katja-wildermuth BR Intendantin Intendant Bayerischer Rundfunk

„…die Intendantin, Frau Dr. Katja Wildermuth…“

An diese Worte wird man sich gewöhnen müssen, denn ab 1. Februar 2021 ist die Unternehmensspitze des BR mit einer Frau besetzt. Mit einer Frau, die Inhalte kann, die Programmstrukturen kann, die Führung kann, die Bayern kann. – Die aber auch weiß, was anderswo gut funktioniert und dass die Welt nördlich des Mains nicht aufhört. – Eine Notiz zu einem Neubeginn.

Nach 70 Jahren Bayerischer Rundfunk, BR, reiht sich in die lange Galerie männlicher Intendanten endlich eine Chefin für unseren Rundfunk. Die Personalie Katja Wildermuth ist für den BR und die ARD wichtig, weil Öffentlich Rechtlicher Rundfunk die Perspektiven aller Menschen unserer Gesellschaft abbilden soll – und 50% der Menschen dieser Gesellschaft sind weiblich. Bei Führung in Medien allgemein und bei Öffentlich-Rechtlichen im Besonderen ist noch viel Luft nach oben.

Dass es extrem viele, sehr gute weibliche Führungspersönlichkeiten gibt, zeigte unsere Suche, zeigten alle Kräfte, die bei der Suche nach einer Intendantin halfen. Mit ihrem Service-Tweet rief das #Frauennetzwerk des BR laut die Namen von zig Frauen in die Welt. Auch wir hatten rund 60 weibliche Personen auf unserer Liste und – nein – niemand hatte als Qualifikation, dass sie Mal Regierungssprecherin von CSU/CDU Führungspersonal war…

Starke Wahl. Starke Intendantin.

48 abgegebene Stimmen, davon 38 für Dr. Katja Wildermuth, als dieses Ergebnis bekannt wurde lagen drei Monate Verhandeln, Nachdenken und mit tollen Frauen reden hinter uns. 38 Stimmen für eine starke Intendantin – genau so hatten wir uns das gewünscht. 38 Stimmen – das sind viele Stimmen für die beste Bewerberin und viele Stimmen für Frauen in Führung!

Es warten Herkulesaufgaben

Heute geht es los. Die erste Herkulesaufgabe wird sein, die bestehenden Sparvorgaben für den BR mit der Rundfunkbeitrags-Blutgrätsche aus Sachsen-Anhalt zu vermählen, die tausenden von Angestellten und einem Millionen-Publikum die angemessene Finanzierung für unseren Rundfunk verwehrt.

Bye-bye 50ies, welcome 2021

Der zweite Kraftakt ist die Neuaufstellung der Rundfunkanstalt – oder sollte ich besser sagen, des Medienhauses – für eine Zukunft mit Perspektive. Wenn wir auch in 20, 30 Jahren noch einen BR haben wollen, der Publikum hat, dann müssen wir alle Menschen der Gesellschaft in den Blick nehmen.
Dann darf Diversität nicht mehr nur in der Nische stattfinden, dann müssen sich alle Menschen bei ihrem Sender wiederfinden.

Das Feld schon mal „schön vorbereitet“

Der scheidende Intendant hat mit, sagen wir mal, ungewöhnlichen Entscheidungen, wie zum Beispiel dem Vorschlag der Verlängerung von Verträgen, die erst nach Amtsantritt der neuen Intendantin ausgelaufen wären, ein ganzes Stück seiner Macht bis weit in die Zukunft hinein zementiert.

In diese festzementierten, unter Sparzwang ächzenden Strukturen hinein gestaltend zu wirken, dürfte anstrengend und mühsam und wunderbar und spannend werden. Ich für meinen Teil werde als Rundfunkrätin gerne begleiten und konstruktiv unterstützen.

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