Margarete Bause Sanne Kurz Veranstaltung

Pflegenotstand – Pflegekammern: Ein Abend zu Lösungen

Meine Schwägerin ist in der Altenpflege tätig. Gar nicht so einfach mit zwei Kindern, Schichtdienst und Mini-Gehalt. Ich bewundere, wie sie und ihre Familie das hin bekommen. Gleichzeitig beobachte ich den Schwund in ihrem Kollegium, wie viele Menschen den Pflegeberuf aufgeben, weil die Bedingungen untragbar sind, weil die Realität den einstigen Traumberuf eingeholt hat.

Auch Angehörige von Gepflegten spüren das: Mein Sohn war in München länger in der Klinik letztes Jahr. – Da warteten wir Eltern manchmal stundenlang, dass jemand Zeit fand, mit uns zu sprechen. Auch bei der Geburt meiner jüngsten Tochter im Herbst war das spürbar: niemand hatte Zeit im Rechner Ergebnisse von Untersuchungen nach zu sehen oder eine Entlassung zwischen den Abteilungen zu koordinieren. – Ein Trost, dass die Pflegenden bei der Belastung trotz allem immer freundlich, zugewandt und professionell bleiben konnten!

Ich komme aus Rheinland-Pfalz. Dort gibt es seit kurzem eine Pflegekammer: Alle Fachkräfte in Pflegeberufen sind Mitglieder, es ist eine selbstverwaltete Stimme aller Pflegenden, wir kennen das System von anderen Heilberufe-Kammern, z.B. der Ärtzekammer. Auch Handwerkskammern sind schon lange ein Begriff, so dass auch Laien wie ich zumindest grob einordnen können, was es mit einer Kammer auf sich hat.

Bei uns in Bayern hat sich die aktuelle Landesregierung gegen die Einrichtung einer Pflegekammer entschieden. Statt dessen wurde eine Vereinigung gegründet, bezahlt aus dem Staatshaushalt, Mitgliedschaft freiwillig, auch Arbeitgeber dürfen mitmachen. Angesichts der Tatsache, dass bereits im September 2017 die Gründungskonferenz einer Bundespflegekammer stattfand, frage ich mich, ob Bayern da dann mitmachen darf? Und wenn nein,  was das für Konsequenzen hat: für die Pflegenden, aber auch für die Gepflegten und ihre Angehörigen. Und „grob einordnen“ reicht mir natürlich nicht! Ich will mehr wissen. Also her mit den Fachleuten und reden!

Wahnsinnig freue ich mich darum, dass wir heute Abend Dr.rer.cur. Markus Mai bei uns im Stimmkreis 107 zu Gast haben: Er ist selbst gelernter Krankenpfleger und promovierter Pflegewissenschaftler. Verantwortet seit 2017 den Bereich „Gesundheits‐ und Sozialpolitik“ der Barmherzigen Brüder Trier (BBT‐Gruppe) und war stellvertretender Pflegedirektor im Brüderkrankenhaus Trier. – Und: Seit 2016 ist er erster Präsident einer Pflegekammer in der BRD, der Pflegekammer Rheinland-Pfalz.

Ich diskutiere gemeinsam mit ihm und Margarete Bause, MdB und Sprecherin für Menschenrechte. Sie war Fraktionsvorsitzende der Grünen im Landtag, als die Weichen gegen die Kammer gestellt wurden, sowie Gabriele Bayer, Krankenpflegerin mit Weiterbildung Pflegefachseminar.
Pflegereferentin für den DBfK u.a. zu den Themen Fachkräftemangel und Strategien, Pflegediagnostik und Pflegetherapie. Sie hatte lange in Leitungsfunktion einer internistischen und neurologischen Station und hat eine geriatrische Reha aufgebaut. Gabriele Bayer ist Bezirksrätin der Oberpfalz.

Ich freue mich auf einen wunderbaren Abend mit einem tollen Austausch!

Wir planen ein Facebook Live, so dass Ihr auch rein schauen könnt, wenn Ihr Heute Abend unterwegs zur Nachtschicht seid oder schlicht zu weit weg wohnt um zu kommen! Das Facebook Live bleibt hernach im Internet stehen. – Ich mache das mit Facebook Live zum ersten Mal… *Spannung* … und hoffe, es klappt! Die Veranstaltung zur Pflege mit Facebook Live findet Ihr hier.
*Update: Hat mangels WLAN leider nicht funktioniert…Eine Nachlese der Pflege-Veranstaltung findest Du hier!


Veranstaltung zu häuslicher Pflege und Altenpflege von Bezirkskandidat Guido Bucholtz am 12.7.2018, 19:00, Infos hier.

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  1. […] Und trotzdem bleibt der Aufschrei der Öffentlichkeit aus. Dabei leiden letztendlich ja wir alle am Pflegenotstand, jede und jeder kann krank werden, wird alt, kann einen Unfall haben. wir müssen also nicht nur […]

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