellschaft und Geldgeber*innen attraktiv

Private Stifter*innen werden von erfolgreichen Kulturinstitutionen angezogen. Es gilt: Wer viel hat, dem wird viel gegeben. Anders sieht es hingegen bei einer kriselnden Institution aus: niemand mag ein angeschlagenes und führungslos trudelndes marodes Schiff. Es ist erfreulich und bei der verfehlten Kulturpolitik der Staatsregierung leider auch bitter nötig, dass sich private Sponsor*innen für Kunst und Kultur in Bayern engagieren. Für die konzeptionelle Arbeit im Haus der Kunst ist es jedoch zentral, dass das öffentliche Interesse sowie der konzeptionelle Markenkerndes Hauses bewahrt bleibt.

  • Attraktivität des Hauses durch zeitgemäße Räumlichkeit,Technik & qualifiziertes, ausreichendes und angemessen bezahltes Personal stärken!
  • Kosten nicht bei für Betriebwichtigen Posten einsparen, sondern durch längst überfällige Einführung der Staatshaftung in Bayern!

6. Es darf keine Abhängigkeit von privaten Förder*innen entstehen

Die intransparente Entscheidung um die Ausstellungsabsagen von Joan Jonas und Adrian Piper war ein kulturpolitischer Super-GAU. Sie hat eine Schneise der Verwüstung hinterlassen, die verdiente Mitarbeiter*innen, internationale Partner*innen und renommierte Künstler*innen vor den Kopf gestoßen hat. Was folgte waren Ergebnisse von Männerfreundschaften – die Hintergründe der Kooperation zwischen dem Haus der Kunst und der Galerie Michael Werner sind bis heute diffus. Es ist beschämend, dass die Staatsregierung den Wunsch nach Vertraulichkeit bei Informationen zu Eigentumsverhältnissen an Leihgaben höher schätzt, als den transparenten Umgang mit Steuergeldern.

  • Das HdK darf nicht zur Wertsteigerung von Privateigentum genutzt werden!
  • Besitzverhältnisse von Leihgaben sind transparent zu machen,anstatt zu verschleiern!

7. Der Künstlerverbund im Haus der Kunst e.V. muss besser in die Strukturen des Hauses eingebunden werden

Die Geschichte des Künstlerverbunds im Haus der Kunst beruht auf den Prämissen der Selbstorganisation, der Partizipation und des weltweiten Kulturtransfers. In der Vergangenheit wurde der Künstlerverbund sukzessive seiner Rechte beschnitten. Er ist Gesellschafter der Stiftung, wird aber nicht als solcher behandelt. Es gilt, die Position der im Haus ansässigen bayerischen Künstler*innen zu stärken. Sie bieten dem Haus die herausragende Möglichkeit, den Austausch zwischen Künstler*innen in Bayern mit der internationalen Kunstwelt zu forcieren. Dies ermöglicht einen für alle Seiten gewinnbringenden Kulturaustausch, der sich sowohl in Ausstellungen als auch in individuellen Beziehungen manifestiert.

  • Die Position der im Haus ansässigen bayerischen Künstler*innen muss von der Staatsregierung gestärkt werden: Büro! Hauptamtliche! Entschädigungen für Ehrenamtliche!
  • DenKünstlerverbund als Gesellschafter ernst nehmen: unabhängige rechtliche Prüfung der mit dem Künstlerverbund geschlossenen Verträge und Verdienstausfall-Entschädigung für die Aufsichtsratsvertretung des Künstlerverbundes!

8. Das Museum muss mit der Sanierung in den Stadtraum integriert werden

Das Haus der Kunst hat Zukunft als Institution, die sich programmatisch und künstlerisch mit den umfassenden Veränderungsprozessen der Gegenwart auseinandersetzt. Dabei bietet der Umbau des Hauses die Chance, neuzu definieren, was eine Kunstinstitution und was Wissensformen leisten können. Der Umbau des Westflügels sowie die von Enwezor mit dem Architekten Chipperfield konzipierte Multifunktionsbühne setzen hier die institutionelle Entwicklung des Hauses fort. Nach jahrelanger Ignoranz und verfehlter Kulturpolitik geschuldetem Investitionsstau tut eine Sanierung von Baukörper und Technik Not. Zentraler Maßstab des geplanten Umbaus, und somit der zukünftigen Integration des Hausesin die bauliche Struktur der StadtMünchen, ist das Bewusstsein für die Geschichte des Gebäudes.

  • Die Stadtgesellschaft muss in die Umbaupläne eingebunden werden!
  • Personal, dass die neuen Möglichkeiten bespielt, muss mitgedacht werden!

9. Das Haus der Kunst ist ein zentraler Bausteinbayerischer Kulturpolitik

Als renommiertes Haus auf dem Gebiet der internationalen Gegenwartskunst stellt das Haus der Kunst einen zentralen Baustein in der bayerischen Kulturpolitik dar. Wie kaum eine andere Kulturinstitution in Bayern steht das Haus im Fokus der internationalen Öffentlichkeit. Es ermöglicht, die Auseinandersetzung der bayerischen Gesellschaft mit seiner wechselhaften Geschichte weit über die Landesgrenzen hinaus sichtbar zu machen. Es ist im Interesse des Freistaat Bayerns, die mit dem Haus der Kunst verbundene Erfolgsgeschichte fortzusetzen.

  • Die Staatsregierung braucht ein Gesamtkonzept, welches Ziel sie mit dem Engagement für das Hauses verbindet!
  • Als Zentrum für internationale Gegenwartskunst darf das Haus nicht unter der Konzeptlosigkeit der Staatsregierung für gegenwärtige, post-koloniale und feministische Kunst leiden!

10. Die Krise als Chance –Künstler*innen an die Macht

Seit über einem Jahr ist das Haus auf dem künstlerischen Auge blind. Dabei bietet die Krise die Chance, an die erfolgreiche Nachkriegszeit imHaus der Kunst anzuknüpfen. Unter dem kaufmännischen Gründungsdirektor Peter A. Ade genossen die im Haus ansässigen Künstler*innen umfassende Autonomie und Mitspracherechte. Künstler*innen, Betroffene und Expert*innen in eigener Sache, waren die künstlerische Leitung. Man vertraute ihnen. Die institutionelle Krise bietet die einmalige Gelegenheit, die Rechte und die Rolle der Künstler*innen im Haus der Kunst zu stärken.

  • In der Zeit der künstlerischen Vakanz soll der Künstlerverbund wie in der erfolgreichenNachkriegszeit in die Geschäftsführung des Hauses aufgenommen werden!
  • Ein Impuls mit Signalwirkung aus München: Stärkung von Künstlergruppen weltweit
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Pressemitteillung: Dem Haus der Kunst wieder eine Richtung geben

Sanne Kurz präsentiert „10 Thesen für den Neubeginn“ und fordert Staatshaftung statt teurer Versicherungsprämien.

Die Landtags-Grünen setzen auf einen inhaltlichen und strukturellen Neuanfang beim Münchner Haus der Kunst und präsentieren „10 Thesen für den Neubeginn“.

„Wir wollen dem trudelnden und immer noch führungslosen Schiff, das orientierungslos im Kunstmeer treibt, wieder eine Richtung geben.“

Sanne Kurz, Grüne Fraktion im Bayerischen Landtag

Die Kulturpolitikerin fordert unter anderem den Verzicht auf die geplanten Massenentlassungen „einer engagierten, dem Haus wohl gesonnen und in der Kunstszene verwurzelten Belegschaft“. Die komplette Sanierung des maroden Gebäudekörpers müsse schnellstmöglich und umfassend angegangenen werden, die künstlerische Leitung aufgewertet und ranggleich zur kaufmännischen Geschäftsführung gestellt werden.

“Wir wollen ein Führungsgremium, das auf Augenhöhe vertrauensvoll zusammenarbeitet und keinen Dirigismus des Geldes über die Kunst“

Sanne Kurz, Grüne Fraktion im Bayerischen Landtag

Zur Verbesserung der finanziellen Situation der Einrichtung fordert Sanne Kurz die Einführung der Staatshaftung am Haus der Kunst und für alle anderen bayerischen Museen.

„Die teuren Versicherungsprämien für Leihgaben reißen gewaltige Löcher in die Kunstetats. Wenn der Staat hier in die Haftung einsteigt, wird dieses Geld frei für den Betrieb des Hauses. Das schafft Raum für Kreativität.“

Sanne Kurz, Grüne Fraktion im Bayerischen Landtag
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Antrag zu Massenentlassungen im Haus der Kunst verhindern

Die Staatsregierung möge sich dafür einsetzen, dass sich ihre Vertreterinnen und Vertreter im Aufsichtsrat des Haus der Kunst gegen die angekündigten Entlassungen aussprechen.

Zum Antrag geht’s hier:

Antrag zu Massenentlassungen im Haus der Kunst verhindern

Zum Abstimmungsergebnis geht’s hier:

Beschlussempfehlung und Bericht

„Kleine Anfrage“ – AzP zur Leitungsfindungskommission Haus der Kunst

Ich frage die Staatsregierung, wie lautet das Eckpunktepapier des vom Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Bernd Sibler, im Haus der Kunst einberufenen Expertenrats, welche Aufgaben und Kompetenzen hat der Expertenrat, und wer gehört der Findungskommission bislang an?

Zur Antwort gehts hier:

AzP zur Leitungsfindungskommission Haus der Kunst

Antrag zum Haus der Kunst –Wie geht es weiter?

Die Staatsregierung wird aufgefordert im Ausschuss für Wissenschaft und Kunst im ersten Quartal 2019 schriftlich und mündlich über die finanzielle Situation des Hauses der Kunst, die geplante Sanierung sowie das zukünftige Nutzungskonzept zu berichten.

Zum Antrag gehts hier:

Antrag zum Haus der Kunst –Wie geht es weiter?

Zum Abstimmungsergebnis gehts hier:

Beschlussempfehlung und Bericht