Schlagwortarchiv für: Senior*innen & Pflege

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Pressemitteilung: „Unfassbarer Datenschutzskandal“

Globaler Patientendaten-Skandal. Ingolstadt stark betroffen.

„Es gibt wohl nicht viele Daten, die noch sensibler und persönlicher sind, als private Krankengeschichten“, kommentiert Sanne Kurz den Skandal um Patientendaten, die wohl jahrelang auf unsicheren Servern für jeden zugänglich im Netz zu finden waren.

In Deutschland sind mehr „nur“ etwa 13.000 Menschen betroffen, ein Großteil davon aber im Raum Ingolstadt, den Sanne Kurz für die Grünen Im Landtag betreut.

„Dass so etwas jahrelang unbemerkt bleibt setzt dem Vorfall nur die Krone auf. Der eigentliche Skandal ist, dass niemand weiß, wer die Daten abgegriffen hat und damit was gemacht hat.“

Sanne Kurz, Grüne Fraktion im Bayerischen Landtag

Unter den Daten befinden sich nicht nur Namen, Geburtstage und Adressen, sondern auch viele hochauflösende Bilder von z.B. Röntgenaufnahmen und Brustkrebsscreenings, so die Ergebnisse von Recherchen des BR und der US-Investigativplattform ProPublica.

„Was diese Informationen bewirken können, wenn sie bei Arbeitgebern, Banken oder Versicherern landen, möchte sich kein Patient ausmalen. Das sind Daten, die in den falschen Händen katastrophale Folgen haben können. Auch wenn die Server mittlerweile vom Netz sind, müssen die Verantwortliche ausfindig gemacht, die Ursachen geklärt werden. So etwas dürfe nie wieder passieren.“

Sanne Kurz, Grüne Frakktion im Bayerischen Landtag
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Pressemitteilung: Volksbegehren Pflegenotstand abgewiesen

Diskussionsrunde zur Situation mit Sanne Kurz, MdL München Ost und Andreas Krahl, MdL Sprecher für Pflege und Sennior*innen.

Im Oktober 2018 reichten die Initiatorinnen des Volksbegehrens „Stoppt den Pflegenotstand“ über 100.000 Unterschriften ein. Die Staatsregierung leitete das Volksbegehren wegen rechtlicher Bedenken an den Bayerischen Verfassungsgerichtshof weiter – und bekam Recht. Zu viele Aspekte ließen sich nicht auf Landesebene regeln. Doch die Probleme bestehen natürlich weiter.

Was sind die nächsten Schritte?

Was muss jetzt passieren? Wie ist der aktuelle Stand? Hat die Staatsregierung Initiativen gestartet, die Situation zu verbessern? Und wie sehen die Ideen der Grünen im Landtag aus?

„Auch wenn wir akzeptieren müssen, dass das Volksbegehren so nicht behandelt werden kann, haben sich die Probleme nicht aufgelöst. Die Situation ist für viele unverständlich und für Betroffene beängstigend.“

Sanne Kurz, Grüne Fraktion im Bayerischen Landtag

Die Staatsregierung muss Verantwortung übernehmen

Ihr war es daher wichtig, das aktuelle Thema weiter hoch zu halten. Ihr Kollege, der Fraktionssprecher für Pflege und Senior*innen und Referent der Veranstaltung, Andreas Krahl, findet deutliche Worte.

„Die Staatsregierung muss ihre Verantwortung annehmen, statt sie auf Gerichte abzuwälzen! Der Pflegenotstand betrifft uns alle und weitet sich ungehindert aus. Damit muss Schluss sein! Derzeit kommen 65 offene Stellen auf eine arbeitssuchenden Pflegefachkraft. Was das auf den Stationen und an ihrem Bett bedeutet, wissen die Menschen und fordern genau deshalb jetzt Lösungen, die schnell greifen.“

Andreas Krahl, Grüne Fraktion im Bayerischen Landtag

Input aus der Praxis durch Dr. Cinndik-Herbrüggen

Dr. med Elif Cindik-Herbrüggen, in deren Räumlichkeiten die Veranstaltung stattfindet, wird Input geben zur Problematik der Zulassung ausländischen Fachpersonals.

„Da werden zu viele Steine in den Weg gelegt, um ausgebildetes Personal aus dem Ausland schnell zu besetzen.“

Dr. med Elif Cindik-Herbrüggen

Die Veranstaltung findet am DO, 25.7.2019, um 19 Uhr im NPZ Riem statt.

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Die66: Grüne Fraktion meets silberGrün Bayern

Dass prozentual mehr ältere Menschen wählen gehen, ist ein offenes Geheimnis. Aber auch Parteien haben mehr ältere als jüngere Mitglieder. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN steht hier im Vergleich gut da: viele junge Menschen gestalten Zukunft mit. – Trotzdem ist es auch wichtig dem Personenkreis, der vermehrt wählen geht, die Arbeit unserer Grünen Fraktion Bayern näher zu bringen. 60+?! – Wir haben die besten Ideen für jedes Alter!

Unser Messestand auf der „Die66“ und das überwältigende Interesse an Grüner Politik waren Beweis genug: von Cannabis Legalisierung („Ich pflege meine Frau, es ist das Einzige, was ihr hilft!“) bis Bürgerversicherung („Warum wird meine Betriebsrente doppelt versteuert?“) waren die MdL Kolleginnen und Kollegen und ich belagert von Menschen, die Grüne Ideen gierig aufsaugten.

Kein Wunder, dass dann auch die parallel zur Messe stattfindende Gründung der LAG silberGRÜN großen Zuspruch fand. Spannend für mich, mit 44 nicht gerade jung, aber von der Rente noch weit weg, dass es nicht um klassische Altersthemen ging, sondern queerbeet diskutiert wurde. Grüne Positionen die bei der Debatte in der Gesellschaft fehlen, wenn es um ältere Menschen geht. Denn alt werden wollen alle. Alt sein niemand. – Eine Altersgrenze für die LAG gibt es übrigens nicht. Wer mag, kann mitmachen!

Oh und dass der Vorstand der LAG silberGRÜN aktuell rein weiblich besetzt ist, ist bei uns GRÜNEN keine Seltenheit. Auch Männer sind willkommen 😉

Alterstruktur der Mitglieder der 2019 im Bundestag vertretenen Parteien hier.

Bericht meiner am Stand super engagierten MdL Kollegin Claudia Köhler hier. – Mit dabei waren auch unser seniorenpolitischer Sprecher Andreas Krahl und unsere sozialpolitische Sprecherin Kerstin Celina, denen ich noch mal ganz herzlich für das Ermöglichen des Fraktions-Standes, Aufbau und Abbauhilfe sowie jeglichen Support danken will!

Last not least danke an Holger Laschka und der Fraktions-Pressestelle für die Spontanität und Flexibilität.

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Pressemitteilung: Grüne Bayern gründen Arbeitsgemeinschaft für SeniorInnenpolitik

Zum ersten Mal ist die Fraktion mit einem Stand auf der Messe „Die 66“ für Ältere und jung gebliebene präsent. – Partei ist zu Gast und gründet „LAG silberGRÜN“.

Deutschland wird immer älter, die Zahl der Menschen jenseits der 60 nimmt stetig zu. Im Jahr 2050 wird ein Drittel der Deutschen „60 plus“ sein. Dass die Gesellschaft immer älter wird, hat auch für grüne Politik enorme Relevanz. Um ältere Bürgerinnen und Bürger und ihre Bedürfnisse konsequent mitzudenken, gründen die Grünen Bayern jetzt die LAG „silberGRÜN“.

Grün Wählen lohnt sich auch für Senior*innen

Aus dem gleichen Grund haben Sanne Kurz, Landtagsabgeordnete der Grünen aus München Ost und ihr Murnauer Kollege Andreas Krahl, Sprecher für Pflege und Senior*innen in seiner Fraktion, einen Stand auf der 50+-Messe „Die 66“ gebucht, um ansprechbar zu sein und grüne Lösungen für ältere Menschen aufzuzeigen.

„Wir fanden es wichtig, als GRÜNE endlich auch bei dieser stetig wachsenden Bevölkerungsgruppe präsent zu sein. Die Messe liegt mitten in meinem Stimmkreis – da war es logisch, dass wir da hin müssen!“

Sanne Kurz, Grüne Fraktion im Bayerischen Landtag

„Ob Pflege, Sozialsysteme, Demografischer Wandel oder Selbstbestimmung in der zweiten Lebenshälfte: Wir GRÜNE haben da die besten Konzepte. Das wollen wir zu den Leuten vor Ort hintragen.“

Andreas Krahl, Grüne Fraktion im Bayerischen Landtag

Grüne Themen sind wichtig für Jung und Alt

Ob Grüne wirklich attraktiv sind für Seniorinnen und Senioren? Die Partei mit den jüngsten Wählern, die bei Erstwählern überdurchschnittlich gut abschneidet und bei Seniorinnen und Senioren kaum einen Stich macht?

„Die Neugier auf GRÜN ist ungebrochen, der Zulauf an neuen Mitgliedern riesig. Klar, dass in Zeiten von „Omas gegen rechts“ sich auch viele Menschen jenseits der 50 politisieren und sich Gedanken über drängende Fragen wie Artenschutz oder die Zukunft unseres Planeten machen. Gleichzeitig sind viele GRÜNE Kämpfer*innen der ersten Stunde inzwischen nicht mehr 20. Sie gestalten täglich mit. Das darf nach außen ruhig besser sichtbar sein.“

Sanne Kurz, Grüne Fraktion im Bayerischen Landtag

Wir fördern und unterstützen die Anliegen von Älteren

Auch Kerstin Celina, sozialpolitische Sprecherin der Landtags-Grünen, nimmt das Thema ernst.

„Wir GRÜNE sind eine Partei mit vielen jungen Mitgliedern und Wähler*innen.  Und wir haben eben nicht nur die junge Generation im Blick, sondern auch die Älteren, und gründen deshalb zeitgleich zur Messe „silberGRÜN“, ein parteiinternes Gremium, das die politischen Themen in den Vordergrund stellt, die ältere Menschen betreffen.“

Kerstin Celina, Grüne Fraktion im Bayerischen Landtag

Am 5. Mai, parallel zur Messe „Die 66“, will sich das Grünen-interne Arbeitsgremium gründen. Und wie das bei Grünen so ist, darf jedes Mitglied mitreden und dabei sein.

Pflege Sanne Kurz Einladung Veranstaltung Pflegekammern

Pflegenotstand – Pflegekammern. Eine Nachlese.

Die Pflegeveranstaltung am Freitag war der helle Wahnsinn. 2 Stuhlreihen extra mussten wir noch rein quetschen! Die beruflich Pflegenden haben z.T. sehr bewegend von ihrem (oft ehemaligen) Traumberuf berichtet – ganz krass, welche Geschichten es da zu hören gab. Der Einwohnerschaft ist glaube ich noch gar nicht klar, was da los ist. Einen Tag später stand es auch auf der Titelseite der SZ:

In München können aktuell nicht mehr alle Kinder in Kinderkliniken im Notfall aufgenommen werden. Kliniken melden sich regelmäßig ab, wenn sie in einem Sektor nicht einmal mehr Notfallbetreuung leisten können. Alle Bürgerinnen und Bürger können das hier eigentlich dick rot markiert nachlesen. Und trotzdem bleibt der Aufschrei der Öffentlichkeit aus. Dabei leiden letztendlich ja wir alle am Pflegenotstand, jede und jeder kann krank werden, wird alt, kann einen Unfall haben. Wir müssen also nicht nur wegen der Pflegenden dringend handeln!

Etliche Besucherinnen und Besucher berichteten von einer Situation, in der sie eine Arbeit, die einmal ihr Traumberuf war, nicht mehr so ausüben können, wie sie es gerne täten: Fachfremde Tätigkeiten sind Alltag, Qualifikationen und Weiterbildungen werden nicht abgerufen, sondern schlicht ignoriert, Menschen, die in Pflege einen Bacchelor- oder Masterabschluss haben, werden nicht, wie beispielsweise in Großbritannien, als „Advanced Nurse“ eingesetzt, aktuelles Wissen in der Pflege, mit dem man Menschen helfen könnte, rascher wieder ohne Pflege auszukommen und besser zu leben, dieses Wissen sei im Alltag oft nicht umsetzbar. – All das berichteten die Anwesenden. – Und es liegt wohl oft gar nicht mal am Geld…Strukturen müssten sich ändern, vor allem aber die Anerkennung des Berufes. Attraktive Angebote für Eltern in Pflegeberufen, die sich überlegen, ob sie überhaupt zurück kehren wollen nach der Elternzeit, Lösungen für Wiedereinsteiger*innen, mehr Ausbildung (mehr Lehrer!) und verbindliche Dienstpläne, nach denen man sein Privatleben auch verbindlich ausrichten kann. – Wichtig auch: Bezahlung für Pflege nicht nach „je schlimmer es dem Gepflegten geht, desto mehr Geld gibt es“, sondern nach dem, wie „erfolgreich“ man ist, also wie schnell es Leuten echt besser geht. – Das waren die Forderungen an unserem Abend. – Ein Teufelskreis: Druck und Frustration bringen Pflegende dazu, den Beruf zu verlassen, zwingen zur Aufgabe. Was zu noch weniger Fachpersonal führt, und noch mehr Druck. – Puh, man weiss gar nicht, wo man anfangen soll. Aber wie unsere Podiumsgäste sagten: „Das gute an einem Teufelskreis ist, es ist egal, wo man anfängt, man muss ihn nur irgendwo unterbrechen. Man kann da wenig falsch machen.“

Viele Leute vom Fach saßen hier zusammen, Menschen, die in Pflege-Ausbildung und im Management engagiert sind, aber auch Menschen, die am Bett arbeiten. Einige Gepflegte hatten den Weg zu uns in den Pfarrsaal der Gemeinde St. Stephan Neuperlach ebenso gefunden. – Sie alle wollten mit unseren drei Gästen diskutieren, die wir für ein wirklich hochkarätig besetztes Podium gewinnen konnten:

  • Margarete Bause, MdB, Sprecherin für Menschenrechte im Bundestag. Sie war im Bayerischen Landtag Fraktionsvorsitzende, als die Chance der Gründung einer Pflegekammer vertan wurde,
  • Gabriele Bayer, Krankenpflegerin mit Weiterbildung Pflegefachseminar.
    Pflegereferentin für den Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe, die lange in Leitungsfunktion einer internistischen und neurologischen Station war und eine geriatrische Reha aufgebaut hat – sie ist auch Bezirksrätin in der Oberpfalz – und
  • Dr. rer.cur. Markus Mai, gelernter Krankenpfleger und promovierter Pflegewissenschaftler. Ein nahbarer Mensch, der zu begeistern weiss. Seit 2017 verantwortet er den Bereich „Gesundheits‐ und Sozialpolitik“ der Barmherzigen Brüder Trier (BBT‐ Gruppe) und war zuvor Pflegedirektor im Brüderkrankenhaus Trier. Dort hatte er die Leitung des Fachbereichs Gesundheitsdienste (Pflege) in der Zentrale der BBT‐Gruppe inne.

Wir hatten Markus Mai eingeladen, weil er seit 2016 erster Präsident einer Pflegekammer in der BRD ist, der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz. Wie die Architekten, die Anwälte und die Ärzte, tun sich aktuell bundesweit auch die Pflegenden zusammen und Pflegekammern werden gegründet:
Eine Kammer ist eine selbstverwaltete Vertretung einer Berufsgruppe. Eine Mitgliedschaft ist für Angehörige des Berufsstandes verpflichtend. Monatliche Mitgliedsbeiträge bestimmen die Mitglieder gemeinsam selbst. Die Beiträge aller machen die Kamern unabhängig von der Politik, da sie nicht am Tropf des Staats-Säckel hängen. Die Rheinland-Pfälzischen Pflegekammer-Mitgliedsbeiträge kann man beispielsweise hier transparent nachlesen. Leitungspositionen werden aus den Angehörigen des Berufsstandes heraus ehrenamtlich besetzt. AZUBIs können freiwillig Mitglieder werden. Träger und Arbeitgeber haben keinen Zugang zur Mitgliedschaft. Konkret sind die Aufgaben einer Pflegekammer ähnlich denen der anderen Heilberufe-Kammern:

  • Schaffung einer einheitlichen Berufsethik und Berufsordnung,
  • Registrierung aller Angehörigen der Pflegeberufe,
  • Beratung des Gesetzgebers, Beteiligung bei Gesetzgebungsverfahren und Kooperation mit der öffentlichen Verwaltung, Auslegung gesetzlicher Bestimmungen
  • Umsetzung von Gesetzen, Anfertigung von Sachverständigengutachten,
  • Kooperation und Kontaktpflege mit anderen nationalen und internationalen Institutionen im Gesundheitswesen,
  • Förderung, Überwachung und Anerkennung der beruflichen Fort- und Weiterbildung, Abnahme von Prüfungen, Festlegung von Standards für Ausbildung und Praxis,
  • Regelung der Gutachtertätigkeit und Benennung von Sachverständigen,
  • Schiedsstellentätigkeit zur Beilegung von Streitigkeiten, die sich aus der Berufsausübung zwischen den Mitgliedern oder diesen und Dritten ergeben,
  • Einschreiten bei Missachtung der Berufsethik und Berufsordnung,
  • Information der Kammermitglieder,
  • Erhebung und Auswertung berufsrelevanter Daten sowie
  • Öffentlichkeitsarbeit

Freilich, ein Allheilmittel mit denen morgen paradiesische Zustände anbrechen, ist auch eine Kammer nicht. Aber sie kann etwas, was aktuell in der Pflege nicht gegeben ist:

Sie zeigt, wie viele es sind, die beruflich Pflegenden. Sie zeigt die Macht dieser Berufsgruppe, die Kraft als ein großes Ganzes. Denn die Pflege ist bisher wenig politisiert, nur eine kleine Minderheit gehört Gewerkschaften oder Berufsverbänden an. Auch das war ein Credo aller auf dem Podium vertretenen Gäste: bildet Banden! Engagiert Euch! Schliesst Euch zusammen und politisiert Euch!

Das ging von Ideen wie „korrekt Dienst nach dem, was man gelernt hat, tun“ bis zu der Vision eines „Wochen-Streiks“ der Pflege, wo die Einwohnerschaft in Kliniken und Heime kommen muss, um die eigenen Kranken und zu Pflegenden zu pflegen. Elterninitiative für Angehörigen-Pflege in Krankenhäusern – wow – da ginge es mal rund. Als Streik geschulte Mutter von vier Kindern kann ich da nur sagen: Lassen wir es nicht so weit kommen, dass wir alle lernen müssen, was der Beruf für Herausforderungen bereit hält! Es gibt Menschen in Pflegeberufen, die das sehr gut machen, wenn man sie lässt! Solidarisieren wir uns, machen wir auf den Notstand aufmerksam, geben wir ihnen eine Stimme!


Veranstaltung zu häuslicher Pflege und Altenpflege von Bezirkskandidat Guido Bucholtz am 12.7.2018, 19:00, Infos hier.


Zum Weiterlesen, ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

 

Margarete Bause Sanne Kurz Veranstaltung

Pflegenotstand – Pflegekammern: Ein Abend zu Lösungen

Meine Schwägerin ist in der Altenpflege tätig. Gar nicht so einfach mit zwei Kindern, Schichtdienst und Mini-Gehalt. Ich bewundere, wie sie und ihre Familie das hin bekommen. Gleichzeitig beobachte ich den Schwund in ihrem Kollegium, wie viele Menschen den Pflegeberuf aufgeben, weil die Bedingungen untragbar sind, weil die Realität den einstigen Traumberuf eingeholt hat.

Auch Angehörige von Gepflegten spüren das: Mein Sohn war in München länger in der Klinik letztes Jahr. – Da warteten wir Eltern manchmal stundenlang, dass jemand Zeit fand, mit uns zu sprechen. Auch bei der Geburt meiner jüngsten Tochter im Herbst war das spürbar: niemand hatte Zeit im Rechner Ergebnisse von Untersuchungen nach zu sehen oder eine Entlassung zwischen den Abteilungen zu koordinieren. – Ein Trost, dass die Pflegenden bei der Belastung trotz allem immer freundlich, zugewandt und professionell bleiben konnten!

Ich komme aus Rheinland-Pfalz. Dort gibt es seit kurzem eine Pflegekammer: Alle Fachkräfte in Pflegeberufen sind Mitglieder, es ist eine selbstverwaltete Stimme aller Pflegenden, wir kennen das System von anderen Heilberufe-Kammern, z.B. der Ärtzekammer. Auch Handwerkskammern sind schon lange ein Begriff, so dass auch Laien wie ich zumindest grob einordnen können, was es mit einer Kammer auf sich hat.

Bei uns in Bayern hat sich die aktuelle Landesregierung gegen die Einrichtung einer Pflegekammer entschieden. Statt dessen wurde eine Vereinigung gegründet, bezahlt aus dem Staatshaushalt, Mitgliedschaft freiwillig, auch Arbeitgeber dürfen mitmachen. Angesichts der Tatsache, dass bereits im September 2017 die Gründungskonferenz einer Bundespflegekammer stattfand, frage ich mich, ob Bayern da dann mitmachen darf? Und wenn nein,  was das für Konsequenzen hat: für die Pflegenden, aber auch für die Gepflegten und ihre Angehörigen. Und „grob einordnen“ reicht mir natürlich nicht! Ich will mehr wissen. Also her mit den Fachleuten und reden!

Wahnsinnig freue ich mich darum, dass wir heute Abend Dr.rer.cur. Markus Mai bei uns im Stimmkreis 107 zu Gast haben: Er ist selbst gelernter Krankenpfleger und promovierter Pflegewissenschaftler. Verantwortet seit 2017 den Bereich „Gesundheits‐ und Sozialpolitik“ der Barmherzigen Brüder Trier (BBT‐Gruppe) und war stellvertretender Pflegedirektor im Brüderkrankenhaus Trier. – Und: Seit 2016 ist er erster Präsident einer Pflegekammer in der BRD, der Pflegekammer Rheinland-Pfalz.

Ich diskutiere gemeinsam mit ihm und Margarete Bause, MdB und Sprecherin für Menschenrechte. Sie war Fraktionsvorsitzende der Grünen im Landtag, als die Weichen gegen die Kammer gestellt wurden, sowie Gabriele Bayer, Krankenpflegerin mit Weiterbildung Pflegefachseminar.
Pflegereferentin für den DBfK u.a. zu den Themen Fachkräftemangel und Strategien, Pflegediagnostik und Pflegetherapie. Sie hatte lange in Leitungsfunktion einer internistischen und neurologischen Station und hat eine geriatrische Reha aufgebaut. Gabriele Bayer ist Bezirksrätin der Oberpfalz.

Ich freue mich auf einen wunderbaren Abend mit einem tollen Austausch!

Wir planen ein Facebook Live, so dass Ihr auch rein schauen könnt, wenn Ihr Heute Abend unterwegs zur Nachtschicht seid oder schlicht zu weit weg wohnt um zu kommen! Das Facebook Live bleibt hernach im Internet stehen. – Ich mache das mit Facebook Live zum ersten Mal… *Spannung* … und hoffe, es klappt! Die Veranstaltung zur Pflege mit Facebook Live findet Ihr hier.
*Update: Hat mangels WLAN leider nicht funktioniert…Eine Nachlese der Pflege-Veranstaltung findest Du hier!


Veranstaltung zu häuslicher Pflege und Altenpflege von Bezirkskandidat Guido Bucholtz am 12.7.2018, 19:00, Infos hier.