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Volle Breitseite gegen „Hindafing“

Wenn mir Menschen mailen, weil es Missstände, Probleme, Fragen gibt, finde ich das sehr gut. Bayern ist groß. Nicht alles aus allen Winkeln bekomme ich mit. Auch im Stimmkreis kann ich nicht immer überall sein.

Ich bekomme aber auch viel Post, die ist gar nicht persönlich an mich gerichtet, sondern geht mit der Gießkanne an Viele. Erst kürzlich hat so ein Gießkannen-Brief den Vogel abgeschossen:

In langen, sich träge Seiten herunter windenden Sätzen prangerte ein Mitglied des Rundfunkrats, dem ich auch angehöre, allen Ernstes an, das Bild von Politik und Kirche werde in „Hindafing“ verzerrt dargestellt. Schrieb’s und untermauerte es in einer langen, sich über etliche Seiten hinziehende Predigt: „Hindafing“! Gefahr!

Dass die mehrfach preisgekrönte Serie jetzt zum Anschauungs- und Untersuchungsobjekt zur Darstellung von Politik und Kirche in den Medien werden soll, halte ich für einen Treppenwitz.

  • Hat eigentlich jemand mal „Hindafing“ gesehen?
  • Sollte man die Darstellung von Politik und Kirche gerade in Bayern nicht lieber an Dahoam is Dahoam untersuchen?
  • Hat eigentlich schon mal jemand gelesen, was Satire soll, will und kann?

Servicepost von Sanne zu: „Satire“

Satire ist eine künstlerische Form, vorwiegend in Literatur und Darstellender Kunst, in welcher individuelle oder allgemein-menschliche Laster, Tollheiten, Verfehlungen und Unzulänglichkeiten erhöht werden, um zu kritisieren, mit Mitteln wie Hohn, Spott, Parodie, Ironie, Karikatur und anderer Methoden, manchmal mit dem Ziel, gesellschaftliche Verbesserung herbeizuführen.

Elliott, Robert C, „The nature of satire“, Encyclopædia Britannica, abgerufen Winter 2019/2020

Rand-Notiz: Satire ist für gewöhnlich humoristisch gemeint. Das Ziel ist meist aber nicht (nur) Unterhaltung, Gelächter und Witz. Der weit größere Zweck von Satire ist oftmals konstruktive Gesellschaftskritik.


Fotocredit: Hana H. / hanakirana CC BY 2.0